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Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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abfeuerten.
    Sie stand da, stellte sich den zwei Dutzend Shen und den sechs Pfeilen, die auf sie zielten, hielt Lenk unter ihrem Stiefel fest und weigerte sich, sich zu rühren, weigerte sich zu verschwinden.
    Er sah sie an und richtete seinen Blick dann auf die Shen. Die Finger, mit denen sie die Pfeile hielten, zuckten vor Ungeduld. Sie wird sterben.
    »Gut«, flüsterte die Stimme.
    Nein, ich meine, sie ist zurückgekommen, um zu sterben. Sie ist meinetwegen zurückgekommen, und sie wird meinetwegen sterben …
    »Es gibt hier überhaupt keinen Grund für Diskussionen. Bleib unten und lass sie sterben, dann flüchten wir und … Was machst du da?«
    »Was machst du da?«, wiederholte Kataria die Frage der Stimme. Sie stieß die Worte knurrend aus den Mundwinkeln hervor. »Ich sagte, bleib unten.«
    Lenk ignorierte sie, schob ihren Fuß zur Seite und rappelte sich auf, um sich neben sie zu stellen. Er starrte auf die Shen hinunter, während diese ihre Pfeile auf ihn richteten und Shalake ihn mit seinen gelben Augen finster ansah. Er stand neben ihr, weigerte sich zuzuhören, weigerte sich zu verschwinden.
    »Narr«, fauchte die Stimme. »Wie kann es sein, dass wir immer solche Fortschritte machen und du jedes Mal kommst und alles zunichtemachst?«
    Darauf wusste Lenk keine Antwort. Er hatte auch nicht den geringsten Plan, wie er den Pfeilen ausweichen sollte, die auf ihn und Kataria zielten. Lenk verschwendete keinen einzigen Gedanken an sein Überleben oder daran, seine Gefährtin zu verraten, sondern dachte nur an eines: neben ihr zu stehen.
    Das Holz der Bogen knarrte. Die Shen fauchten wütend. Ihre Finger zuckten. Böse Blicke aus gelben Augen richteten sich auf sie. Lenk spannte sich an. Kataria spannte ihren Bogen noch etwas stärker. Irgendwo in der Ferne stieß eine Kreatur ein klagendes Brüllen aus, das ständig lauter wurde. Lenk holte tief Luft und … erstarrte.
    Moment, dachte er und warf einen Blick auf die Mauer. Was war das da eben?
    Auf einmal regierte das Chaos.
    Die Mauer explodierte mit dem Geräusch kreischender Steine und dem Rauschen des Meeres. Mannsgroße Steinbrocken flogen durch die Luft, begleitet von einem roten Nebel, als die Akaneed die Mauer durchbrach. Sie brüllte klagend, spie Blut und Gischt aus, wurde von einer Welle getragen, die heranrauschte und sie auf den Stein spülte.
    Der Aufprall erschütterte die ganze Straße. Lenk und Kataria stürzten von dem Monolithen, die Shen wurden unsanft zu Boden geschleudert, und alle starrten auf die riesige Seeschlange, die auf sie zurutschte. Nur wenige Schritte vor den versammelten Rosa- und Grünhäuten kam sie zum Halten. Sie kippte auf die Seite, während die Welle, auf der sie geritten war, sich zurückzog, als wollte sie ihre makabre Fracht vor ihnen ablegen.
    Verständlicherweise waren die vorhergehenden Feindseligkeiten vergessen, während alle den Kadaver betrachteten. Die Akaneed war im Tod nicht weniger majestätisch, aber die Ehrfurcht, die sie jetzt hervorrief, war rot und schwarz gefärbt, durch einen Schädel, der so gründlich zerschmettert worden war, dass Knochensplitter aus seiner Spitze ragten. Ihre Zähne hatten die Lippen durchbohrt, und beide Augen waren ausgestochen. Das eine wies alte Narben auf, das andere war eine frische Wunde, und zu dem Blut, das sich aus ihrem klaffenden Maul ergoss, gesellten sich noch weitere Blutströme aus ihrem Körper.
    Ein klaffendes Maul, das sich plötzlich zuckend bewegte, als wäre noch Leben in ihm, das sich bisher nicht auf die Straße ergossen hätte.
    Zwei rote Hände tauchten aus dem Maul auf, schoben den Oberkiefer hoch und den Unterkiefer zurück, als öffneten sie ein Tor. Gariath kroch aus dem Hals der Bestie, rollte sich heraus und landete in der Blutlache auf dem Boden. Er schnaufte einmal, stand auf und schüttelte seine Hände, um sie von dem blutigen Schleim zu befreien, während der Rest seines Körpers, der von einer Mischung aus schleimigen, zähen Körperflüssigkeiten überzogen war, matt schimmerte.
    Er trat zwischen den Vorhängen aus zertrümmerten Zähnen heraus, ging platschend durch die Pfütze aus Blut. Nach sechs Schritten blieb er stehen, als ihm plötzlich die versammelte Menge auffiel, die ihn wie betäubt betrachtete. Er erwiderte den Blick der Versammelten mit seinen schwarzen ausdruckslosen Augen. Dann sah er über die Schulter zu der toten Seeschlange zurück, richtete den Blick wieder auf die Shen und grunzte.
    »Was?«
    »Rhega …«
    Das Wort

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