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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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tanzenden Ball aus Energie fest entgegen. Sie konnte nicht einmal mehr eine Träne vergießen. Die Augen des Mannes fingen an, von Energie zu leuchten. Noch ein Wort, das wusste sie, dann war alles vorbei.
    Und auch das war nicht schlecht.
    »BRENNT, HÄRETIKER!«
    Eine Wand aus Flammen schoss fauchend zwischen ihnen empor. Das elektrische Blau verblasste, als der Mann zurückwich und wütend fauchte. Er drehte sich um, eher verärgert als verängstigt, und betrachtete den Magus, der die Quelle des fauchenden Feuers war.
    Dreadaeleon drohte jeden Moment zusammenzubrechen. Sein Mantel, der locker um seinen Körper hing, war an vielen Stellen zerfetzt und an anderen blutgetränkt. Sein Körper schien geschrumpft und gewelkt zu sein. Die Adern an seinem Kinn und auf den Wangen und das krampfhafte Zucken seines Körpers ließen darauf schließen, dass er diesen schrecklichen Zustand selbst herbeigeführt hatte, dass seine Magie ihm tiefere Wunden versetzt hatte als eine Klinge.
    Asper empfand weder Aufregung bei seinem Auftauchen noch Sorge wegen seiner Schwäche. Stattdessen spürte sie einen Anflug von Zorn, der nur von Mitleid abgeschwächt wurde. Denn Dreadaeleons Einmischung bedeutete nur, dass jemand anders sterben musste, bevor der Fluch endlich von ihr genommen wurde.
    »Ah.« Der Niederling lächelte den neuen Mitspieler mit einer Vertrautheit an, als wären sie zwei alte Freunde, die sich zufällig trafen. »Ich habe mich schon gefragt, wer das wohl gewesen ist.« Er blickte auf die Flammenwand und reduzierte sie mit einem Wort und einer Geste auf eine brutzelnde schwarze Linie auf dem Boden. »Durchaus anständige Arbeit. Ich hatte schon gewisse Zweifel, ob überhaupt jemand von eurer Spezies Nethra anwenden kann.«
    Dreadaeleon legte den Kopf schief. Der Mann grinste und hob eine Hand.
    »Verzeihung. Euer Wort dafür ist Magie, glaube ich.«
    »Wir haben außerdem Gesetze dafür«, erklärte der Jüngling schneidend. »Es gibt Vorschriften, wie man sie zu praktizieren hat.«
    »Gesetze… Vorschriften…« Das Langgesicht zuckte mit den Schultern. »Ich habe diese Worte noch nie gehört. Aber sie klingen schwächlich in meinen Ohren.« Der Mann lächelte. »Allerdings sollte mich das wohl nicht zu sehr überraschen, da eure ganze Sprache aus verschiedenen Abstufungen solcher schwachen Wörter besteht. Bei uns zu Hause sind wir …«
    »Raffiniert«, unterbrach Dreadaeleon ihn und trat einen Schritt vor. »Ich bin aber weniger daran interessiert, woher Ihr kommt, als vielmehr, wieso Ihr noch steht.«
    »Ah, nach alldem hier, meinst du?« Der Mann deutete mit der Hand auf die brennenden Säcke und das Meer aus Asche. »Ich nehme an, jemand von deiner Brut würde es Pflicht nennen. Der Niedere Abschaum stand uns im Weg. Sheraptus verlangte ihren Tod und … sieh selbst. Der Preis, den man für Nethra zahlt, wäre ein weiterer Nachteil. Also …«, er schnippte mit den Fingern und lächelte, »haben wir ihn abgeschafft.«
    »Unmöglich.«
    »Dieses Wort kennen wir auch nicht.«
    »Wie viele von Euch gibt es?«, wollte der Jüngling wissen. »Wie viele Häretiker sind übrig?«
    »Vermutlich meinst du Männer, denn nur sie beherrschen Nethra .« Der Niederling zuckte mit den Schultern. »Nicht so viele, aber wäre Macht nicht eine seltene Eigenschaft, könnte jede begriffsstutzige Frau sie anwenden.« Er warf Asper einen kurzen Seitenblick zu. »Wo wir gerade davon reden, ich habe etwas mit der hier zu erledigen. Wenn du einen Anspruch auf ihren Arm haben solltest, musst du mit dieser Enttäuschung leben.«
    »Auf ihren Arm?«
    Unter anderen Umständen hätte Aspers Puls sich beschleunigt,
und sie hätte Ausflüchte gesucht. Aber was spielte es jetzt noch für eine Rolle, dass Dreadaeleon es wusste? Er würde sterben. Und sie würde ihm in den Tod folgen. Es gab nichts mehr zu besprechen, und jeder Widerstand war überflüssig, der Niederling einen Schritt vortrat.
    »Und auch auf alles andere, was ich retten kann«, sagte er und lachte leise. »Ein Arm ist nicht so wichtig für jemanden, der keine Waffe trägt, oder?« Sein lüsterner Blick glitt über ihren Körper. »Vor allem, wenn der Rest einer weit angenehmeren Verwendung dienen kann.«
    Er streckte seine purpurne Hand aus, deren Finger vor Erregung fast unmerklich zitterten. Seine Zunge zuckte aus seinem Mund, ein winziger rosa Strich zwischen langen weißen Zähnen.
    »TRETET VON IHR ZURÜCK!« Dreadaeleons Schrei folgte ein krampfhaftes Husten, und er

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