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Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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uns erholen, genesen und dann auf die Suche nach  ...«
    »Nach den anderen machen...«, murmelte Lenk und kratzte sich das Kinn. »Du machst dir Sorgen um ihr und mein Wohlergehen. Beeinträchtigt dich das Fieber ebenfalls?«
    »Die Fibel. Wir müssen die Fibel finden. Und was die anderen angeht ... vergiss sie. Sie sind schwach. Sie sind tot. Wir müssen uns ausschließlich um unser Wohlergehen kümmern .«
    »Das kannst du nicht wissen.«
    »Ich weiß, dass dieses Boot aus Holz und Metall bestand und die Schlangen es zerstört haben. Welche Chancen haben dagegen Fleisch und Knochen? «
    »Ich habe überlebt.«
    »Wegen mir, wie immer. Nur wegen mir. Und jetzt hör zu und achte auf meine Worte.«
    »Es besteht immer noch eine Chance. Es muss etwas hier sein. Etwas, das ...«
    »Es ist etwas hier.«
    »Wo?«
    Die Stimme musste nicht antworten, und Lenk brauchte auch nicht besonders scharf danach zu suchen. Sein Blick fiel darauf, als es versuchte, sich in der Flut loszureißen und in den Ozean zu flüchten. Er riss die Augen auf, und ein kalter Schauer lief über seinen fieberheißen Körper. Plötzlich schien die Sonne dunkler zu werden, sein Blut in seinen Adern dünner zu fließen, und seine Stimme schien sich kaum aus seiner Kehle lösen zu können.
    »Nein ...«, flüsterte er.
    Katarias Feder trieb im Wasser, gezogen von der Strömung, festgehalten von dem glatten Stock, an dem sie befestigt war.
    »Nein... nein, nein. Nein!« Lenk stürzte dorthin, hob den Stock auf und barg ihn in seinen Händen, als würde er jeden Augenblick zerbrechen. »Nein! Sie ... Sie würde das niemals zurücklassen. Sie trägt ihre Federn immer bei sich.«
    »Sie trug sie .«
    »Halt die Klappe! HALT ENDLICH DIE KLAPPE!« Lenk schlug sich mit der Faust gegen die Schläfe. »Das kann nicht sein. Sie hätte das nicht zurückgelassen. Sie... sie...« Er schluckte schwer, hatte das Gefühl, als glitte ein Klumpen kochenden Bleis seine Kehle herunter. »Alle ...«
    »Tot.«
    Das Wort schien plötzlich schwer zu wiegen. Es zwang ihn auf die Knie, riss ihm das Schwert aus der Hand und trieb ihm das Blut aus dem Gesicht wie schmutziges Wasser aus einem Schwamm.
    »Tot...«
    »Tot«, wiederholte die Stimme. »Ein weiterer Segen, wie du schon bald begreifen wirst. «
    »Bitte ...« Lenk keuchte, und seine Stimme klang rasselnd in seiner Kehle. »Bitte sag das nicht.«
    »Sie hätte dich getötet, das weißt du .«
    »Sag das nicht.«
    »Sie hat es selbst gesagt.«
    Die Stimme zuckte durch seinen Verstand, ebenso glühend wie seine fieberheiße Stirn. Alles, was ihm als Erinnerung an sie ... an sie ... geblieben war, war der Zorn, der von ihren Lippen troff, als sie das letzte Mal miteinander gesprochen hatten. Die angenehmen Erinnerungen, die freundlicheren Begegnungen verblassten und ließen nur ihre wütende Stimme zurück.
    »Desto mehr möchte ich mich wieder wie ich selbst fühlen.«
    »Und das kannst du nur tun, indem du mich ignorierst?«
    »Nein. Das kann ich nur tun, indem ich dich umbringe.«
    Ihre Stimme hallte misstönend in seinen Ohren wie die gerissene Glocke einer Kathedrale. Er presste die Fäuste gegen seine Schläfen, versuchte zu verhindern, dass sie in seinem Schädel widerhallte. Er konnte das Geräusch jedoch nicht loslassen. Denn es war alles, was ihm geblieben war.
    »Dich umbringe...«, wiederholte er. »Dich umbringe ... dich umbringe ...«
    »Sie hätte es getan «, antwortete die Stimme. »Aber das ist jetzt nicht von Bedeutung. Jetzt müssen wir uns erheben, wir müssen ...«
    Sie verklang, erstickt von einer Flut aus Logik und Vernunft, die hasserfüllt in Lenks Gehirn strömte.
    Natürlich hätte sie das getan, sagte er sich. Sie ist eine Shict. Du bist ein Mensch. Die Shict leben dafür, uns umzubringen. Die Stimme, die so vertraut zynisch und barsch war, war Denaos’, das war ihm klar; sie drang aus irgendeinem Riss in seinen Verstand ein. Was denn, du hast wirklich geglaubt, sie hätte ihre ganze Rasse deinetwegen aufgegeben?
    Vielleicht ist es ja auch ein Segen, meldete sich eine Stimme in ihm zu Wort, die wie die von Asper klang. Die eine Gunst, die die Götter dir erweisen wollen. Du musst dir jetzt jedenfalls
ihretwegen nicht mehr den Kopf zerbrechen, stimmt’s? Du musst dir wegen gar nichts mehr den Kopf zerbrechen ...
    Es ist einfach nur logisch, richtig ?, fragte Draedaeleon, entschlossener und schärfer als je zuvor. Stelle in einem Raum zwei einander widerstreitende Kräfte einander

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