Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
Vom Netzwerk:
wie den letzten durfte er nicht riskieren. Er würde nicht mehr ausweichen können, und flüchten konnte er auch nicht.
    Also blieben ihm zwei Möglichkeiten. Die erste war, auf Hilfe zu warten. Er blickte zu dem leeren Platz über der steinernen Statue hoch.
    »Idiotisch«, erklärte die Stimme.
    Stimmt, antwortete er in Gedanken.
    Blieb also die andere Möglichkeit.
    Er starrte Shalake an, als der Shen erneut die Keule hob und seine Augen hinter dem Schädelhelm zu schmalen Schlitzen zusammenzog. Lenk holte tief Luft.
    Und griff an.
    Der Shen hatte die Geduld verloren, und sein Schlag war alles andere als träge. Er schien förmlich die Luft einzusaugen. Lenk spürte den Luftzug, als er sich darunter hinwegduckte und hinter den Shen lief.
    Dessen Schwanz fand ihn, bevor er ihn finden konnte. Er traf ihn peitschend gegen die Brust. Lenk ignorierte den Schmerz, während er den Schwanz mit beiden Armen umklammerte. Der junge Mann war sich nicht ganz sicher, welche Konsequenzen es hatte, wenn man einen Echsenmann am Schwanz packte, aber er konnte es sich denken, als Shalake ihn über die Schulter hinweg giftig anstarrte und brüllte.
    » ABSCHAUM !«
    Er schlug zu, um den Griff des Menschen zu lösen. Aber sein Schwanz folgte ihm bei jeder Bewegung, und Lenk wiederum ritt auf dem Schwanz, sodass er jedem Schlag von Keule und Klaue durch sein hartnäckiges Festhalten ausweichen konnte, während er gleichzeitig verzweifelt betete.
    Nach einigen Augenblicken dieses wilden Tanzes blieb Shalake stehen. Lenk spürte, wie sich der Schwanz in seinen Armen anspannte, als der Echsenmann ihn anhob. Ganz offensichtlich hatte er vor, Schwanz und silberhaarigen Parasiten auf den Boden zu hämmern. Lenk ergriff die Gelegenheit und den Lendenschurz des Echsenmannes und schwang sich auf den Rücken des Reptils.
    Wie nicht anders zu erwarten, war Shalakes Entsetzen ebenso groß, wie seine Proteste laut waren. Und zudem von einem wilden Rudern der Arme begleitet, als er versuchte, den Mann zu greifen, der auf seinem Rücken hockte. Aber dieser Rücken war zu breit, als dass seine Arme Lenk hätten erreichen können. Etliche andere Shen stürmten entsetzt schreiend vor, um ihrem Kriegswächter zu helfen, wurden jedoch von den wilden Schlägen des Schwanzes und der Keule hinweggefegt.
    Es war von Anfang an keine besonders schlaue Idee gewesen, aber auf dem Rücken dieses Reptils zu hocken erwies sich zunehmend als ausgesprochen ungünstige Position. Vor allem, als Shalake sich so weit beruhigt hatte, dass er sich daranmachen konnte, einen Plan zu ersinnen. Der Echsenmann drehte sich um, zielte mit dem Rücken auf den steinernen Monolithen und rannte nach einem kurzen Schnarren mit aller Kraft rückwärts darauf zu.
    Er traf mit einem lauten Krachen auf den Stein, der merklich bebte. Lenk wäre fast von seinem gefährlichen Standort auf den Schultern des Echsenmannes katapultiert worden, auf die er sich hastig gerettet hatte. Wie dumm dies war, wurde jedoch nur allzu schnell deutlich, als er sah, wie die übrigen Shen ihre Bogen spannten und auf das Ziel anlegten, zu dem er sich so bereitwillig gemacht hatte, als er ihrem Anführer auf den Kopf geklettert war.
    Pfeile zischten durch die Luft. Ein Arm schlang sich um seinen Hals und zog ihn heftig zurück. Sein Kopf prallte gegen Stein. Shalake riss sich von ihm los. Alles verschwamm wie in einem Nebel, und das Einzige, was Lenk zu wissen glaubte, war, dass er nicht tot war.
    Aber selbst das schien nicht ganz sicher. Er hatte nicht erwartet, außerhalb der Hölle noch einmal zu sehen, wie ihn diese grünen Augen anstarrten.
    »Kataria«, flüsterte er.
    »Unten bleiben!«, zischte sie und spannte den Bogen.
    »Du …« Er versuchte sich aufzurichten. »Du hast mich im Stich gelassen … schon wieder .«
    »Ich bin zurückgekommen.« Sie zielte mit dem Bogen auf die Shen. »Und ich sagte, bleib unten .« Fast beiläufig setzte sie ihm den Fuß auf die Brust und drückte ihn auf den Stein der Statue. »Mach dich nicht zu einem noch leichteren Ziel, als du es bereits getan hast.«
    Er bog den Hals hoch und sah, wie sie hektisch nach unten schoss. Der erste Pfeil bohrte sich in Shalakes Schulter, der nächste Pfeil traf seine Wade. Das Reptil ging zu Boden. Der dritte Pfeil blieb auf der Sehne, als zugegeben recht schwaches Unterpfand, während sie auf Shalakes Hals zielte. Sie machte den anderen Reptilien klar, was mit ihrem kostbaren Kriegswächter passieren würde, wenn sie ihre Pfeile

Weitere Kostenlose Bücher