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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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diesem Gemetzel?
    Sie hatte keine Antwort verlangt und bekam dennoch eine, und zwar von ihrem linken Arm. Er zuckte, pulsierte ärgerlich. Er zweifelte nicht, sondern knurrte. Er bat nicht, sondern verlangte. Und es fiel ihr mit jedem Lidschlag schwerer, ihn zu ignorieren.
    »Jetzt nicht«, flüsterte sie ihm zu. »Nicht ausgerechnet jetzt. Ich kann dagegen ankämpfen. Ich kann dem widerstehen.« Sie nahm kaum wahr, wie schrill ihr Flüstern klang, spürte jedoch, wie ihr die Tränen über die Wange liefen und auf ihrem Ärmel landeten. »Nicht … jetzt!«
    »Wann dann?«
    Asper riss den Kopf herum und erblickte das Langgesicht, das vor ihr stand. Für eine Frau, die von Hieb- und Stichwunden übersät war, wirkte sie erstaunlich gelassen. Sie betrachtete die Priesterin über ihrem runden eisernen Schild, doch ihr boshaftes Lächeln ließ keinerlei Zweifel an ihren Absichten.
    »Du siehst verloren aus, Röschen«, meinte sie. Sie hob ihr eisernes Schwert und hämmerte es gegen den Schild. »Brauchst du Hilfe?«
    »Bleib … bleib da!« Asper wich einen Schritt zurück und hob die linke Hand. Doch dann ließ sie den Arm sinken und streckte stattdessen das Messer vor. »Ich bin bewaffnet.«
    »Mit einer unserer Sägeklingen.« Das Langgesicht legte
den Kopf schief und betrachtete das Blut, das über den Griff tropfte. »Aber du siehst nicht so aus, als hättest du das da selbst getan.«
    »Habe … habe ich aber.«
    »Ich habe dich in dem Kampf nirgendwo gesehen. Sich zu verkriechen ist Männern vorbehalten.« Das Langgesicht lächelte und trat einen Schritt vor. »Frauen kämpfen!«
    »Bleib mir vom Hals!«
    »Erfülle dein Geschlecht mit Stolz und wehre dich!«, zischte die Frau. »Wenn ich dir mein Schwert in den Rücken rammen müsste, wäre ich sehr betrübt.«
    Asper trat einen weiteren Schritt zurück, woraufhin sich das Grinsen des Langgesichts noch verstärkte. Betrübt, na klar, dachte die Priesterin. Allerdings war es wohl sinnlos, die Frau eine Lügnerin zu nennen. Stattdessen machte sie sich bereit, herumzuwirbeln und zu fliehen.
    »QAI ZHOTH!« Ein Schlachtruf gellte durch den Raum. »STIRB, ABSCHAUM! AKH ZEKH LA …!«
    Der Schrei der Frau verstummte schlagartig unter einem scharfen Knacken. Das Langgesicht und Asper sahen sich nach dem Geräusch um. Eine große rote Faust steckte in dem Mund der Frau, die den Kampfschrei ausgestoßen hatte. Gariath brüllte nicht, stieß weder eine Beleidigung aus noch lachte er boshaft. Sein Hieb war brutal gewesen, aber seine Faust schwebte noch in der Luft, lange, nachdem sein Opfer zusammengebrochen war. Als er sie schließlich sinken ließ, keuchte er erschöpft und wirkte, als würde er gleich zusammenbrechen.
    Trotzdem sprangen drei andere Langgesichter bei diesem Schlag zurück und hoben ihre Schilde. Als sich die purpurnen Leiber trennten, bemerkte Asper die rote Blutlache zu seinen Füßen, die Tropfen, die aus seinem Körper quollen, den schwächer werdenden Hass in seinem Blick. Seine Knöchel waren geschwollen, seine Schwingen hingen schlaff auf seinem Rücken, aber sein Grinsen war immer noch breit und bösartig.
    »Glück gehabt.«
    Asper richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Langgesicht vor ihr. Die Frau schnaubte, spie aus und hob den Schild.
    »Je dunkler ihr Röschen seid, desto mehr Ärger scheint ihr zu machen.« Sie grinste die Priesterin an. »Ich brauche dich nicht mehr. Und ich will dich nicht mehr.«
    »Was?« Asper sah der Frau ungläubig nach, als sie davonschritt. »Das war alles?«
    »Ich komme später zurück.«
    »Aber … du wolltest doch … ich meine … ich habe eine Sägeklinge!«
    »Waffen gibt es immer irgendwo.«
    »Du kannst doch nicht einfach …!«
    Hör auf! Ihre Gedanken untermalten das hallende Knallen eiserner Sohlen. Das ist deine Chance. Lauf weg. Du gehörst nicht hierher. Sie betrachtete kritisch, wie Gariath einen wuchtigen Schlag gegen ein Langgesicht führte, das sich ihm geduckt näherte. Er will dich nicht hier haben. Er will sterben. Sie ließ ihren Blick über den Rest des Schlachtfeldes gleiten. Von Dreadaeleon ist auch nichts zu sehen. Er ist sicher tot … du kannst die Leute nicht von den Toten auferwecken. Das kann niemand.
    Du kannst hier nichts ausrichten.
    Die Niederling wog ihr breites Schwert, prüfte sein Gewicht. Aspers linker Arm zuckte.
    Du solltest nicht einmal unter diesen Leuten sein.
    Gariath wurde von einem plötzlichen Schlag von hinten auf ein Knie gezwungen. Aspers linker Arm

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