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Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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schlüpfen. Aber die Langgesichter verkomplizierten die Dinge.
    »Aus diesem Grund hasse ich es, unangemeldet zu kommen.« Die Stimme der Frau war barsch, eisern. »Seht euch nur an, womit sie uns aufhalten wollten. Mit Holz und Sand. Dennoch, es ist fast ein größeres Hindernis als der Abschaum. Wisst ihr, dass nicht ein einziger Niederling heute gestorben ist?«
    »Wie ich es geplant habe.« Diese Stimme war tief, arrogant und männlich. »Diese Kreaturen waren es nicht wert, ihretwegen auch nur einen Blutstropfen zu verlieren.«
    »Wenn wir sie hätten wissen lassen, dass wir kommen, wären sie es vielleicht gewesen. Sie hatten immerhin Waffen und hatten sich auch ganz eindeutig auf irgendetwas vorbereitet.«
    »Sie hatten Speere. Zum Fischen«, erwiderte der Mann. »So wie diese Grünen Dinger auf der Insel. Sie sind Sklaven. Jene waren Hindernisse. Sie alle sind es nicht wert, deshalb Frauen zu verlieren.«
    »Wir haben Frauen im Überfluss. Was wir nicht haben, ist etwas, wogegen es zu kämpfen lohnt.« Die Frau knurrte, als weitere Personen eintraten. »Wie ich hörte, ist das Schiff des Meisters gesunken. Alle außer ihm sind darin gestorben. Das muss ein Kampf gewesen sein.«
    Ein Chor aus weiblichen Stimmen grunzte zustimmend.
    »Und jetzt haben wir weniger Frauen für den letzten Angriff«, antwortete der Mann missmutig. »Es sollte mich eigentlich nicht überraschen, dass schon wieder niemand außer
mir in der Lage ist, weitsichtig zu planen. Wir haben bedeutendere Feinde als diese rosa Dinger.«
    »Stimmt, den Niederen Abschaum«, erwiderte sie. »Aber der Graue Grinser sagt, dieses Ding würde sie töten, richtig? Was ist dann also das Problem?«
    »Das Problem ist, den Niederen Abschaum zu töten.«
    »Das haben wir doch bereits gemacht. Mit dem Gift.«
    »Die Vorräte des Giftes sind begrenzt, und es ist bei Weitem zu schwach, das zu zerstören, was wir töten wollen. Dieses... ich glaube, man nennt es Relikt, wird uns als die Klinge dienen, die wir dafür benötigen.«
    »Wir sind Niederlinge. Wir haben genug Klingen.«
    »Und doch sind wir hier.« Der Mann seufzte. »Ich verlange nicht von dir, dass du verstehst, Qaine, sondern nur, dass du gehorchst.« Er summte. »Der Abschaum sagte, es wäre unter dem Becken... aber wo?«
    Die Frau summte ebenfalls nachdenklich. Der Mund hörte, wie sie um den Rand des Beckens ging. Er sank tiefer an dem Pfeiler herab und zog sich weiter in den Schatten des Tempels zurück. Mit den Händen tastete er zu dem Beutel an seiner Seite und zog ein kurzes Messer sowie die Phiole heraus.
    Letztere starrte er eindringlich an. Wenn er entdeckt wurde, hatte er nicht mehr die Zeit, sie zu benutzen, konnte sie nicht mehr in das Becken schleudern, hatte keine Zeit, Daga-Mer freizusetzen und seine Mission zu erfüllen.
    Er hatte eine Mission, rief er sich ins Gedächtnis. Er hatte eine Abmachung. Er würde die Phiole, die reine Milch der Mutter, ins Wasser werfen und Daga-Mer befreien. Dafür würde er sich an nichts mehr erinnern. Er wäre endlich frei von sündigen Erinnerungen. Er würde sich an den Schmerz nicht mehr erinnern, an die Tragödie, an seinen Namen...
    Er hatte einen Namen.
    Er verzog das Gesicht.
    Das Geräusch von zerberstenden Steinen riss ihn aus seiner kurzen Träumerei. Er unterdrückte einen Angstschrei. Er war nicht entdeckt worden. Sondern irgendetwas war zertrümmert
worden. Die Statue von Zamanthras stand am Ende des Beckens, daran erinnerte er sich. Zamanthras war gleichgültig. Zamanthras hatte seine Familie nicht gerettet.
    Er hatte eine Familie gehabt.
    »Hah!«, brüllte die Frau. »Seht ihr? Ich habe es gefunden! Es ist genau, wie man sagt: Zerschmettere das größte Ding im Raum und du bekommst deine Antwort.«
    »Niemand sagt so etwas«, antwortete der Mann.
    »Ich sage es. Ich bin Carnassia. Also werden sie es jetzt ebenfalls sagen. Oder etwa nicht?«
    Die Frauen grunzten zustimmend und kicherten. Der Mund hörte, wie Steine polterten und zur Seite geschoben wurden.
    »Was denn... das ist es? Das ist doch nur ein Haufen Knochen!«
    »Wegen dieser Knochen sind wir gekommen«, antwortete der Mann. »Schafft sie zu den Schiffen. Wir sind hier fertig.«
    »Fertig? Die Sikkhuns sind immer noch hungrig.«
    »Sie sind immer hungrig.«
    »Die Frauen haben nicht genug getötet.«
    »Sie töten nie genug.«
    »Es gibt immer noch Abschaum hier!«
    Der Mann überlegte. »Sucht diejenigen mit gesenkten Köpfen, die zu unsichtbaren Dingen sprechen. Tötet

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