Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)
Gefährten hindurch und warf ihnen einen finsteren Blick zu. Dann streckte er seinen langen, schlanken Arm aus, der an einen Wurfspieß erinnerte, und deutete mit einem Finger auf Togu. Mit der anderen Hand klopfte er auf einen Beutel, den er über die Schultern geschlungen hatte.
»Ah-ne-ambe, Togu! Sakle-ah man-eh! «
Togu warf dem Gonwa einen beleidigten Blick zu, der dann zu Bagagame glitt. Der kleine Echsenmann rang nach Luft, als er hinter dem Gonwa in die Hütte stürmte.
»Bagagame! «, brüllte der König. »Ah-dak-eh mah? «
Bagagame antwortete etwas, aber er sprach so schnell, dass die Gefährten nicht einmal die einzelnen Laute unterscheiden konnten. Der Gonwa seinerseits sprach ebenfalls schneller, sein Zorn jedoch war in jedem seiner Worte deutlich zu erkennen. Togu versuchte, beide zu dominieren, sowohl was die Geschwindigkeit als auch die Lautstärke anging,
und brüllte aus Leibeskräften, sodass die drei Echsen sich zu einem Durcheinander aus grünen Gliedern und dröhnenden Stimmen vermischten.
»Wer ist denn der Große?« Lenk warf Kataria einen Seitenblick zu.
»Woher soll ich das wissen?«, knurrte sie und starrte ihn ziemlich direkt an. »Was sollte denn das?«
»Was sollte was?«
»Das, was du gerade gemacht hast.«
»Ich habe ihn nur gefragt ...«
»Du hast ihn überhaupt nicht gefragt.«
Er versuchte seinen Schock hinter einer versteinerten Miene zu verbergen, die durch sein Leugnen noch gehärtet wurde. Sie kann es nicht gehört haben, sie kann es nicht gehört haben, so lang sind ihre Ohren auch nicht ... oder doch?
Der Streit zwischen den Echsenmännern schien mit einem dröhnenden Gebrüll zu enden, als Togu etwas schrie und mit der Hand auf die Hintertür deutete. Der Gonwa richtete seinen finsteren Blick von ihm auf die beiden Gefährten, bevor er nickte und zornig nach hinten stampfte. Bagagame folgte mit einem nervösen Blick auf Togu. Der König selbst hüpfte von seinem Thron und wandte sich grunzend an die beiden nicht schuppigen Kreaturen im Raum.
»Verzeiht die Unterbrechung«, sagte er, als er im dunklen hinteren Teil der Hütte verschwand. »Es wird nicht lange dauern.«
»Klar«, antwortete Lenk. Sie waren verschwunden, aber ihre Stimmen drangen immer noch in die Hütte, wurden von den Steinwänden nur leicht gedämpft. »Worüber genau glaubst du, streiten diese Reptilien?«
Er drehte sich zu ihr herum und sah, wie sie sich mit ausgestreckten Händen auf ihn stürzte. Noch bevor er daran denken konnte zu protestieren, zu fragen, zu schreien oder sich vor Schreck einzunässen, packte sie seinen Kopf, presste ihre Finger fest auf seine Schläfen und zog ihn an sich. Ihre Stirnen knallten mit einem lauten Krachen aufeinander, aber
getrieben von Schock und schlitzäugiger Wut machte keiner von beiden Anstalten nachzugeben.
»Hör auf!«, stieß sie hastig hervor.
»Was?«
»Hör auf .«
»Ich mach doch gar nichts...«
»Doch, du machst. Du bist. Das ist das Problem.«
»Ich denke wirklich nicht ...«
»Dann tu es auch nicht. Kein Denken mehr; kein Reden mehr. Höre auf niemanden sonst. Auf niemand anderen.«
Er spürte, wie seine Schläfen brannten, fühlte warmes Blut, das von ihnen heruntertropfte. Er sah einen Schweißtropfen von ihrer Stirn rinnen, der über ihre zurückgezogenen Lippen lief, als sie die Zähne fletschte.
»Hör ... nur ... ... auf mich !«
Ihre Stirn war fieberheiß, und er hatte das Gefühl, als würde seine Haut mit ihrer verschmelzen und sich von seinem Fleisch lösen, wenn sie den Kopf zurückzog. Sein ganzer Körper fühlte sich unerträglich heiß an. Und doch war es ein faszinierendes, verzehrendes Gefühl. Die Hitze durchströmte ihn wie ein Feuer, glitt auf seinem Schweiß seinen Körper herunter, bis seine Arme schmerzten, die Schultern heruntersackten und sein Herz hämmerte. Die Hitze wühlte ihn auf, während sie immer tiefer sank, bis sein Blut zu kochen schien und ihm schwindlig wurde.
Deshalb konnte er nur schwach nicken.
»Es geht gleich vorbei.«
Sie seufzte; ihr Atem wehte ihren Duft über ihn, drang ihm in die Nase, eine weitere unerträgliche Empfindung, die zu den anderen kam, die ihn bereits zu Boden zu schmettern drohten. Ihr Griff entspannte sich etwas; sie ließ die Hände sinken und legte sie auf seine Schultern.
»Ich werde mich um alles kümmern.«
Sie trat von ihm zurück, richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Hintereingang, durch den der Gonwa als Erster hereinstürmte. Togu und
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