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Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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Dummkopf!«
    »Oh.« Asper erbleichte. »Äh ...«
    »Äh?«
    »Ja ... also«, antwortete Asper. »Was ist mit ihm? Magst du ihn oder ...?«
    Die Frage verwandelte sich in einen Schmerzensschrei, als etwas Hartes gegen ihren Kopf krachte. Sie warf einen finsteren Blick über ihre Schulter und sah, dass Kataria den Ghomnschenkel wieder ruhig in ihren Schoß sinken ließ. Sie zuckte nicht einmal entschuldigend mit den Schultern.
    »Hast ... hast du mich gerade mit einer Kakerlakenkeule geschlagen?« Die Priesterin rieb sich den Kopf.
    »Ja, klar.«
    »Also gut, ich formuliere die Frage anders: Warum hast du mich gerade mit einer Kakerlakenkeule geschlagen?«
    »Du warst im Begriff, etwas sehr Gefährliches zu fragen«, erwiderte Kataria gelassen. »Shict stehen in einer instinktiven Verbindung miteinander. Wir wissen sofort, worüber man sprechen kann und worüber nicht.«
    »Ich bin ein Mensch ! «
    »Deshalb habe ich das Bein benutzt.«
    »Du bist also von Beleidigungen zu körperlichen Angriffen gereift und erwartest, dass ich mir anhöre, welchen Schwachsinn du ausspuckst? Was passiert als Nächstes? Nein, sag es mir nicht.« Sie machte Anstalten aufzustehen. »Wie oft hat man dir heute auf den Kopf geschlagen?«
    Katarias Griff war behutsam und ihre Stimme leise, als sie Aspers Handgelenk packte. Asper spürte, wie die Spannung im Körper der Shict nachließ, als hätte sich etwas in ihr so sehr verkrampft, dass es gerissen war. Aus diesem Grund zögerte die Priesterin.
    »Ich bitte dich zuzuhören«, flüsterte die Shict, »damit ich nicht herausfinde, was als Nächstes passiert.«
    Asper wusste nicht genau, ob das eine Drohung war oder nicht, ließ sich aber trotzdem zurück auf das Moos sinken und versuchte, die spürbare Anspannung der Shict zu ignorieren.
    »Die Sache ist, dass wir nicht einmal mit Menschen reden sollen«, erklärte Kataria. »Wir lernen eure Sprache nur, damit wir erfahren, was ihr als Nächstes plant. Ursprünglich habe ich gedacht, mich unter eure Rasse zu mischen wäre eine gute Möglichkeit, das herauszufinden.« Sie seufzte. »Selbstverständlich war bereits nach einer Woche klar, dass keiner auch nur einen einzigen interessanten Gedanken im Kopf hatte.«
    Asper nickte; die Beleidigung ihrer ganzen Rasse war erträglicher als eine Beleidigung ihrer Person. Jedenfalls etwas.
    »Da hätte ich weglaufen sollen«, meinte Kataria. »Und ich sollte auch jetzt weglaufen ... warum tue ich es also nicht?«
    »Ist es ...«, Asper zuckte zusammen und wappnete sich gegen den nächsten Schlag, »nur Lenk, der dich hier hält?«
    »Ich habe ihn heute beschützt«, sagte die Shict und lachte gepresst. »Er bekam einen seiner Anfälle, also bin ich zu ihm gegangen und habe mit ihm geredet. Ich habe einen Menschen beschützt.«
    »Das hast du schon einmal gemacht, hab ich recht?«
    »Ich habe etwas getötet, das zuvor einen Menschen getötet haben könnte, aber ich habe noch nie ... das getan, was ich getan habe«, erwiderte Kataria. »Er brauchte einfach nur Hilfe. Und ich...«
    »Verstehe«, meinte Asper, als die Shict verstummte. »Und du hast das gemacht wegen seiner ... Anfälle?«
    »Hast du sie auch schon bemerkt?«
    Asper schloss die Augen und holte tief Luft. Sie fragte sich, ob Kataria spürte, wie ihre Spannung wuchs, ob sie fühlte, wie sie fröstelte und es sie schüttelte.
    Anfälle, dachte sie. Ich habe keine Anfälle bemerkt. Ich habe bemerkt, was Denaos flüstert, dass er Lenk beschuldigt, langsam ver rückt zu werden. Ich habe die Leere in Lenks Augen bemerkt, den Tod in seiner Stimme, die Wörter, die er gesprochen hat.
    »Sag mir«, meinte Asper leise, als die Worte wie aus eigenem Antrieb den Weg über ihre Lippen fanden, »hörst du auf deine Instinkte?«
    »Selbstverständlich.«
    »Selbst wenn sie dir etwas sagen, was du nicht hören willst?«
    »Was meinst du damit?«
    »Reden wir einen Moment über Lenk.«
    »Einverstanden«, erwiderte Kataria zögernd.
    »Wir wissen von ihm nur, dass er aus einem Dorf stammt, von dem niemand jemals gehört hat. Wir wissen weder, wer seine Eltern sind, noch kennen wir seine Familie. Und wir haben keine Ahnung, woher er sein Schwert hat.«
    »Das ist nicht fair«, protestierte Kataria. »Selbst er weiß das nicht.«
    »Weiß er denn, wer ihn gelehrt hat zu kämpfen?«
    »Was?«
    »Ich habe von Priestern gelernt, Dreadaeleon wurde von seinem Meister unterwiesen, und selbst Denaos hat wahrscheinlich das, was er weiß, von irgendjemandem

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