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Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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»Du bist ... du ...«
    »Ihm geht’s gut.«
    Er spürte ihre Hand auf seiner Schulter, sie war warm, und das sollte sie nicht sein. Aber sie war es, und sie war stark, schob ihn mühelos zurück. Sie stieß ihn nicht fort, wie er merkte, sondern zurück. Sie trat vor ihn; er konnte die Härte in ihrem Blick nicht erkennen, aber in ihrer Körperhaltung war sie deutlich zu erkennen. Kataria war angespannt, ihr Rückgrat ganz gerade, ihre Muskeln glänzten von Schweiß,
sie hatte die Füße fest auf den Boden gestellt, hielt den Hals steif und starrte geradeaus.
    »Er ist nur angestrengt.«
    »Aber er ...«
    »... ist angestrengt!«
    Ihre Reißzähne blitzten elfenbeinern in der Sonne, als sie die Lippe hochzog, um sie drohend zu fletschen. Die Art ihres Auftretens, die unbestreitbare Tatsache, dass diese Angelegenheit nicht weiter diskutiert werden würde, entging auch Togu nicht, der sie mit einem langsamen, kaum wahrnehmbaren Nicken akzeptierte.
    »Die Zeiten sind anstrengend, ja«, murmelte der König und nickte jetzt stärker. »Es ist verständlich, dass ... manche Leute gereizt sind.«
    »Genauso ist es.« Ihre Worte klangen irgendwie endgültig. »Also, wie sieht es mit unserem Ersuchen aus?«
    »Ein Boot ist kein besonderes Problem«, antwortete Togu. »Wir hatten schon viele Boote hier, bevor die Gonwa kamen, und sie haben noch mehr mitgebracht. Aber ...«
    »Aber was?«
    »Es missfällt mir trotzdem, eines zu verschwenden. Was könnt ihr mit einem Boot schon anfangen? Aufs Meer hinaussegeln und das Beste hoffen?« Er legte nachdenklich den Kopf auf die Seite. »Nicht, dass wir nicht hocherfreut wären, dass es euch gelungen ist, einen Weg zu finden, aber ... wie genau seid ihr noch einmal auf Teji gelandet?«
    Lenk bemerkte, dass ihr ganzer Körper vor unterdrücktem Zorn bebte, was zweifellos auch Togu nicht entging. Subtilität gehörte nicht zu ihren hervorstechendsten Eigenschaften. Das musste ihr ebenso klar sein wie ihm.
    Also, warum hat sie sich eingemischt? Eine Entschlossenheit, so fragil wie Glas, wallte in ihm auf. Ich sollte der sein, der das tut, ich sollte derjenige sein, der  ... Die Entschlossenheit drohte zu zerbrechen, als er einen Schritt vortrat.
    »Wir würden nicht bitten müssen, wenn unsere Informationen von Anfang an richtig gewesen wären«, knurrte sie.
»Man hat uns gesagt, das hier wäre ein Handelsposten, keine Echsenhöhle.«
    Zynismus, dachte Lenk. Wunderbar. Wie lange wird es dauern, bis sie die ersten Drohungen ausstößt?
    »Handel bedeutet etwas anderes, als dass ich euch ein Boot gebe, welches ihr möglicherweise zerstört oder auch nicht, und zwar für nichts als guten Willen und einen Kuss auf die Wange, Vetter«, sagte Togu.
    »Niemand will abstreiten, dass Ihr etwas dafür bekommen sollt«, erwiderte sie und kniff die Augen zusammen. »Aber in diesem Fall hat das, was Ihr bekommt, nicht im Geringsten etwas mit Eurer Wange zu tun.«
    Es hat etwas länger gedauert, als ich erwartet hätte.
    »Abgesehen von den möglichen Gefahren dieses Handels, und zwar sowohl bevor als auch nachdem ihr möglicherweise mit einem Boot in See stecht«, erwiderte Togu, »bleibt da noch die Frage der Ausgaben.«
    »Ausgaben?«
    »Vorräte? Nahrung? Seekarten? Das sind Dinge, von denen wir nicht sonderlich viel besitzen.« Er zuckte mit den Schultern und sog an seiner Pfeife. »Schwierig, darum zu bitten.«
    »Ah, natürlich«, Kataria verschränkte die Arme. »Verzeiht mir, ich hätte den anderen Echsenkönig mit seinem Haus voller Müll fragen sollen.«
    »Das hier«, der König deutete mit einer majestätischen Geste auf seine Sammlung, »sind Investitionen für die Zeit, wenn die Menschen zurückkehren.«
    »Also ... war das hier tatsächlich ein Handelsposten.«
    »Er war es, ja«, Togu nickte. »Noch vor gar nicht so langer Zeit, was die Informationen erklärt, die ihr bekommen habt.« Er lehnte sich so weit zurück, wie er konnte, ohne vom Thron zu fallen, und stieß mit einem Stöhnen den Rauch aus. »Sie kamen von Toha und suchten eine Handelsroute. Sie hatten nicht erwartet, hier Handelspartner vorzufinden, und wir haben nicht erwartet, dass wir ihre Gesellschaft genießen
würden. Aber wie jeder Handel wurde auch dieser von Notwendigkeit bestimmt.«
    »Ihr scheint alles zu haben, was Ihr braucht«, meinte Kataria und streifte die üppige Sammlung mit einem flüchtigen Blick. »Mehr sogar.«
    »Ich habe vieles, aber nichts, was ich brauche. Die Menschen kamen mit Nahrung,

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