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Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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oder Ideologien, haltet es dagegen niemals für wert, gegen die Grenzen zu kämpfen, die euch einschränken.« Er blickte nachdenklich hoch. »Ihr seid mit diesen falschen Vorstellungen von höheren Mächten beschäftigt und begreift niemals, dass alles innerhalb eurer Reichweite liegt.«
    »Merroskrit«, flüsterte Draedaeleon. »Merroskrit ... es ist ein anderer Magus, den er berührt, eine andere Person, und er macht einfach ... er ist einfach ...«
    Sheraptus nahm ein dünnes weißes Blatt zwischen zwei Finger und rieb es vorsichtig. Er verzog kurz die Lippen, und das Papier riss schnell. Dreadaeleons Schrei dauerte länger, war lauter. Bei diesem Geräusch verzog das Langgesicht die Lippen zu einem ironischen Grinsen.
    »Aber das ist doch ein Teil eures Charmes, habe ich recht?«
    »Sheraptus ...« Grünhaar ergriff das Wort und geriet sofort ins Stammeln. »Mei... Meister... das ist nur ein Buch der Gelehrsamkeit, nichts Wichtiges. Das eigentliche Objekt liegt ...«
    »... da und bewegt sich einstweilen nicht.« Er bückte sich und nahm den abgetrennten Kopf von der Sänfte, starrte in seine geschlossenen Augen, auf die goldenen Locken, und runzelte die Stirn. »Sie schleppen den Tod sogar mit sich herum  ... wirklich faszinierend.«
    Der Kopf , dachte Lenk. Machtworts Kopf. Die Echsen haben ihn behalten.
    »Sie kennen seine Bedeutung nicht. Er wird schon bald wieder uns gehören. Geduld.«
    »Es gibt doch ein Wort für so etwas ...« Sheraptus summte
und warf den Kopf achtlos zur Seite. »Es lautet entweder ›makaber‹ oder ›wahnsinnig‹, aber das ist bedeutungslos. Ich bin wegen etwas anderem hier. Wo ist es?«
    »Dort, Meister.« Grünhaar deutete auf die Sänfte. »Die Fibel ist dort.« Ihr Blick zuckte einmal kurz zu Draedaeleon. »Sie wird bei Euch sicher sein.«
    Sheraptus jedoch starrte sie nur an, so ausdruckslos, wie ein Mann mit brennenden Augen blicken konnte, bevor er Xhai ansah.
    »Wo ist es?«, fragte er die Carnassia.
    Sie warf ihm einen gekränkten Blick zu, so wie es eine Frau mit stachelbesetzten Schuhen konnte. »Der Graue Grinser will nur die Fibel. Die anderen Dinge sind ...«
    »Ich möchte es sehr gern haben ... sie«, unterbrach sie Sheraptus. »Das würde mich sehr glücklich machen.« Er spitzte die Lippen und runzelte die Stirn; abgesehen von dem Feuer in seinen Augen wirkte er fast ein wenig gekränkt. »Xhai ... möchtest du nicht, dass ich glücklich bin?«
    Sie wich zurück, als hätte er sie geschlagen. Ein Gefühl erschütterte ihre Gesichtszüge, ein Gefühl, das fast der Wut zuvor glich, aber nicht ganz. Nach einem Moment zeigte ihre Miene kalten Gehorsam. Sie drehte sich um und blaffte einen Befehl.
    »TCHIK QAI!«
    Man hörte das Schlurfen von Stiefeln und ein paar erstickte Flüche hinter einem riesigen, halb im Sand vergrabenen Brustkorb. Lenks Ohren spitzten sich, seine Aufmerksamkeit wurde von den Geräuschen angezogen, und sein Herz schlug schneller bei dem Lärm. Die Reaktion blieb nicht unbemerkt.
    »Ignoriere sie« , schnarrte eine kalte Stimme.
    »Der Feind steht vor dir «, knurrte eine heiße Stimme.
    »Erst kommt die Pflicht. Verräter sterben .«
    »Sie werden alle sterben. Sie haben dich alle verraten. Vergiss alles andere.«
    »Töte.«
    »Lausche.«
    Er hörte sie nicht, fühlte sie nur als heiße und kalte Stiche in seinem Körper. Seine Blicke hingen gebannt an den Bewegungen zwischen den Knochen. Er sah etwas Purpurnes aufblitzen, achtete jedoch nicht darauf. Denn davor bewegte sich etwas Weißes und Silbernes im Mondlicht, schnell, aber unregelmäßig.
    Die Bewegung war kurz nicht mehr wahrnehmbar. Erneut ertönte ein Protestschrei, lauter zwar, aber immer noch nicht klar genug, um wirklich gut gehört zu werden. Eine schnarrende Erwiderung antwortete, das schabende Geräusch von Eisen, dann ein leises Krachen. Lenk stellte überrascht fest, dass er unter dem unsichtbaren Schlag zusammenzuckte, bemerkte verblüfft, dass er sich vorbeugte, sich fast den Hals verrenkte, um sehen zu können, was hinter den Knochen hervorkam.
    Trotz der Furcht, die in seiner Brust wuchs, seit er wach geworden war, überraschte es ihn, zwei grüne Augen zu erblicken, die sich weit aufgerissen verängstigt und suchend umsahen.
    Er versuchte zu rufen, zu schreien, konnte es jedoch nicht. Seine Kehle war zugeschnürt, seine Stimme erstickt.
    »Nein« , antwortete eine andere Stimme seine unausgesprochene Frage. »Sprich nicht. Errege keine Aufmerksamkeit. Noch

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