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Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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ihn. »Ein Kopfgeld.«
    »Ich würde niemals Gold aus den Händen eines Ungläubigen annehmen«, erklärte der Djaalmann streng. »Aus seinen Händen dagegen schon.« Er deutete auf Shunnuk.
    Bralston hob eine Braue und ignorierte die Beleidigung, die sich hinter dieser Bemerkung verbarg. »Ein Bericht dieser Art wird in zehn Goldmünzen aufgewogen, die übliche Bezahlung für eine Information, die den illegalen Gebrauch von Magie betrifft.«
    »Eine höchst großzügige Summe«, sagte der Klippenaffe, der es gerade noch vermied, sich die Stirn auf dem Boden aufzuschlagen, so devot verbeugte er sich. »Seid versichert, dass wir sie sehr gut verwenden und dabei an Eure Ehre denken werden, und das Wissen über unsere gute Tat nur dazu dient, den Glanz dieses Moments zu verstärken.«
    »Wohlan denn.« Der Lektor kritzelte hastig etwas auf ein Stück Pergament und reichte es Shunnuk, dessen Hände gierig zuckten. »Gib dies dem Schreiber am Ausgang.«
    »Ganz gewiss«, antwortete Shunnuk, als er sich auf dem Absatz herumdrehte, um seinem Gefährten zur Tür zu folgen. »Es ist mir wie immer ein Vergnügen, mit der höchst großzügigen Kaste der Hexenmeister Geschäfte zu machen.«
    Bralston lächelte aus zwei Gründen. Einmal, weil endlich der Gestank verschwinden würde, und dann über die Erleichterung, die er auf dem Gesicht der Frau zu sehen erwartete, als sie jetzt erfuhr, dass Gerechtigkeit geübt werden würde. Dass sie jedoch erneut zitterte, irritierte ihn, bis er ihre geballten Fäuste und ihren mörderischen Blick bemerkte. Erst jetzt richtete er sein Augenmerk auf die Farbe der Flecken auf ihrem Gesicht.
    »Diese Prellungen«, sagte er laut, »sind frisch.«
    »Nun, ja...« Die Stimme des Klippenaffen wurde plötzlich leiser. »Die Gesetze, die man uns auferlegt hat, und dergleichen.« Als er Bralstons Miene sah, der nicht überzeugt schien, seufzte er nur und öffnete die Tür. »Es ist nicht so, dass wir sie einfach kostenlos hätten mitnehmen können, oder? Aber nach allem, was sie durchgemacht hat, muss unsere Gesellschaft ihr wie eine Wohltat vorgekommen sein.«
    »Nicht, dass so etwas irgendwelchen Heiden irgendetwas bedeutet«, knurrte der Djaalmann.
    Bralston kam nicht einmal dazu, seine Augen zusammenzuziehen, als sich die Frau laut räusperte.
    »Bekomme ich auch eine Belohnung?«, fragte sie.
    Die beiden Seeleute rissen die Augen auf, und ihre Kiefer klappten herunter.
    »Gewiss. Immerhin hast du den Bericht erstattet«, erwiderte der Bibliothekar zustimmend.
    »Ihr...« Shunnuk keuchte, während er einen Schritt zurückwich. »Das kann doch nicht Euer Ernst sein!«
    »Wie lautet dein Wunsch?«, erkundigte sich der Lektor.
    Die Frau zog die Augen zusammen und wies anklagend mit dem Finger auf die beiden Seeleute.
    »Tötet sie.«
    »Nein! So war es gar nicht!« Der Klippenaffe hielt das Pergament hoch, als wäre es ein Schild. »Wartet! Wartet! «
    »Bibliothekar Bralston ...«, murmelte Lektor Annis.
    »Wie Ihr wünscht.«
    Die nächsten Worte, die der Bibliothekar sprach, schienen in der Luft widerzuhallen, als er eine Hand hob und sie dann zurückriss. Die Tür schlug zu, und die beiden Männer waren in dem Büro gefangen. Der Klippenaffe konnte nicht einmal mehr blinzeln, als Bralston die Hand hob. Der tätowierte Pirat wurde in die Luft gerissen und kreischte, als er auf Bralston zuschoss. Der Bibliothekar stieß ein weiteres Wort hervor und hob seine andere Hand, die Handfläche, die in einem hellen Orange glühte, nach außen gekehrt.
    Shunnuks Schrei wurde von dem Fauchen des Feuers übertönt, das aus Bralstons Handfläche fegte und über Gesicht und Arme des Klippenaffen loderte, während der tätowierte Mann hilflos um sich schlug und verzweifelt versuchte, das Feuer zu löschen. Vergeblich.
    Nach einem kurzen Moment qualmenden Gemetzels erstarb das Brüllen des Feuers. Shunnuk war tot.
    »Bleibt weg!«, kreischte Massol und hob seinen Anhänger mit dem heiligen Symbol, als Bralston auf ihn zuschritt. »Ich bin ein Ehrenmann! Ich bin ein Mann des Glaubens! Ich habe
die Frau nicht angerührt! Sag es ihnen!« Er richtete seinen verzweifelten Blick auf die Frau. »Sag es ihnen! «
    Falls die Frau etwas sagte, konnte Bralston es nicht hören, weil er ein Wort der Macht ausstieß. Falls sie Einwände gegen das elektrische blaue Feuer hatte, das über seinen Finger zuckte, der auf den Djaalmann gerichtet war, äußerte sie sie nicht. Ihr Gesicht zeigte keine Spur von Entsetzen, während sie

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