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Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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Nüstern, und seine Augen weiteten sich etwas. Dann richtete er seinen Blick aufs Meer und sah, dass die Herde von Schleppspinnen sich plötzlich zerstreute, über das Wasser glitt und sich tiefer in die Schatten zurückzog.
    Das hier ist nicht der Gestank der Furcht.
    Er erhob sich, und sein langer roter Schweif zuckte über das Deck, während er seine fledermausartigen Schwingen hinter seinem Rücken faltete. Mit schweren Schritten ging er über die Planken, durchquerte das verlegene, hasserfüllte Schweigen und den Gestank, der die Menschen umgab, während er seinen Blick nicht vom Rand des winzigen Kahns löste. Der große, hässliche, ganz in Schwarz gekleidete Mensch machte keine Anstalten, zur Seite zu treten.
    »Was ist los mit dir, Reptil?«, fragte er höhnisch.
    Gariath beantwortete die Frage mit einem beiläufigen Schlag mit dem Handrücken gegen den Kiefer des Assassinen und einem lässigen Schritt über den zusammengesackten Körper. Er ignorierte die finsteren Blicke, die seinen
Rücken trafen, und beugte sich über die Seite des Bootes. Seine Nüstern zuckten, während seine schwarzen Augen das Wasser absuchten.
    »Was ... was ist denn?«, erkundigte sich Lenk und beugte sich neben dem Drachenmann über den Rand.
    Lenk war weniger dumm als die anderen, wenn auch nur minimal. Gariath tolerierte den silberhaarigen Menschen mit einer gesunden Respektlosigkeit, die er allen Menschen entgegenbrachte und die nicht persönlich gemeint war. Der Drachenmann blickte finster über das Meer. Lenk trat neben ihn und folgte seinem Blick.
    »Es kommt«, knurrte er.
    »Was kommt?« Katarias Ohren zuckten.
    Kein Zentimeter menschlicher Haut blieb ohne Gänsehaut, als Gariath den Blick hob und lächelte, ohne seine Zähne zu zeigen.
    »Das Schicksal«, antwortete er.
    Noch bevor irgendjemand auf die Idee kam, darüber nachzudenken, wie seine Bemerkung zu verstehen war, geschweige denn, was man darauf antworten könnte, erzitterte das Boot. Lenk sprang mit einem weiten Satz an die gegenüberliegende Reling. Seine Augen waren weit aufgerissen, und seine Hände zitterten.
    »Schwert!«, stieß er hervor. »Schwert! Schwert! Wo ist mein Schwert?« Ganz offenkundig eilte seine Hand seinem Verstand voraus, denn sie zuckte hoch und riss die Klinge aus der Scheide auf seinem Rücken. »Bewaffnet euch! Schnell! Schnell! «
    »Was ist es denn?« Kataria wühlte bereits in dem Bündel, in dem ihr Bogen lag.
    »Ich ... ich habe ins Wasser gesehen.« Lenk drehte sich zu ihr herum. »Und ... es hat meinen Blick erwidert.«
    Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis das Bündel geöffnet war und die Gefährten ihre Waffen gepackt hatten. Lenks Schwert schimmerte in seiner Hand, Kataria hatte den Bogen gespannt, Denaos hielt seine Messer in den Händen, und
Draedaeleon stand über Asper, während in seinen Augen die blutrote Magie glühte, die ihn durchströmte.
    Nur Gariath stand gelassen da, immer noch mit einem sanften, fast freundlichen Lächeln auf dem Gesicht.
    Das Boot schaukelte leicht, eine Bewegung, die sie selbst durch ihre hastigen Reaktionen hervorgerufen hatten. Das Meer murmelte missvergnügt wegen ihrer plötzlichen Hast und zischte wütend, während sich die Wellen wieder beruhigten. Das Boot schaukelte weiter, eine angsterfüllte Ewigkeit lang, während Ohren zuckten, Stahl blitzte und Blicke hin und her glitten.
    Einige Herzschläge lang geschah nichts. Dann stiegen Luftblasen an die Oberfläche und zischten. Denaos starrte darauf und blinzelte.
    »Was denn?«, erkundigte er sich. »Das ist alles?«
    Das Meer antwortete, indem es explodierte.
    Die Fluten teilten sich mit einem bestialischen Heulen, und weiße Gischt stieg wie ein Geysir empor, als etwas Ungeheuerliches sich aus dem Wasser erhob und am Firmament zu kratzen schien. Sein Kielwasser schleuderte das Boot zurück und warf die Gefährten unter einem Schwall von Gischt auf die Planken. Nur Gariath blieb auf den Beinen, immer noch lächelnd. Als das Wasser über ihm zusammenschlug, schloss er einfach nur die Augen.
    Lenk war tropfnass und halb geblendet von der Gischt. Er strich sich das nasse Haar aus den Augen, das wie ein Vorhang davorhing. Ihm verschwamm alles vor Augen, aber durch den salzigen Nebel konnte er etwas erkennen, was ungeheuerlich und schwarz war und glühende gelbe Augen hatte.
    Machtwort, dachte er in einem Anflug von Panik. Es ist zurückgekommen. Natürlich ist es zurückgekommen.
    »Nein «, machte sich die Stimme in seinem Kopf

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