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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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doch, trotz ihres bedrohlichen Aussehens und ihrer gezackten Klingen schienen es nur ganz normale Schwerter zu sein. Und nicht einmal besonders gut geschmiedete Waffen, dachte sie, denn die Klingen sahen eher aus wie besonders lange Dornen. Was befähigte diese Männer also, die Dämonen damit so abzuschlachten, wie sie es getan hatten?
    Die Frage rückte jedoch plötzlich in den Hintergrund, als ihr eine andere Frage durch den Kopf schoss.
    Werden sie … etwa langsamer?
    »NYUNG!«
    Sie zuckte bei dem Schrei zusammen; es war ein fremdartiger, rauer Laut, der sowohl das Wort einer Sprache als auch eine Körperfunktion hätte sein können. Die Männer jedenfalls schienen ihn zu verstehen. Sie antworteten mit einem unverständlichen Gebrüll, rammten ihre Ruder in den Sand der Untiefe und hielten das Schiff abrupt an. Es schaukelte drohend in der Dünung.
    Obwohl Asper bestürzt war, es zuzugeben, galt ihr erster Gedanke nicht ihr selbst, sondern ihren Gefährten. Gariath und Dreadaeleon waren immer noch verschwunden und jagten irgendeiner Sache hinterher, sodass sie beide im Moment wenig nützlich waren. Was wird passieren, dachte Asper furchtsam, wenn sie zufällig auf diese purpurnen Kreaturen stoßen, nachdem diese an Land gegangen waren, entschlossen, irgendetwas zu zerstückeln?
    Andererseits, sagte sie sich, regt mich ihr Verschwinden vielleicht nur auf, weil Magie und scharfe Krallen für einen Kampf weit besser geeignet sind als ein massiver Stock und scharfe Worte.
    Wann auch immer ihre Gefährten jedoch zurückkamen, sie würden sich anschließend selbst mit den Wunden beschäftigen müssen, die ihnen diese Schwerter zugefügt hatten. Asper hatte nicht vor, ihre Deckung zu verlassen, und der Lärm, der plötzlich vom Schiff herüberdrang, bestärkte sie nur in diesem Entschluss.
    Sie hörte ein scharfes Ächzen, gefolgt von einem lauten
Klirren, als würde jemand besonders alte Türangeln in einem besonders dünnen Sack über das Deck zerren. Doch mit jedem Atemzug ähnelte das Geräusch immer mehr stampfenden Schritten. Und mit jedem schweren Auftreten breitete sich eine eisige Gewissheit in Asper aus.
    Talanas steh mir bei … Sie kommen an Land.
    Am Heck des Schiffes tauchte ein großer weißer Federbusch auf, der zwischen zwei Ruderern hindurchglitt, die bei seinem Auftauchen die Köpfe senkten. Der Busch bewegte sich in Richtung Bug, und Asper erkannte, dass es sich um einen Haarknoten über einem besonders langen Gesicht handelte. Der Mann, sichtlich größer und muskulöser als seine dunkelhaarigen Gefährten, blieb im Bug stehen und ließ den Blick seiner weißen Augen über den Strand gleiten.
    Asper schlug die Hand vor den Mund, als er seine behandschuhte Rechte auf die Reling legte und mit einem lauten Platschen ins Wasser sprang. Er schritt hochmütig durch die Wellen und trat auf den Strand. Seine purpurne Haut und die schwarze Rüstung schimmerten vor Nässe.
    Obwohl er nicht weit entfernt war und Asper selbst die verächtliche Miene seines langen, haarlosen Gesichts erkennen konnte, beugte sie sich unwillkürlich vor, um ihn genauer zu betrachten. Irgendetwas an ihm war seltsam. Sie hatte den Eindruck, dass er trotz seiner Größe und Kraft zu viele eindeutig unmännliche Eigenschaften aufwies.
    Sein hemdartiger Rock entblößte Beine, die eigentlich von dichten Haaren bedeckt sein sollten; selbst Dreadaeleon wies diese Behaarung auf. Aber seine Beine waren glatt, wie auch der Rest seiner purpurnen Haut. Seine Rüstung bestand aus einer Ansammlung von schwarzen Ketten und Platten, war jedoch recht spärlich und ließ einen muskulösen Bauch frei, der ebenfalls unbehaart war. Doch schließlich fiel ihr die besondere Ausbuchtung seines Brustpanzers ins Auge; das Metall war scheinbar überflüssigerweise ausgebeult, als wäre es geschmiedet worden, um einer …
    Die Erkenntnis traf sie so hart, dass sie auf den Hintern fiel.
    »Heiliger leidender Sonnengott, er ist eine Frau.«
    Warum auch nicht?, fragte sie sich. Frauen, die noch kräftiger gebaut waren als Männer, waren nur ein weiterer Punkt auf der Liste all der fremdartigen Dinge und Kreaturen, von denen sie nichts wusste.
    Die anderen, das wurde ihr jetzt klar, waren ebenfalls Frauen. Ihre Kurven waren deutlicher, auch wenn ihre Körper hart und kantig waren. Ihre Kinnpartien hatten einen leicht femininen Schwung. Ihre Gesichter ähnelten vor allem dem harten Eisen, das sie trugen, doch in zweiter Linie immerhin denen von Frauen.
    Es

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