Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)
meine Augen schießt.«
»Dazu wird es nicht kommen. Sie gehen, sieh hin.«
Lenk unterdrückte einen verzweifelten Schrei, vielmehr, er wurde von etwas unterdrückt, was seine Kehle betäubt hatte. Aber ihn interessierte nur die Tatsache, dass der Körper des hartnäckigen Echsenmannes plötzlich zusammenzuschrumpfen schien, während er seufzte. Er wirkte niedergeschlagen, als er sich umdrehte und dem Anführer die Düne hinauf folgte.
Bis ihm etwas auf dem Boden ins Auge fiel.
»Ja!«, quietschte Lenk. »Ja, ja!«
»Nein!«, konterte die Stimme mit kalter Wut.
Lenk folgte dem Blick der Kreatur vorbei an den verrotteten Planken und den herumhuschenden Krabben zu dem feuchten Sand.
Und dem perfekt erhaltenen Abdruck seines Fußes.
»Beweg dich nicht«, warnte ihn die Stimme. »Noch haben sie uns nicht gesehen. «
»Nun, das können wir ändern.«
»Nein! Tu das nicht ... !«
Aber der Befehl der Stimme ging in seinem Gelächter unter. Und ihre Kontrolle über ihn schwand in einer Woge von Fieber, als Lenk sich aufrichtete. Er breitete die Arme zu einem wahnsinnigen Willkommen aus, sein Schwert blitzte im Sonnenlicht und erregte die Aufmerksamkeit der Kreaturen unter ihm.
Große Kämme richteten sich auf ihren Köpfen auf. Lenk bemerkte die vielen Farben auf ihrer grünen Haut. Malereien aus Blut und Stahl und Zähnen erstreckten sich von der Stirn bis zum Steißbein.
Der hartnäckige Echsenmann deutete mit einem schuppigen Finger auf ihn und öffnete die Kiefer zu einem Schrei.
»MAN-EH!«
»Ja, ja!«, schrie Lenk zurück. »Willkommen zum Schlachtfest, meine Herren! Wenn ihr bitte schön diese wunderschönen Waffen benutzen würdet, dann könnten wir endlich dazu kommen, meine Eingeweide auf dem Sand zu verteilen!«
»Das ist nicht deine Entscheidung!«
»Das sagst du ständig, aber hier stehe ich«, antwortete Lenk. Er riss die Augen auf, als der Anführer seinen Bogen vom Rücken nahm, einen Pfeil auf die Sehne legte und sie spannte, und das alles rasend schnell. »Wenn du dich besser fühlst, kannst du sagen, dass es deine Entscheidung gewesen ist.«
»Runter, du Narr!«
Es war kein Vorschlag. Lenks Beine gaben in dem Moment unter ihm nach, als die Bogensehne summte; er taumelte zurück und stieß einen klagenden Fluch aus, als der Pfeil unmittelbar neben seinem Kopf vorbeisauste. Er hob die Hand und umklammerte sein Schwert, als er die Düne hinabrollte und auf dem Strand landete.
»Spielt keine Rolle«, stammelte er und spuckte den Sand aus. »Macht nichts, spielt keine Rolle. Ich schaffe es trotzdem. Es wird nur ein bisschen unangenehmer.«
Während er sich aufrappelte, spürte er die Vibrationen unter seinen Füßen, als Beine über den Strand donnerten, lange Zehen mit Krallen die Erde aufwühlten, während sie auf ihn zurannten. Er lächelte, ein Lächeln, mit dem er auch einen nahen Verwandten begrüßt hätte, als er zum Dünenkamm hinaufblickte.
Er musste nicht lange warten.
»SHENKO-SA!«
Der Schlachtruf wurde von einer Eruption von Sand und einem smaragdgrünen Aufblitzen begleitet, als der Echsenmann über die Düne sprang. Einen Augenblick lang sah Lenk die Erhabenheit seines bevorstehenden Todes ganz deutlich vor sich: die glitzernden Zähne in dem Streitkolben der Kreatur, ihre wütend aufgerissenen Augen und die angespannten Muskeln in seinem Körper.
»Oh«, stieß Lenk keuchend hervor. »Das wird gut.«
»Nein«, widersprach die Stimme. »Kämpfe.«
»Ich will nicht kämpfen.« Lenks Protest wurde jedoch nicht von seinem Körper geteilt, denn er hob trotzdem sein Schwert. »Ich will sterben.«
»Kämpfe«, befahl die Stimme.
Seine Weigerung blieb unausgesprochen, als die Kreatur in einer Wolke aus Sand und mit Gebrüll die Düne herunterrutschte und ihren Streitkolben in großen Kreisen über ihrem Kopf schwang. Lenk betrachtete die tätowierte Haut und sah das Bild auf ihrem Kamm, das seinen eigenen blutigen Tod vorhersagte.
»KÄMPFE!«
»Ich werde nicht ...«
Aber Lenk tat es.
Sein Schwert zuckte krampfhaft hoch, während er es in Händen hielt, die nicht mehr er kontrollierte. Eine Wolke aus Splittern löste sich von dem Streitkolben, als er gegen die Klinge prallte, deren Stahl an seinen Zähnen knirschte. Lenk spürte den Aufprall in seinem Arm; er schien das Herz in seinem Brustkorb zu erschüttern. Ein brennender Schmerz durchzuckte sein Bein, als er zurückgetrieben wurde.
Lass es fallen, sagte er sich. Lass das Schwert fallen, damit er dir den
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