Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
Vom Netzwerk:
rudernden Armen das Gleichgewicht zu behalten. Er griff blindlings nach dem Hals der Frau, bis ihn ein fester Ellbogenhieb von der Kreatur hinunterschleuderte und er in den aufgewühlten Sand hinter das Sikkhun rollte.
    Ah, tja, weißt du, hätte ohnehin nicht funktioniert.
    Das war allerdings nur ein schwacher Trost, weil die Bestie Asper immer näher kam. Diese blieb plötzlich stehen, wirbelte herum und streckte ihre linke Hand aus, als erwartete sie, dass die Bestie sofort stehen bleiben würde … Oder glaubte sie etwa, dass sie beim Anblick ihrer Handfläche explodierte?
    Was auch immer sie erwartete, es geschah nicht. Asper stieß ihre rechte Hand vor und schüttelte sie wild in Richtung der Kreatur. Als diese sich davon ebenfalls nicht beeindrucken ließ, warf sich die Priesterin erneut im allerletzten Moment zur Seite.
    »Was zum Teufel sollte das denn?«, schrie Denaos sie an.
    »Ich weiß es nicht! Letztes Mal hat es hervorragend geklappt!«, schrie sie, sprang auf die Füße und rannte weiter.
    Die Priesterin schlug scharfe, wilde Haken, versuchte ihre Verfolgerin abzuschütteln, verlor jedoch bei jedem Haken etwas mehr Vorsprung.
    Und er sah zu. Hilflos.
    Nein, nein, dachte er. Du bist nicht hilflos. Du kannst irgendetwas tun. Steh auf! Du schaffst das. Du kannst das schaffen, mein Alter. Du musst einfach nur nachdenken … aber bei all dem Lärm fällt das Denken schwer. Er rieb sich die Ohren. Was ist denn das? Singt da jemand?
    Tatsächlich.
    Grünhaar bewegte kaum die Lippen, aber ein Lied strömte aus ihrem Mund in seine Ohren, ein Lied, das zu rein war, um von Sprache befleckt zu werden. Instinktiv hob er die Hände, um sie sich auf die Ohren zu legen, als ihm einfiel, wie ein ebensolches Lied ihn einst außer Gefecht gesetzt hatte. Aber dieses Lied flutete seinen Schädel wie Wasser, in dem sein Gehirn sanft dümpelte. Die Gedanken flossen und strömten ohne jeden Schmerz. Seine Eingeweide beruhigten sich, Kraft floss in seine Beine, und das Stehen war keine so anstrengende Angelegenheit mehr.
    Wunderbar, dachte er, als das Lied seine Ohren und seinen Verstand erfüllte.
    Er blinzelte.
    Ohren.
    Er seufzte.
    Du bist wirklich dumm, was?
    Asper warf sich herum und rannte auf ihn zu. Ruhig trat er vor, ließ sie an sich vorbeirennen und ging weiter, direkt auf die Bestie zu. Diese spitzte die aufgefächerten Ohren, als sie seine Schritte hörte. Ihr Mund öffnete sich weit, und sie kicherte aufgeregt. Sie rannte schneller, angespornt von dem knurrenden Befehl ihrer Reiterin.
    Dreadaeleon sprach ein Wort. Die Elektrizität floss schmerzlos, sprang in seine Finger und tanzte von Fingerspitze zu Fingerspitze. Er hob seine Hände, breitete sie aus, als die Kreatur, die bebenden Ohren vorgestreckt und aufgefächert, näher kam. Sie kam so nahe, dass das Geräusch ihres Gelächters in seinen Ohren schmerzte.
    Ein Schmerz, den er, als er laut in die Hände klatschte, zurückgab.
    Elektrizität funkte, ein kobaltblauer Blitz zuckte, und das Klatschen seiner Hände wurde zu einem Donnerschlag, der den Himmel erfüllte. Er hallte über den Strand, übertönte Gesang, Schreie und Gelächter. Das jaulende Gelächter der Kreatur löste sich in wilde Schmerzensschreie auf, als rote Fontänen aus ihren Ohren spritzten; sie falteten sich zusammen, während das Sikkhun den Kopf wild hin und her schwang. Doch der Donnerschlag saß in seinen Ohren wie ein Parasit, den es nicht loswerden konnte.
    Dreadaeleon lächelte strahlend, schloss die Augen und wartete auf Aspers bewundernde Schreie und Denaos’ mürrische Komplimente.
    »Beweg dich, du Idiot!«, brüllte der Assassine.
    Letztendlich legte er auf die Komplimente dieses Mannes ohnehin keinen Wert.
    »Dread, es bleibt nicht stehen!«, kreischte Asper.
    Er öffnete die Augen.
    Was ihm jedoch nicht mehr viel nützte. Die Welt explodierte in einem strahlenden Licht, als etwas mit voller Wucht seinen Bauch rammte. Als er wieder zu Atem kam und wieder sehen konnte, bewegte sich die Welt ruckartig unter ihm. Das Sikkhun knurrte und schüttelte heftig den Kopf, um den lästigen Passagier loszuwerden.
    Die Niederling schien die Gefühle ihres Reittiers zu teilen. Sie knurrte noch bösartiger, als sie mit ihrer Klinge ausholte und wild zuschlug. Sie verfehlte Dreadaeleon nur wegen der unberechenbaren Bewegungen ihres Reittiers, das heftig mit dem Schädel nach rechts und links schlug, während sie über den Strand galoppierten.
    Dreadaeleon wäre beunruhigt gewesen,

Weitere Kostenlose Bücher