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Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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Niederlinge. Die blutrünstigsten kämpften sich nach vorn und überließen es den Schwächeren, die Schweinerei aufzuwischen, die sie schon bald veranstalten würden.
    Sheraptus wusste nicht genau, auf welche Weise sie entschieden, wer den Angriff leiten sollte. Unter Männern galt es allgemein als klug, nicht zu versuchen, die Feinheiten der weiblichen Hierarchien zu ergründen. Außerdem interessierte Sheraptus das sowieso nicht. Seine Aufmerksamkeit und seine Sorge richteten sich auf etwas jenseits des Meeres.
    Das immer näher kam.
    »Schnell, Vashnear?«
    »Schnell, Sheraptus«, erwiderte Vashnear und trieb sein Sikkhun an seinen Platz mitten zwischen die Niederlinge, die sich vor der Schlachtreihe versammelt hatten. »Und blutig.«
    »Was machen sie da?«
    »Sie bewegen sich … Wollen sie kämpfen? Ja, sie kämpfen. Nein, jetzt rücken sie schon wieder vor … schneller … näher. Oh. Oh nein!«
    »Sie formieren sich, sind sie …?«
    »Attala-ah-kah, Jenaji. Attala-ah-kah.«
    »Sie sind eindeutig …«
    » KENKI - SHA ! ATTALA ! ATALLA JAGA !«
    »Oh süßer Silf, sie kommen hierher …«
    » QAI ZOTH !«
    Sie redeten alle auf einmal. Die Masse aus grünen Leibern scharte sich um Lenk, während die große Welle aus purpurner Haut über den Sand auf sie zurollte. Die kleinen Flecken aus Rosa und Blau und Schwarz griffen nach ihm und packten ihn, als er sich seinen Weg den grauen Hang hinab erkämpfte.
    Es war schwer, sie zu hören. Es war ebenso schwer, sie zu sehen. Es waren so viele, und er war nur an einem einzigen von ihnen interessiert. Und der war weit weg, saß auf einer pechschwarzen Bestie und war gekleidet wie ein Engel aus der Hölle, umgeben von einem Heiligenschein aus Feuer und Schatten.
    Zwischen ihnen standen die zahllosen purpurnen Körper, die sich miteinander verbanden, zahllose Münder, die heulten, zahllose Schwerter, die durch die Luft zischten. Ihre Zahl spielte keine Rolle mehr, ob es nun viele oder nur ein paar waren.
    Er musste sie verletzen, musste sie bluten lassen. Er konnte sich nicht mit Zahlen oder dem Lächeln von scharfen Zähnen oder großen metallenen Flügeln aufhalten, die über seinen Kopf hinwegflogen.
    Arme umschlangen seine Taille, und zwei Leiber zogen ihn zu Boden, als die Luft von einem metallischen Heulen zerrissen wurde. Fleisch und Knochen explodierten in einer rot-weißen Wolke, als der große, spitze Stern die Shen hinter ihm zerfetzte. Er fraß sich durch kreischende Körper und grub sich dann in die Steinstufen.
    »Runter! Runter! Halt ihn unten!«, schrie Denaos.
    »Es kommen noch mehr, Lenk! Hör auf, dich zu bewegen, du Idiot!«, kreischte Asper, während sie versuchte, ihn auf dem Boden festzuhalten.
    » JAHU ! ATTAI WOH !«, brüllte Shalake.
    Schilde hoben sich um sie herum. Es war eine armselige Verteidigung gegen diese Sterne, die aus der Luft herabsausten. In der Ferne, zwischen den schuppigen grünen Beinen, sah Lenk, wie die Niederlinge sie mittels der großen hölzernen Arme der Schleuder abfeuerten. Er sah, wie sie durch die Luft flogen, wirbelnd kreisten, bevor sie wie Falken herabsausten. Sie zerfetzten Korallen, Schilde, Haut und Knochen, Sand und Steine.
    Und immer noch wurden die Schreie erstickt. Und immer noch galt ihm das Blut, das die Erde um ihn herum tränkte, nichts. Es galt ihm nichts gegen den Strom von purpurnem Fleisch und schwarzem Metall, der auf sie zuraste.
    » ATTAI - AH ! ATTAI - AH !«, schrie Jenaji von der Treppe aus. » ATTALA JAGA 1 SHENKO - SA !«
    Das Summen der Bogensehnen stimmte in seinen Schlachtruf ein, erhob sich zu einem düsteren Choral, der Pfeile durch den Himmel schickte. Sie waren mit Federn bestückt, und ihre Spitzen bestanden aus scharfen Korallen. Sie erhoben und senkten sich in einem harmonischen Schwarm. Ihr Lied verwandelte sich in einen kreischenden Schlachtruf, als sie auf die angreifenden Niederlinge herabsanken.
    Sie suchten ihr Ziel. Sie fanden Haut, gruben sich in Hälse, Schenkel, zwängten sich zwischen Eisenplatten hindurch und zappelten in Kehlen. Einige Niederlinge fielen, etliche stolperten, andere taumelten und wurden von ihren Kameradinnen niedergetrampelt. Eine jedoch stand unerschütterlich.
    Es war eine riesige Frau, die in ihrer grauen Rüstung wie ein Engel aus Eisen wirkte. Sie schwang eine riesige, keilförmige Klinge über ihrem Helm, der mit Stacheln und scharfen Kanten besetzt war. Sie empfing die Pfeile wie Liebhaber, als sie einen nackten Oberarm fanden, eine unbedeckte

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