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Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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Hand um ihre Taille, in der Anspannung seiner Muskeln, dem rauen Tuch seines Wamses an ihrem Bauch, in dem tiefen, drängenden Knurren, das von seinem Mund in ihren strömte.
    Als er alles, was er hatte, in sie gegossen hatte, stürzte er. Seine Knie gaben unter ihm nach, und er hielt sich an ihr fest, als er in den Sand glitt. Er hatte die Arme um ihre Taille geschlungen, presste sein Gesicht gegen ihre Haut. Er umklammerte sie, als gäbe es nicht mehr genug von ihm, das ihn auf dem Sand halten und verhindern könnte, dass er auf einer Strömung in den Himmel davongetragen wurde.
    Sie sagte etwas. Sie sagte etwas zu sich selbst, etwas zu ihm, etwas Hasserfülltes, etwas Tränenersticktes. Vielleicht. Vielleicht sagte sie auch gar nichts. Vielleicht hätte er etwas sagen sollen. Hätte er noch eine Stimme gehabt, hätte er es vielleicht auch getan. Und hätte sie noch eine Stimme besessen, hätte sie es ebenfalls getan.
    Jetzt jedoch war all ihre Sprache in ihrem Körper. Im Protest ihrer feinen Härchen, als er mit der Zunge darüberfuhr, im Wispern der Muskeln ihres Bauches, der seinen Lippen nachgab, dem Heulen ihrer Finger, als er fühlte, wie sie sie fest in sein Haar grub und zog.
    Sie hatte keine Stimme mehr, um ein Geräusch von sich zu geben. Keine Worte. Keine Flüche. Nicht einmal ein Stöhnen. Nur einen Hauch von Atem zwischen leicht geöffneten Lippen. Die Welt über ihnen war viel zu weit weg, als dass sie sie hätten hören können. Die Welt hier unten war so stumm wie die Dunkelheit, die sie umgab. Es gab keine Geräusche. Keine Stimmen.
    Das gefiel Lenk.
    Seine Finger zitterten, als er sich an ihrer Gürtelschnalle zu schaffen machte. In seinem Zustand war sie zu kompliziert für ihn. Er zog heftig daran, zerrte, bis sie nachgab, ließ den Ledergurt schlaff um ihre Hüften hängen. Er glitt mit den Fingern in den Spalt zwischen ihrer Haut und der Hose und schob sie herunter.
    Sie glitt aus der Hose und sah, wie sie sich um ihre Knöchel bauschte. Vielleicht lag es daran, dass sie zu Boden sank, dass sie den körnigen Sand auf der nackten Haut ihrer Pobacken fühlte. Vielleicht lag es an ihm. Worte waren ohne Sinn und Zweck. Sie hatte keine Worte mehr.
    Er schob sich auf sie, fühlte ihre Hände an seinem Gürtel, spürte, wie auch seine Hose seine Beine hinabrutschte. Er fühlte sie unter seiner Hüfte. Er spürte ihre Schenkel, die sich gegen seine pressten. Er fühlte, wie sie ihre Hände, ihre Fingernägel unter sein Wams schob und in die Haut seiner Schultern grub.
    Er gab kein Geräusch von sich.
    Sie atmete kaum.
    Keine Worte.
    Keine Stimmen.
    Keine Leute.
    Nur wandernde Schatten und Sterne über ihnen, als er in sie drängte.
    Sie spürte den Atem in sich, den plötzlichen Luftzug, als ihr Mund sich öffnete. Sie sah das Blitzen ihrer Zähne in seinen Augen, als er sie anstarrte. Sie spürte, wie sich ihre Ohren anlegten, sich in die Locken ihres Haares gruben, fest gegen ihren Schädel pressten und so heftig zitterten, dass es wehtat.
    Er spürte das Zittern ihres Körpers unter seinen Hüften, fühlte, wie die Härchen auf ihrer Haut sich aufrichteten und nach denen auf seinem Körper griffen. Er fühlte, wie er die Kiefer zusammenpresste, als er versuchte, ein Wort zu unterdrücken, das hier unten keinen Platz hatte. Er spürte, wie er die Augen schloss, fühlte, wie die Schatten über ihn hinwegstrichen.
    Sie spürte, wie Blut unter ihren Nägeln hervortrat.
    Er fühlte, wie der Sand unter ihren Pobacken rieb.
    Sie spürte seine Qualen, als sich die Muskeln seines Unterleibs so fest zusammenzogen, dass es schmerzte, ihn auf ihrem Leib zu fühlen.
    Er spürte den Schrei in ihr, das Knurren, das hinter ihren Lippen kochte, als sie den Kopf hob und seine Lippen mit den Zähnen packte, fühlte das Blut unter ihren Reißzähnen.
    Sie spürte die Härte seines Blickes, als er die Augen öffnete und in die ihren blickte.
    Er fühlte die Wildheit ihrer Umarmung, als sie ihn fester auf sich zog, ihre Schenkel um ihn schlang und die weiche Haut ihres Halses in die Kurve zwischen seinem Hals und seiner Schulter presste.
    Ihr Keuchen.
    Sein Atem.
    Ihr Haar.
    Sein Blut.
    Alles, was sie hatten.
    Keine Stimmen mehr.
    Keine Leute mehr.
    Es gab nur Schatten.
    Und die Welt, die sich unter ihnen bewegte.

DRITTER AKT TRÄNEN AUF DER
STOLZEN TOTEN ERDE

22

DIE TOTEN REDEN MIT DEN TOTEN
    »Schläfst du?«
    »Ja«, gab Lenk zurück.
    »Träumst du?«
    »Mmh.«
    »Wovon?«
    »Von gar nichts«, sagte er und

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