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Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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wütend machen sollen, dass seine Hose direkt danebenlag.
    Doch nichts von alldem war der Grund für den eisigen Stich, der begleitet von zwei Stimmen durch seinen Kopf zuckte.
    »NEIN!«
    Er zuckte zusammen. »Was?«
    »Er darf sie nicht haben! Sie gehört ihm nicht! Sie gehört ... niemandem... nein, DIR! SIE GEHÖRT NIEMANDEM! « Sein Kopf hämmerte, brannte vor Hitze und vor Kälte, bevor die Stimmen schließlich in perverser Kakofonie heulten: »ER DARF DIE FIBEL NICHT BEKOMMEN!«
    Sheraptus warf einen Blick zum Boot und hob eine weiße Braue. Die Niederlinge folgten seinem Blick, und die Verehrung auf ihren Gesichtern wich der Verachtung, als ihre Blicke sich von seinem Gesicht abwandten. Der Mann schien das nicht zu bemerken, als er anschließend zu den gefesselten Gefährten sah.
    »Sind sie das?«
    Die Gestalt, die sich auf seinem Schiff erhob, war unverkennbar. Die Haut, die selbst in der Dunkelheit hell leuchtete, und die Mähne aus smaragdgrünem Haar waren einfach nicht zu übersehen. Die Aura aus Verrat, welche die Gegenwart der Sirene ankündigte, war nahezu greifbar, noch bevor sie ihre Kiemen zeigte.
    »Es sind ... die meisten von ihnen, ja.« Sie schüttelte den Kopf. »Es war noch einer bei ihnen ... eine Bestie auf zwei Beinen mit roter Haut.«
    »Tot«, murmelte Denaos. »Glücklicherweise.«
    »Falls das der Fall ist, sind alle hier und ...«
    »Ihr drei«, Sheraptus deutete auf drei Niederlinge, »sucht die Insel nach einer Spur von diesem Ding ab. Wenn es dasselbe rote Ding ist, das Niederlinge nicht töten konnten, bezweifle ich, dass es von irgendetwas anderem getötet worden ist.« Er ignorierte Grünhaars gestammelte Proteste, während sich die drei Niederlinge grunzend in Bewegung setzten. Dann richtete er seinen Blick auf die Sänfte. »Also ... wo ist es?«
    »Das ist es.« Grünhaar war zu Sheraptus getreten und deutete mit einem Finger auf die Sänfte. »Es ist dort.«
    Er richtete seinen brennenden Blick wieder auf die Gegenstände. Er hob die Hände, und die Luft zwischen ihnen zitterte,
als er sanft seine Handflächen teilte. Eine unsichtbare Macht schob die Kleidung und die Waffen zur Seite und gab den Blick auf zwei Bücher frei, die auf dem Holz lagen. Das erste war ein schimmeliger, alter, mitgenommener Foliant, dessen Blätter im Wind zitterten, als erbebte er ebenfalls unter dem Blick des Mannes. Das andere dagegen ...
    Es war zu sauber, zu schwarz, zu glänzend, zu ruhig und zu selbstzufrieden, zu auffällig, während der Rest der Welt sich verdunkelte aus Angst, von zwei strahlend roten Augen gesehen zu werden. Die Fibel erwiderte den Blick des Mannes vollkommen furchtlos, nahm sich nur kurz die Zeit, Lenk mit ihren papiernen Augen anzusehen und ihm zuzuzwinkern. Jedenfalls kam es ihm so vor.
    Sheraptus musste sie auch gesehen haben. Was konnte diesem Blick schon entkommen? Welchen Sinn hatte es also, dass er sich bückte und erst das verschimmelte, furchtsame Buch nahm?
    »Sie spricht nicht zu ihm «, erklärte eine Stimme, von der er nicht sicher war, welche von beiden es war. »Er kann sie nicht hören. Seine Ohren sind verstopft, mit Stolz, mit Arroganz . Er wird sie niemals hören. Er wird uns niemals hören, bevor wir ihm den Kopf abschlagen. « Er blickte zu Grünhaar, die sich auf die Lippen biss und nicht wagte, etwas zu sagen, als er das falsche Buch nahm. »Sie... hat uns verraten. Wer uns hintergeht ... stirbt.«
    Wärme, dann Kälte. Zustimmung.
    Sheraptus ließ sich nicht anmerken, ob er Lenks starren Blick registrierte. Stattdessen blätterte er die Seiten des schimmeligen Buchs durch, ohne auf Draedaeleons Wimmern zu achten. Ach richtig , dachte Lenk. Sein Zauberbuch . Er hatte es bisher nur am Gürtel des Jünglings gesehen. Er vermutete, dass es höchst unangenehm sein musste, zu sehen, wie ein anderer Mann etwas durchblätterte, was so lange zu einem gehört hatte.
    »Menschen benutzen also Nethra «, summte der Hexer nachdenklich. »Ich war nicht sicher, ob ich es glauben mochte.«
Müßig blätterte er eine Seite nach der anderen um, während seine Miene sich immer mehr verfinsterte. »Sie kritzeln ihre Worte auf Pergament, lernen zu verbrennen, zu versengen.« Er blickte hoch. »Wie viele Bäume wurden davon vernichtet? Wie viel Grün wurde schwarz gefärbt?«
    Er kniff die Augen zusammen, als er sich dem Ende des Buches näherte. »Von allem besessen zerstört ihr alles. Ihr vergießt Blut wegen eingebildeter Dinge, wie zum Beispiel Göttern

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