Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)
als es vergeblich versuchte, etwas zurückzuhalten. »Ich kann
einfach ... ich kann das einfach bei deiner Brut nicht sagen.« Er richtete den Blick wieder auf ihr Gesicht, sah ihr in die Augen, und in seinen brannte etwas Unheimliches, etwas, das heller glühte als selbst das Feuer darin. »Aber ich freue mich schon sehr darauf, es herauszufinden.«
Er wandte sich von ihr ab, und sein starrer Blick richtete sich einen Augenblick auf Kataria, während er die Stirn runzelte. »Und die da ... sie hat sich nicht einmal gewehrt?« Er betrachtete sie flüchtig und zuckte mit den Schultern. »Trotzdem, ich mag die Ohren. Verladet sie.«
»Was ...?«, stieß Asper keuchend hervor. Ihre Energie kehrte zurück, als sie zu dem schwarzen Schiff geschleppt wurde. Sie wehrte sich verzweifelt gegen den Griff ihrer Häscherin. »Nein! NEIN!« In diesem Moment schien sie die anderen zu bemerken, die gefesselt im Sand lagen. »Lasst nicht zu, dass er mir das antut. Er wird mich ... er wird ...« Tränen traten ihr in die Augen. »Helft mir ... Hilf mir, D...«
Ihr wurde grob ein Tuch in den Mund gestopft und mit einem anderen festgebunden, bevor die Niederling sie sich einfach über die Schulter warf und sie zum Schiff schleppte.
»Asper!«, schrie Dreadaeleon. »Ich kann dir helfen ... ich ... ich kann das!« Er knirschte mit den Zähnen, während seine Augen rot aufglühten und die Magie versuchte, sich zu befreien. »Es ist nur ... es ist ...«
»Einschüchternd, stimmt’s?« Sheraptus zwinkerte dem Jüngling mit seinen rot glühenden Augen zu. »Ich habe genauso empfunden, als ich sie das erste Mal erblickte ... natürlich, ohne diese armselige Schwäche zu zeigen.« Er fuhr mit dem Finger über die Krone auf seiner Stirn und umkreiste die drei glühenden Juwelen. »Man kann einfach nicht anders, als sie anzublicken; sie sind wie eine Kerze, die niemals erlischt.« Er betrachtete den Jüngling einen Moment aufmerksam. »Was, nehme ich an, aus dir eine winzige, unbedeutende Motte macht.«
Kaum hatte er das Wort ausgesprochen, brach der Jüngling zusammen, stürzte mit geschlossenen Augen rücklings
auf den Sand, als wollte er sich gegen das Brennen schützen. Seine Atmung verlangsamte sich, und er lag regungslos da.
Lenk riss vor Furcht unwillkürlich die Augen auf. Nichts, was er kannte, Mensch, Langgesicht oder sonst etwas, konnte einfach nur mit einem Wort töten.
»Dread?«, flüsterte er.
»Ignoriere es.«
»Er ist...«
»Unwichtig.«
»Sollten wir nicht ... etwas unternehmen?«
»Ich meinerseits«, mischte sich Denaos ein, »habe vor, aufzustehen und eine waghalsige Rettungsaktion anzuführen, sobald ich meine Niere ausgeschissen habe.«
»Dafür hast du noch Zeit, nachdem ich dich auf das Schiff gebracht habe«, schnarrte Xhai, als sie den Assassinen am Haar packte und hochriss. »Das ist noch viel besser.« Ihr Grinsen war ebenso scharf und grausam wie die Stacheln an ihren Abschaumstampfern. »Denn jetzt kann ich mir Zeit lassen.«
»Semnein Xhai.«
Sie blickte mit einer Verlegenheit hoch, die auf einem so harten Gesicht wie dem ihren deplatziert wirkte. Sheraptus verwirrte Bestürzung wirkte ebenso unangemessen und war noch weit gruseliger, als er den Kopf auf die Seite legte.
»Mache ich dich nicht glücklich?«, erkundigte er sich. »Du brauchst dafür dieses ... rosa Ding?«
»Aber Ihr ...« Sie biss sich auf die Unterlippe, doch die Unschuld dieser Geste ging irgendwie durch ihre spitzen Zähne verloren. »Wir nehmen doch Gefangene, richtig?«
»Es ist notwendig, die Konstitution der Menschen zu verstehen, ja«, antwortete er. »Aber sie zeigt sich ausschließlich in Weibchen, und zwei von ihnen sind mehr als genug. Wir brauchen keine Männchen. Lass ihn hier.«
Sie blickte von Sheraptus zu Denaos, und im selben Moment schlug ihr Blick von verwirrt zu wütend um. Mit einem Schnarren schleuderte sie den Assassinen wieder auf
die Erde und richtete ihren finsteren Blick dann auf die restlichen Niederlinge.
»Falls eine von euch ihn tötet«, knurrte sie finster, »werdet ihr das schnell tun, und ihr werdet es nicht genießen. Wenn doch erfahre ich es ... und dann werde ich genießen.«
»Jedenfalls haben wir das, weshalb wir gekommen sind«, erklärte Sheraptus. Er machte eine Handbewegung, und die Fibel flog von der Sänfte in seine Hand. Er lächelte Togu zu. »Wie versprochen lassen wir deine Insel in Frieden.«
»Gut«, erwiderte Togu geradeheraus.
Lenk registrierte, dass die
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