Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
Vom Netzwerk:
zufriedenes Lächeln überzog sein Gesicht. »Ihr hört also doch.«

14

FLEISSARBEIT
    »Quai Zoth!«
    Es begann mit einem einzigen Schrei, einer metallischen Stimme, die sich gewaltsam einer Kehle entrang, irgendwo in dem Gewühl und dem Blutvergießen am Strand. Bei diesem Schrei sahen sie auf, eine nach der anderen.
    Die kahl geschorenen Metallarbeiterinnen wischten sich den Schweiß von der Stirn, als sie ihre Blicke von dem weiß glühenden Eisen auf ihren Essen losrissen. Die Sklaventreiberinnen ließen ihre Peitschen ruhen und gewährten ihren schuppigen Reptilien-Kulis eine Atempause, in der sie ihre Lasten sinken lassen und ruhig vor sich hin bluten konnten, während die Aufseherinnen ihre Aufmerksamkeit woandershin richteten. Die Frauen, die eine weitere Leiche zu den Sikkhun-Gruben schleppten, blieben stehen, sahen hoch und lächelten strahlend.
    Eine nach der anderen nahm den Schlachtruf auf.
    » QAI ZOTH !«
    » AKH ZEKH LAKH !«
    » AUFSCHLITZEN ! ENTHAUPTEN ! VERNICHTEN !«
    Der Ruf pflanzte sich fort, von Kehle zu Kehle, schwoll an, begleitet von wilden Gesten. Waffen wurden zum Himmel gestreckt, Muskeln strafften sich unter purpurner Haut, und ein gewaltiges Geheul brandete auf. Die Rufe verstummten schließlich, die Erregung jedoch legte sich nicht. Sie drang den Niederlingen in die Nase, und ihre Aktivität steigerte sich zu Raserei.
    Der Ruf war ertönt. Blut würde in Kürze vergossen werden.
    Die Hämmer erklangen nahezu ohne Pause; die Metallarbeiterinnen versuchten, rasch ein weiteres Schwert fertig zu schmieden, um vielleicht noch ein neues Schwert beginnen zu können. Die Peitschen knallten lauter, zwangen die Sklaven zu rennen, statt nur zu trotten, obwohl sie immer schwerere Lasten schleppen mussten. Kreaturen, die noch nicht ganz tot waren, die Schwachen, die Verhungerten, diejenigen, die einfach nur zu lange Pause gemacht hatten, gesellten sich zu den Leichen, die in die Sikkhun-Grube flogen, wo sie den Appetit der Bestien noch weiter anstachelten und ihr von Fressgier triefendes Kichern zu einer wüsten Kakofonie ansteigen ließen.
    Die Kriegsmaschinerie der Niederlinge ist wahrhaftig ein beeindruckender Anblick, dachte Yldus.
    Dasselbe hatte er schon empfunden, als er sie zum ersten Mal gesehen hatte. Und beim zweiten Mal. Nach dem fünfundvierzigsten Mal stellte er mit milder Überraschung fest, dass man tatsächlich des Anblicks eines Haufens von Frauen, die sich in eine wüste Orgie von Knurren, Fauchen und brutaler Gewalt steigerten, überdrüssig werden konnte.
    »Komisch«, murmelte er leise.
    »Was ist komisch?«, knurrte die Niederling hinter ihm. »Die Tatsache, dass die Invasion ohne mich stattfindet? Oder die Tatsache, dass sie Euretwegen ohne mich stattfindet?«
    Er spürte, wie sich Qaines Blick in seinen Hinterkopf bohrte. Weder er noch sie schienen zu wissen, was die Niederling davon abhielt, etwas Härteres, Schärferes als nur einen Blick dort zu platzieren.
    Trotzdem lächelte er unwillkürlich, als er sich zu ihr umdrehte. Er wusste ihre Aufrichtigkeit zu schätzen. Vermutlich deshalb, weil Qaines besondere Art von Ehrlichkeit ihr erlaubte, wenigstens doppelt so lange artikuliert zu sprechen wie jede andere Frau, bevor sie zu Grunzern und Handgreiflichkeiten überging, um ihrer Meinung Ausdruck zu verleihen.
    »Betrachte es als einen Gunstbeweis«, erwiderte Yldus. »Diese Invasion ist dem Untergang geweiht.«
    »Sämtliche Kriegerinnen, über die wir verfügen, werden auf eine Insel geschickt, auf der noch mehr von diesen großen grünen Dingern hausen«, erwiderte sie schnaubend. »Es wird viel Blut fließen, Tod wird überall sein. Und ich sollte für den größten Teil davon verantwortlich sein. Mindestens.«
    »Du hast doch erst vor wenigen Tagen einen ganzen Haufen von ihnen umgebracht.«
    »Und?«
    »Und wir haben dabei keine einzige Niederling verloren. Mit Jaga verhält es sich anders. Wir haben mehr als fünfzig Kriegerinnen allein bei dem Versuch verloren, diese verdammte Insel zu finden!« Er warf einen finsteren Blick auf die Höhle am Ende des Strandes, die ihnen als Basis diente. »Und Sheraptus will, dass wir dreihundert Kriegerinnen ausschicken, nahezu all unsere Sikkhuns und alle drei Männer, um erneut den Versuch zu unternehmen, sie zu finden. Ich müsste verrückt sein zu empfehlen, eine der wenigen Carnassiae mitzunehmen, die uns geblieben sind, wenn wir höchstwahrscheinlich mehr als die Hälfte der Kriegerinnen verlieren werden.«
    »Das ist

Weitere Kostenlose Bücher