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Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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getränkt und von Feuer geschwärzt war.
    Dreiunddreißig Gruppen.
    »Bei Silfs süßen Töchtern«, murmelte Denaos. »Sie mobilisieren ihre Streitkräfte.«
    »Zu welchem Zweck?«, erkundigte sich Dreadaeleon, der zu ihm hinaufgekrochen kam, aber unterhalb des Kamms liegen blieb. »Brauchen sie so viele Kriegerinnen, um Teji zu zerstören?«
    »Um Teji zu vernichten, brauchen sie nur eine gute Verdauung und einen kräftigen Wind. Sie würden niemals so viele Kriegerinnen dorthin schicken.«
    »Was dann? Greifen sie das Festland an?«
    Denaos schüttelte den Kopf. »Ich kann keinen Proviant unter den Dingen sehen, die sie auf die Schiffe laden.«
    »Brauchen sie denn … Sie brauchen Nahrung?«
    »Natürlich brauchen sie etwas zu essen.« Denaos hielt inne und runzelte die Stirn. Dann warf er einen Blick über die Schulter auf den Jüngling. »Oder nicht? Sie haben schließlich Münder.«
    »Die benutzen sie, um zu schreien. Ich habe sie noch nie essen sehen.«
    »Ich auch nicht. Puh.« Er blickte wieder von der Düne auf den Strand hinunter und zuckte mit den Schultern. »Also gut, wenn wir zum Festland zurückkehren und es vollkommen von Leichen übersät ist, dürfte diese Frage geklärt sein. Einstweilen jedoch würde ich sagen, dass sie vorhaben, ein weit näher gelegenes Ziel anzugreifen.«
    »Jaga«, murmelte Dreadaeleon. »Wo Lenk, Kataria und Gariath …«
    »Konzentrieren wir uns doch bitte auf nur einen in Gefahr befindlichen Gefährten zurzeit, hm?«, stieß Denaos finster hervor und ließ seinen Blick über den Strand schweifen.
    Schließlich blieb sein Blick an der großen, mit Stacheln gesicherten Grube in der Mitte und den beiden Niederlingen hängen, die einen zuckenden Körper zum Rand zerrten und hineinwarfen. Die Stacheln erzitterten, und grausames Gelächter hallte aus dem Schlund herauf, als etwas in der Grube sich bewegte.
    »Falls sie nicht längst …?«
    »Ist sie nicht.«
    Ohne hinzusehen, wusste Denaos, dass sich stählerne Entschlossenheit auf dem Gesicht des Jünglings abzeichnete. Seine Lippen waren vermutlich in einem perfekten Bogen heruntergezogen, und er gab sich zweifellos der Illusion hin, dass seine Augen eindringlicher blickten, wenn er sie zu schmalen Schlitzen zusammenkniff. Außerdem würde er verzweifelt versuchen, sich selbst und die Welt davon zu überzeugen, dass er so etwas wie ein Kinn hatte.
    Wahrscheinlich zeigte sein Gesicht genau die Miene, die er seiner Meinung nach in einer solchen Situation zur Schau stellen sollte.
    Wenn du ein ehrlicher Mann wärst, sagte sich Denaos, würdest du es ihm erzählen. Du würdest ihm verraten, dass du gar nicht sagen wolltest, dass Asper wahrscheinlich bereits tot ist. Du würdest ihm gestehen, dass du genau weißt, was Sheraptus ihr angetan hat und was er ihr im Augenblick vermutlich wieder antut. Du würdest ihm sagen, er solle versuchen, noch weit, weit bedrohlicher auszusehen, als er im Moment glaubt auszusehen.
    Nur war Denaos kein ehrlicher Mann. Er war weder ehrlich zu seinen Gefährten noch zu seinen Göttern noch jemals zu sich selbst.
    »Klar«, antwortete er. »Wahrscheinlich hast du recht.«
    Er versuchte, das Gefühl von Selbstverachtung zu ignorieren, das diese Worte in ihm hervorriefen, und betrachtete weiter den Strand. Die beiden Männer, die zwischen den Gruppen von Frauen hindurchgingen und sie dirigierten, hoben sich durch die Edelsteine ab, die hell und rot an ihren Hälsen glühten. Sie schickten die Frauen zu den schwarzen Schiffen, die in der Brandung vor Anker lagen, und trampelten über die Gonwa-Sklaven hinweg, die weiterhin die Schiffe beluden.
    Er fragte sich, ob sie irgendwann ebenfalls Teil der Ladung gewesen sein mochte. Vielleicht war sie gefesselt und verschnürt auf das Schiff gebracht worden, um diese Invasion zu begleiten, welches Ziel sie auch immer haben mochte. Was dann? Sollten wir jetzt angreifen, einen entsetzlichen Tod sterben und zusammen mit den Leichen der Gonwa zu den Gruben gezerrt werden, um dort …
    Hör auf, darüber nachzudenken, ja? Wenn du weiterhin darüber nachdenkst, dass diese Gruben mit Leichen gefüllt sind und dass sie vielleicht bereits dort sein könnte und du wahrscheinlich ebenfalls dort landest und wie das, was sich jetzt dort befindet, lacht und Knochen zermalmt und lacht und lacht …
    Ein Schrei stieg aus der Menge auf. Eine Gruppe von sechs Niederlingen stürmte vor, eine grob zusammengezimmerte Rampe zwischen sich. Denaos sah zu, unfähig, sich abzuwenden,

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