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Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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brach in ihm, ein Schienbein, das sich seltsam neu zusammenfügte. Dann brach noch etwas, immer wieder, bis sein rechtes Bein sechs verschiedene Gelenke zu haben schien. Er sank auf die Knie, und sein Körper zitterte, als wollte er sich auflösen.
    »Du …«, er schnappte keuchend nach Luft, »du bist … reine … Zerstörung.«
    Asper sagte nichts. Das höllische rote Licht in ihrem Arm wurde intensiver, wuchs durch das Leiden. Sheraptus hob einen Arm und sah zu, wie er sich verdrehte und kleiner wurde, als würde etwas die Sehnen heraussaugen, bis nichts mehr übrig blieb außer spröden, marklosen Knochen.
    »Nur … Götter … Äonen in … einem Menschen!«, stieß er rasselnd hervor. »Götter … helfen …«
    Es knackte, und sein Knie ragte aus seinem Bein hervor.
    »Hilfe …«
    Es knackte wieder. Sein Arm faltete sich zusammen.
    »Götter …«
    Es ächzte, als sein Genick anfing …
    » MEISTER !«
    Sie hörte den Schrei, hörte eiserne Stiefel über den Steinboden poltern. Asper wusste, dass man sie entdeckt hatte, wusste, auch ohne sich umzudrehen, dass die Niederling mit gezücktem Schwert durch den Korridor stürmte. Doch noch war es nicht so weit, das wusste sie; die purpurne Frau würde sie vielleicht niederstrecken, aber erst, nachdem Asper ihn ge tötet hatte.
    Als die Niederling näher kam, streckte Asper blindlings ihre rechte Hand aus, um einen Schlag abzufangen, der vermutlich auf ihren Hals zielte. Sie wollte einfach nur ziellos nach der Niederling schlagen, wollte alles versuchen, um sich einige weitere Augenblicke zu erkaufen, damit sie beenden konnte, was sie angefangen hatte. Sie erwartete nichts.
    Sie rechnete nicht damit, dass ihre Faust den Brustkorb der Frau traf.
    Und nicht im Traum hätte sie vermutet, dass dieser Brustkorb unter ihrem Schlag explodierte.
    Die Niederling stürzte jammernd rücklings zu Boden und umschlang dabei ihren Körper. Asper spürte, wie ihr Griff um Sheraptus’ Hals sich lockerte, als sie erstaunt ihre rechte Hand betrachtete. Ihre wundervoll normale, nutzlos normale rechte Hand.
    Auf deren Fläche leuchtete ein Licht auf, wie ein großes Auge, das sich zum ersten Mal öffnet.
    Es starrte sie an, und sie erwiderte den Blick, ohne zu blinzeln. Sie spürte, wie in diesem Weiß ihr Blut pulsierte, in vollendeter Harmonie mit dem Schlag ihres Herzens. Selbst während es langsamer wurde, fühlte sie, wie der pochende Schmerz in ihrer linken Hand nachließ, wie ihr höllisches rotes Glühen abflaute, während das weiße Licht größer wurde, das Auge runder.
    Sie blinzelte. Das Licht flackerte.
    Und erlosch dann mit einem Schlag vollkommen.
    Sie starrte immer noch ihre Handfläche an, die wieder vollkommen normal wirkte. Sie starrte sie so lange an, bis sie das Geräusch von metallischen Stiefeln zwei Schritte hinter sich hörte.
    Xhai war ohne Schlachtruf und ohne jegliches Zögern herangekommen und ließ ihre Faust für sich sprechen. Asper flog durch die Luft, hatte diesem Argument nichts entgegenzusetzen, segelte durch die Höhle, prallte gegen die Wand und rutschte daran entlang zu Boden.
    Xhai war sofort bei ihr, stemmte ihr den Stiefel auf den Hals, grub den scharfen Absatz in die zarte Haut. Asper gurgelte und schlug mit ihren wundervollen, nutzlosen, normalen Händen gegen den Fuß. Xhai kniff die Augen zusammen und drückte noch fester zu.
    »Halt!«
    Sheraptus’ Stimme war kaum wiederzuerkennen. Sie klang mehr wie ein rasselndes Keuchen. Er hob die Hand, nicht befehlend, sondern nur schlaff.
    »Töte sie … nicht!«, rasselte er. »Schaff sie weg … Sie wurde meinetwegen geschickt …«
    Xhai runzelte die Stirn und sah von ihm zu ihr.
    »Sofort!«
    Er gab keine weiteren Erklärungen, und Xhai stellte keine Fragen. Sie bückte sich, packte Aspers Haar und zerrte sie hinter sich her. Die Priesterin machte sich nichts daraus. Ihr Blick fiel auf das Mädchen, das immer noch an der Wand hing, dessen geschwärzte Haut immer noch qualmte und dessen Körper immer noch zuckte.
    Und das immer noch atmete und flüsterte.
    Und durch Schmerz und Verwirrung hindurch lächelte Asper, während sie in die Dunkelheit geschleppt wurde.
    Sie war bereits weit weg, als Sheraptus erneut ein Geräusch von sich gab, war schon zu weit in der Höhle, um hören zu können, wie er leise lachte. War zu weit weg, um zu sehen, wie er hinaufblickte, vorbei an der Decke der Höhle, durch den Himmel darüber in das Firmament.
    »Großes Leiden … immer noch am Leben …« Ein

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