Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
Vom Netzwerk:
sie bekümmern sollen, dass sie nachgab, das war Asper klar, aber sie zwang sich zu einem Lächeln. »Ich kann dir zumindest zuhören.«
    Kataria drehte sich um und sah zu, wie Asper sich auf einen moosigen Fleck setzte und auf die Erde vor sich deutete. Kataria nickte steif und nahm dann zögernd vor ihr Platz. Eine Ewigkeit, so schien es, saßen sie einfach nur da und starrten sich gegenseitig ebenso eindringlich wie verwirrt an. Nachdem sie so lange gewartet hatte, wie sie es für höflich erachtete, räusperte sich Asper.
    »Also«, sagte sie. »Was wolltest du ...?«
    »Eigentlich sollte das hier doch anonym laufen, hab ich recht?«, unterbrach Kataria sie.
    »Wie bitte?«
    »Ich dachte, es gäbe Vorhänge oder so etwas.«
    »In einem richtigen Tempel schon«, erwiderte Asper. »Aber... hör zu, selbst wenn wir außer Acht lassen, dass wir uns in einem Wald befinden, und weiterhin ignorieren, dass du mich selbst gebeten hast, das zu tun, kenne ich dich jetzt schon fast ein Jahr. Kat, ich würde dich sowohl an deiner Stimme als auch an deinem Geruch erkennen.«
    »Ich dagegen rieche einen Mangel an Prinzipien«, erwiderte Kataria erheblich hochmütiger als jemand, der einen Kakerlakenschenkel umklammerte, wirken sollte. »Und du, meine Freundin, stinkst.«
    »Bei allen Göttern, von mir aus!« Asper brummelte gereizt, als sie sich im Sitzen herumdrehte und Kataria den Rücken zukehrte. »Also, ist das besser?«
    Ein Stoß antwortete ihr, als Kataria ihren Rücken gegen den der Priesterin drückte.
    »Sozusagen.« Die Stimme der Shict vibrierte in Aspers Rücken. »Gibt es eine Möglichkeit, dass du vielleicht deine Stimme verstellen kannst, damit ...««
    »Nein!«
    »Is’ ja gut.«
    Das Fauchen der Shict war eine Zeit lang das letzte Geräusch, das sie von sich gab. In dem folgenden Schweigen dämmerte es Asper ein wenig bestürzt, das sie sich nie gefragt hatte, wie sich ihre Gefährtin anfühlte. Sie hatte immer vermutet, dass Kataria viel entspannter wäre, ihre Muskeln locker, und dass sie langsam und ruhig atmete.
    Jemand, der so oft seinen Darm entgast, müsste doch eigentlich entspannt sein.
    Aber der Körper der Shict war vollkommen angespannt. Sie zitterte nicht nervös, weil jetzt die nackte Haut einer anderen Frau ihre nackte Haut berührte. Katarias Spannung erstreckte sich auch über ihre Muskeln; ihr ganzer Körper fühlte sich an, als wäre er so fest aufgezogen worden, dass sie jeden Augenblick explodieren könnte.
    Noch ein Grund zu bedauern, dass ich mich darauf eingelassen habe, dachte Asper.
    »Also, worüber wolltest du reden?«
    »Wie ist das so?«, meinte Kataria gleichzeitig.
    »Wie ist was?«
    »Ein Feigling zu sein.«
    »Was?« Asper machte Anstalten aufzustehen. »Hast du mich nur aufgefordert, mich hinzusetzen, damit du mich beleidigen kannst? Das ist ziemlich umständlich, denn das könntest du genauso gut im Stehen machen.«
    »Warte!« Kataria packte zu und hielt Aspers Handgelenk mit fast schon verzweifelter Kraft fest. Dann zog sie die Priesterin wieder herunter auf den Boden. »Ich meine ... ich habe dich beobachtet. Wenn wir kämpfen.« Ihr Griff wurde fester. »Du hast Angst.«
    Asper wollte vehement widersprechen, aber sie wusste nicht, wie sie diese Anschuldigung zurückweisen sollte, und noch weniger wusste sie, wie sie ihre Hand zurückziehen sollte.
    »Ich nehme an«, meinte sie schließlich und drückte ihren Rücken wieder gegen den der Shict, »dass so ein Kampf ziemlich Furcht einflößend sein kann.«
    »Trotzdem läufst du nicht weg«, fuhr Kataria fort. »Du weichst nicht zurück.«
    »Du auch nicht«, erwiderte Asper.
    »Das ist klar. Bei mir ist es etwas anderes. Ich kann kämpfen. Wenn ich etwas töten kann, und das kann ich für gewöhnlich, dann töte ich es. Wenn ich es nicht töten kann, und manchmal kann ich es nicht, dann laufe ich weg, bis ich es töten kann, dann komm ich zurück, schieße ihm ins Gesicht, reiß ihm das Gesicht ab und trage sein Gesicht als Hut ... wenn ich es kann.«
    »Ja also ...«
    »Aber du«, Katarias Körper zitterte, »du siehst so verängstigt aus, so unsicher ... zugegeben, manchmal bin ich verunsichert, wenn der Kampf losgeht. Ich weiß nicht, ob du diese Auseinandersetzung überstehst, oder die nächste, und ich erwarte, dass du wegläufst. Ich würde es tun, wenn ich du wäre.«
    »Aber«, sagte Asper leise, »du tust es nicht.«
    »Nein, ich laufe nicht weg. Ich bleibe erst gar nicht, wenn die Sache nicht von

Weitere Kostenlose Bücher