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Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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schrie.
    Sie kreischte seinen Namen.
    »Nein, nein, nein, nein, NEIN !«
    Jetzt war es Asper, die schrie. Asper warf sich zu Boden. Das Feuer wich zurück, verschwand wieder in ihrem Körper, ließ nackte, dampfende Haut zurück. Die Muskeln darunter loderten noch. Das Blut kochte. Die Stimme in ihr war ein undeutliches Geplapper von Lauten. Es war immer noch da. Es wollte heraus. Es wollte die Kreatur aus Papier.
    Es wollte etwas haben, was wie es selbst war.
    Und jetzt, wo es so nah war, so dicht an etwas Vertrautem, da sprach es. Es war in ihr. Lebendig.
    Sie hörte Schritte. Angestrengten Atem. Trotz allem und nach all dem stand Xhai immer noch, konnte noch gehen. Die Carnassia blieb neben der Priesterin stehen. Asper blickte nicht hoch. Sie wusste, wie sie aussah.
    »Es hat mit mir geredet.« Asper flüsterte nur. »Es war in mir. Ich war wach. Ich konnte es fühlen, die ganze Zeit, fühlte, wie es schrie. Aber …« Sie schüttelte den Kopf. »Es ist wie … wie dieses Ding in der Statue. Das ist in mir. Das ist …« Sie holte tief Luft und spürte, wie ihr die Tränen aus den Augen strömten. »Ich habe es aufgehalten. Ich konnte es nicht zulassen. Ich konnte ihm nichts geben.«
    »Warum.«
    Xhais Stimme krächzte, es war eine Stimme, die jemandem gehörte, der keine Kehle mehr hatte. Und es war keine Frage. Jedenfalls keine, auf die sie eine Antwort gehabt hätte.
    »Weil du seinen Namen geschrien hast«, antwortete sie. »Wie du … ich weiß nicht. Aber du bist seinetwegen hier unten, wir kämpfen um ihn, und er benimmt sich, als würde er dich besser kennen als jeden anderen, ihr tötet, ihr sterbt, ich habe dich verletzt … und doch rufst du noch nach ihm, als …« Es schmerzte sie, es auszusprechen. »Als würde er dich retten.«
    »Warum.«
    »Ich nehme an … ich wollte das nicht. Du solltest das nicht bekommen.«
    »Warum.«
    »Ich weiß es nicht. Ich kann nicht …«
    »Warum.«
    Eine Faust krachte gegen Aspers Hinterkopf. Sie stürzte zu Boden.
    »Warum.«
    Ein Stiefel grub sich in ihre Seite. Sie schleuderte herum.
    »Warum.«
    Wieder und wieder. Sie schlug mit dem zu, was einst Gliedmaßen gewesen waren, aber jetzt bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt war. Wieder. Immer wieder. Und knurrte dabei mit einer Stimme, die nicht die ihre war.
    »Warum. Warum. Warum. Warum. Warum. WARUM .« Xhai schlug knurrend und tretend zu, während Asper zitternd am Boden lag und versuchte, sich vor den Schlägen zu schützen. »Warum tust du das? Warum benimmst du dich nicht so, wie du es tun solltest? Warum bist du immer noch nicht tot?«
    Asper blickte hoch und sah Xhai. Sie sah ein großes weißes Auge, während das andere nur aus zerschmettertem Fleisch und Knochensplittern bestand, wo sich die Augenhöhle in sich selbst gefaltet hatte. Ihr Kiefer hing schlaff herunter, war am Kinn abgerissen. Blut sickerte zwischen den Trümmern ihrer spitzen Zähne hindurch.
    Sie sah eine Frau, die nicht mehr am Leben sein sollte.
    Sie spürte, wie der gebrochene Arm und die krummen Beine dieser zerbrochenen Frau sie langsam, aber sicher in den Boden hämmerten.
    Xhai ließ Asper dort liegen, als sie ihr Schwert holte, wobei sie es mit ihrem verbrannten Arm hinter sich herzog. Sie hob es, hielt es über die Frau, die nicht gestorben war, die versucht hatte, sie zu töten, die ihr schlimmere Schmerzen zugefügt hatte als selbst er.
    »Warte.«
    Kein Drängen lag in der Stimme, keine Verzweiflung. Denaos rappelte sich müde hoch, hielt inne und spie Blut auf den staubigen Boden. Er hatte es nicht eilig.
    »Töte sie nicht«, sagte er.
    »Ich muss das tun.«
    »Nein, musst du nicht.«
    »Es ist der Weg.«
    »Warum.« Es war keine Frage.
    »Weil es keinen anderen Weg gibt. Es gibt Töten, und es gibt Sterben, und je mehr man es tut, desto sinnvoller erscheint es.«
    »Und je mehr du es tust, desto mehr wartest du darauf, dass es sinnvoll erscheint«, entgegnete er. »Du willst sie töten, weil sie dich verletzt hat, weil du denkst, das kann nicht passieren, weil Leute wie wir … wir sollten nicht verletzt werden. Aber Leute wie wir«, er zeigte auf Xhai und sich, »sind nicht notwendig so. Wir kennen nur einfach nichts anderes.«
    Xhai blickte auf Asper herunter.
    »Es gibt einen anderen Weg.«
    Sie musterte Denaos mit ihrem intakten Auge. Der Assassine näherte sich ihr, erwiderte ihren Blick, obwohl eines seiner Augen zugeschwollen war.
    »Nimm mich an ihrer Stelle«, schlug er vor.
    »Du meinst, ich soll dich

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