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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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los.
    Ihre Schreie erfüllten die Kammer, und ihre Köpfe schwangen mit derartiger Wut durch die Luft, dass sie sich fast von ihren Stängeln rissen. Luft zischte aus dem kopflosen mittleren Stängel, gefolgt von einer Flut schwarzen klebrigen Blutes. Lenk ließ den fleischigen Stumpf los und hielt sich an der Rückenflosse fest, als der kopflose Stängel wie wild um sich schlug und schwarzes Sekret versprühte.
    Die beiden anderen Köpfe kreischten unisono; ihre Worte waren jedoch in ihrer Qual kaum zu verstehen. »Was hast du getan, Sterblicher? Was für eine verfluchte Klinge führst du da?«
    Merkwürdig, dachte er, als er nach dem Stängel des rothaarigen Kopfes griff, bis zu diesem Moment hatte er sich nie die Frage gestellt, ob Dämonen Furcht empfinden konnten. Doch es kümmerte ihn nicht, als er das Schwert hob, bereit, den nächsten Kopf seinen Trophäen hinzuzufügen.
    Sein Arm erzitterte, als die ganze Kammer erbebte. Der Hai rammte seine Schnauze gegen die Felswand, und Lenks Hieb verfehlte sein Ziel. Er fauchte, schlug erneut zu und hinterließ eine klaffende Wunde in der Haut der Bestie. Sie stöhnte, fuhr plötzlich herum und schleuderte ihn gegen die Felswand.
    Er rutschte von dem Fels, atemlos, aber noch bei Sinnen, und fiel ins Wasser. Sein Schwert hatte er in der erhobenen Faust, und sein silberner Schein durchdrang die Düsterkeit des Wassers, als er sich anschickte, dem Dämon den Garaus zu machen.
    Doch durch das Wasser sah Lenk, wie Machtwort sich
wie verrückt im Wasser wälzte und seine Köpfe kreischten. Er beobachtete, wie es sich wie ein waidwundes Wild wand, bevor es zum Grund hinabtauchte. Er sah ihm nach, wie es über den Boden glitt, und verfolgte erstaunt, wie sein Schwanz in einen riesigen Schlund glitt. Sein Geschrei hallte noch durch das Wasser, als es verschwand.
    Er starrte auf das Loch, wartete darauf, dass der Dämon zurückkam. Nach einer Weile tauchte er auf. Sein Atem ging schwer, als er sich erneut auf den Vorsprung zog; schwer, aber frei.
    Er starrte endlos lange auf das Wasser, das Schwert fest in der Faust, während er auf die Rückkehr der Bestie wartete. Die Oberfläche zeigte jedoch keinerlei schwarze Umrisse, und schließlich seufzte Lenk tief auf, ließ das Schwert sinken und legte sich auf den Rücken.
    Sein Kopf fühlte sich wie Blei an, aber er fühlte unter seinem Haar, dass sein Schädel auf etwas ruhte. Da erinnerte er sich: Leder, schmucklos und schwarz, in einem Beutel. Das, wofür er den langen Weg gekommen war …
    »Die Fibel«, flüsterte er und lächelte.
    Unter seinem Kopf erwiderte das Buch sein Lächeln.

Eine Klinge fühlt sich wirklich ganz besonders an, dachte Asper.
    Sie hatte noch nie zuvor eine in der Hand gehabt, sondern nur neiderfüllt beobachtet, wie sie ihr Ballett in fähigeren Händen tanzten. Als sie jetzt selbst eine spürte, lag sie schwer in ihrer Hand, wie eine eiserne Bürde, geschmiedet, mit spitzen Zähnen.
    Und triefend von Blut, setzte sie hinzu, Gariaths Blut. Der Gedanke, eine solche Klinge zu halten, war ihr bereits gelegentlich gekommen, wenn sie besonders wütend auf den Drachenmann war.
    Aber jetzt, als sie diese Waffe in der Hand hielt …
    »Ich kann das nicht!«, stieß sie keuchend hervor. »Ich kann es nicht, ich kann es nicht …«
    Ihr Versuch, sich zu beruhigen, wurde jedoch von einem lauten Brüllen am anderen Ende der Halle vereitelt.
    Die Schlacht hatte, wie Denaos in seiner unnachahmlichen Art sagen würde, schon lange ihren Charme verloren und sank allmählich zu einem trägen, fast schläfrigen blutigen Gemetzel herab.
    Die präzisen Schläge der eisernen, von Haken gekrönten Klingen der Langgesichter waren zu hackenden, schlampigen Hieben degeneriert, als immer mehr ihrer purpurnen Gefährtinnen zu ihren Füßen lagen. Der endlose Strom
von Froschwesen war zu einem schmalen Rinnsal geworden, und die bleichen Kreaturen blickten mit schwarzen Augen um sich, auf der Suche nach ihren hageren Hirten. Die Dämonen selbst waren entweder geflohen oder ihre Hüllen lagen im Wasser, während weiße Dampfschwaden von ihnen aufstiegen, als sie im Salz versanken.
    Selbst das Wasser schien angewidert zu sein und strömte aus der riesigen Wunde in der Außenhaut von Eisentrutz, als wollte es der Schlacht entgehen. Das Wasser scheut diesen Ort, dachte sie, und bittet mich, ihm zu folgen. Sie beide gehörten nicht hierher.
    Sie waren Heiler. Sie war eine Heilerin. Sie diente dem Heiler. Welchen Platz hatte sie in

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