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Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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das Klatschen eines schmutzigen Ledermantels waren zu hören, in dem eine Gestalt steckte, die gegen die Masse der Shen bemerkenswert winzig wirkte. Dreadaeleon hatte zwei Finger ausgestreckt, und der Blitz schlug darin ein wie in einen Blitzableiter, lief knisternd und blau über seinen ganzen Körper. Der Jüngling keuchte vor Anstrengung, sein Leib zitterte von der absorbierten Macht, und winzige Funken stoben aus seinem Mund.
    Einen zweiten Einschlag würde er nicht überleben.
    Das, dachte ein kleiner, bitterer Teil in Lenk, war Grund genug, um zu tun, was er tat.
    »Jemand soll den Bogenschützen sagen …« Denaos’ Worte wurden von einem Alarmschrei abgewürgt, als Lenk sich aus seinem Griff riss. »He! Warte! WARTE !«
    Das wäre ein guter Ratschlag gewesen, bemerkte der vernünftigere Teil in Lenk, als er über die Barrikade sprang, sich unter den Schlägen der knurrenden Niederlinge duckte und an dem Tumult vorbeistürmte. Aber der vernünftige Teil in ihm sprach nicht laut genug.
    Der Teil, der das Feuer am Himmel beobachtet hatte, der Shalake hatte töten wollen, der den Wald hatte brennen sehen, in dem Kataria sich befand, dieser Teil brüllte jetzt, lachte mit einer Kraft, die jede Vernunft erstickte und den Teil in ihm übertönte, der ihm sagte, dass dies eine selbstmörderische Dummheit war.
    Er spürte nicht einmal seine Beine unter sich. Er fühlte das Schwert in seiner Hand nicht. Bemerkte nicht, wie kalt ihm war. Niederlinge griffen ihn an, die wenigen, die zurückgeblieben waren, um den Magus der Niederlinge zu bewachen. Er konnte sie kaum sehen. Das war auch nicht nötig.
    Denn sein Schwert wusste, wo sie waren, sein Schwert sprach durch das Klirren von Stahl, durch das feuchte Schmatzen zerfetzten Fleisches; es sagte ihm, dass sein Bewusstsein hier nicht benötigt wurde. Es schlug mit mechanischer Präzision zu, ohne sich selbst oder sein Schwert wahrzunehmen, als er an ihnen vorbeilief. Es trennte Hände von Armen, schlitzte Bäuche vom Nabel bis zum Brustbein auf, fand Kehlen und durchschnitt sie.
    Er machte keine Pause, um etwa den verirrten Schlägen von Eisen oder Fäusten, die ihn erwischten, auszuweichen. Das war auch nicht nötig. Er hatte nicht mehr die Kontrolle über sich. Die hatte etwas anderes übernommen.
    Dieses Etwas stieß in einem verborgenen Winkel seines Verstandes einen atemlosen Freudenschrei aus, so wie es schon in seinen Albträumen geschrien hatte.
    Es kümmerte ihn nicht, dass der männliche Niederling, der diese Bestie ritt, seinen rot glühenden Blick auf ihn richtete und siegessicher grinste, während er etwas schrie.
    Aber es war kein Wort . Nein, dieser Mann in seiner roten Robe war kühn. Seine Worte galten der Bestie unter ihm, deren sechs Ohren sich wie Segel entfalteten. Das abgehackte Gegacker der Kreatur stand dem Grinsen ihres Herrn in nichts nach, als sie von ihm brutal angespornt wurde. Ihre Klauen zerfetzten den Boden, als sie sich auf Lenk stürzte, wobei ihre lange Zunge aus dem weit aufgerissenen Maul baumelte.
    Lenk bewegte sich geschmeidig, angetrieben von betäubten Muskeln. Er spürte nicht, wie er über die aufgewühlte Erde unter die Bestie rutschte, fühlte auch nicht den Luftzug, als die mächtigen Kiefer unmittelbar über seinem Gesicht zuschnappten. Er nahm nur den Stahl in seinen Händen wahr und den großen pelzigen Wanst über sich.
    Ohne ein Wort richtete er die Klinge nach oben.
    Und stieß zu.
    Ein klagendes Kreischen drang aus dem Maul der Bestie, während etwas Warmes, Glitschiges in schwarzen Schleiern aus ihrem Bauch platschte. Das Sikkhun bäumte sich auf und riss Lenks Klinge mit. Er drehte sich zur Seite, unter einem Schauer aus Eingeweiden, während die Kreatur bockte und stampfte, den Sand aufwühlte und ihren Herrn von ihrem Rücken schleuderte.
    Der Mann fiel zu Boden und fluchte, während seine Bestie um sich schlug und kreischte, mit den Klauen an ihrem Bauch zerrte, als sie versuchte, die Waffe aus ihren Eingeweiden zu reißen. Aber weder der Niederling noch Lenk achteten weiter auf das Tier. Lenks Aufmerksamkeit war auf den Nacken des Mannes konzentriert, die des Mannes auf Lenks Hände, die seinen Hals umschlangen.
    »Nicht anfassen …!«, stieß der Mann keuchend hervor. »Du bist verseucht, unrein …!«
    Lenk wollte dem Mann keine Möglichkeit geben, Worte zu äußern, ihm keinen Atem lassen, sie auszusprechen. Er sollte keine Chance bekommen, mit den Fingern zu fuchteln oder Eis oder Feuer oder irgendetwas

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