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Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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mir das hier gegeben, was schon ziemlich dumm von Euch war.« Sie schnaubte und hielt es ihm hin. »Ihr hättet mir alles Mögliche von Port Yonder mitbringen können und habt Euch für einen Kieselstein entschieden.«
    »Und ich habe ihn dir gegeben.«
    »Warum?«
    Er lockerte seine Schultern. »Das ist das Einzige, was ich jemals besessen habe. Alles andere gehört Sheraptus. Nur dies da konnte ich verschenken.«
    »Aus dummen Gründen.«
    »Dann gib es mir zurück.«
    Sie zog hastig die Hand weg und sah ihn wütend an. Er lächelte, halb spöttisch, halb amüsiert.
    »Dachte ich mir.«
    »Haltet den Mund!«, knurrte sie und marschierte die Düne hinunter. »Ich muss meine Sikkhuns vorbereiten. Wenn ich schon mit den fünffingrigen Schwächlingen hierbleiben soll, dann will ich wenigstens höher sitzen als sie.«
    Sie gingen gemeinsam den sandigen Hang hinab und zwischen den Felsbrocken hindurch, die aus den Dünen aufragten. Auf halbem Weg blieb Yldus stehen und betrachtete nachdenklich die Pfeiler. Als Qaine dies merkte, blieb sie ebenfalls stehen.
    »Was ist denn?«, erkundigte sie sich.
    »Mir ist gerade der Gedanke gekommen«, antwortete er und ging weiter, »ob du jemals das Gefühl hattest, es könnte dumm sein, so offen über unsere Strategien und Schwächen zu reden.«
    »Ich glaube, reden ist überhaupt dumm.«
    Denaos spähte vorsichtig um den Felsvorsprung herum. Er wusste, dass es riskant war. In dem plötzlich vom Strand unter ihnen aufbrandenden Gebrüll war es schwierig, irgendetwas zu hören, ganz zu schweigen die Schritte von zwei Niederlingen. Aber zum Glück sah er nur ihre Rücken, als sie an ihm vorbeigingen und in dem Gewühl am Strand verschwanden.
    Er drehte sich um und betrachtete seinen Gefährten erwartungsvoll.
    »Hast du irgendetwas von dem verstanden, was sie gesagt haben?«, erkundigte er sich.
    »Nein«, erwiderte Dreadaeleon. »Wie auch? Ich spreche die Sprache der Niederlinge nicht.«
    Der Assassine trat vorsichtig aus der Deckung. »Es hätte etwas Wichtiges sein können.«
    »Wann hätten sie denn jemals irgendetwas Wichtiges gesagt?«, wollte Dreadaeleon wissen, der nicht gerade vorsichtig hinter ihm herstolperte. »Außerdem scheint mir, ich sollte dich daran erinnern, dass wir nicht hier sind, um uns mit den feineren Wendungen ihrer Konversation vertraut zu machen.«
    »Daran brauchst du mich nicht zu erinnern«, murrte Denaos, während er die Dünen hinaufstieg, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen. »Ich hätte auch nichts dagegen, wenn du ganz und gar den Mund halten würdest.«
    »Ich sage das nur, weil es ja immerhin deine Schuld ist.«
    »Meine Schuld?«
    Der Jüngling zuckte mit den Schultern, unfähig, simple Tatsachen zu ignorieren. »Du hast das Langgesicht gefangen genommen, statt es einfach nur zu töten. Daraufhin hat sie Asper gefangen genommen, weshalb wir jetzt hier sind.«
    »Ich dachte, sie besäße vielleicht wichtige Informationen, was die Fibel anging.«
    »Ich verweise auf meine frühere Bemerkung über Niederlinge und den relativen Wert ihrer Gespräche. Nach allem, was ich herausgefunden habe, war die vordringliche Zielrichtung deines Verhörs herauszubekommen, ob sie in der Lage ist, auf irgendeine Frage nicht mit einer körperlichen Reaktion zu antworten.«
    »Nun, jetzt wissen wir, dass sie es kann.« Der Assassine schnaubte. »Und ungeachtet dessen, wessen Schuld es sein mag, wir sind hier.«
    Er kniete sich geduckt auf den Kamm der Düne und verbarg den größten Teil seines Körpers hinter der Kuppe. Jedenfalls etwa zehn Atemzüge lang. Es wurde sehr schnell und beleidigend deutlich klar, dass kein einziges Langgesicht sich auch nur die Mühe machte hochzusehen.
    Sie waren zwar ohnehin nicht besonders für ihre Neugier berühmt, aber die Besessenheit, mit der sie arbeiteten, die Konzentration, mit der sie schmiedeten und ihre Sklaven auspeitschten, war beunruhigend.
    Allerdings waren sie natürlich auch vorher nicht gerade harmlos gewesen.
    Und doch begriff Denaos erst dann vollkommen, als er bemerkte, wie sie sich versammelten. Sie bildeten am Strand Gruppen aus purpurnem Fleisch und polierter eiserner Rüstung. Es scharten sich immer jeweils dreiunddreißig Frauen zusammen, die dreiunddreißig Schwerter schärften, dreiunddreißig Bogen spannten und dreiunddreißig stählerne Klingen mit widerlich grünem Gift aus dreiunddreißig Phiolen bestrichen.
    Und es versammelten sich immer noch mehr Gruppen auf dem Sand, der von Blut

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