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Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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selbst als wir noch Beine hatten, selbst als wir darauf wandelten. Gewiss, Abgründige Mutter machte es uns erträglich, aber jetzt ist es … kalt. Es ist hart.«
    Schatten schien an ihrer Haut zu kleben, als die Augen sich aus der Dunkelheit erhoben. Sie saßen in einem nahezu menschlichen Gesicht, das milchig bleich und mit nassen Strähnen, mit gläsernen Knochen aus dem Wasser aufstieg. Es thronte auf einem dicken Stängel aus grauem Fleisch. Die Lippen des weiblichen Kopfes verzogen sich mürrisch.
    »Wir sind Ihre engsten Vertrauten. Ihre glühendsten Verehrer. Wir haben uns an Sie gewandt, als unsere Familien uns verleugneten, als unsere Geliebten uns zu Huren machten, als die Erde uns in Leichen verwandelte. Und Sie hat uns willkommen geheißen.«
    »Und Sie liebte uns.« Ein anderer Frauenkopf erhob sich aus dem Wasser. Dieser hatte pechschwarzes Haar, und die schmalen Augen funkelten wütend. »Sie hat uns aus der kalten Erde geholt. Und als die Armeen der Sterblichen kamen und dein niederträchtiges Volk, um Sie zu töten, sind wir hinter Ihr in die Dunkelheit gesprungen. Aber wir sind zurückgekommen. Für dies hier.«
    Machtwort richtete die Blicke beider Köpfe auf das Froschwesen mit der Fibel und nickte. Die Kreatur tauchte damit unter Wasser und verschwand im Schatten.
    »Nicht …« Mehr brachte Lenk nicht heraus, als die Klaue des Dämons sich fester um seine Kehle schloss. Er kämpfte mit einem Arm, tastete um sich, schlug gegen die Klaue des Abysmyths und hoffte, dass diese Monstrosität nicht bemerkte, wie seine Hand sich immer mehr dem Griff seines Schwertes näherte.
    »Bist du so selbstsüchtig, Geschöpf?« Machtwort spie diese Worte heraus. »Hast du nicht das Leiden gesehen, das deine Rasse verursacht hat? Siehst du nicht in die Gesichter der hungernden Kinder und der Toten? Glaubst du, dass deine eigene perverse Natur genügen würde, der Welt Ihre Wärme zu versagen?« Die Köpfe fletschten die Zähne und fauchten. »Ich habe gehört, wie du in der Dunkelheit mit diesem kalten Ding gesprochen hast.«
    »Ich bin nicht wie …«
    »Du bist es. Du bist ganz genauso. Mutter war in deinem Kopf. Sie hat deine Gedanken gesehen. Mord. Verrat. Hass. All das, was in deinem Verstand wuchert, ist aus demselben mörderischen Samen geboren. Du kamst her, um Sie zu töten, Sie, die nichts weiter wünscht, als mit Ihren Kindern vereint zu sein. Mit Ihren Kindern.«
    Ihre Augen wurden starr. Die Köpfe schlossen die Lippen. Sie lächelten.
    »Deshalb will Sie auch, dass du am Leben bleibst, um dessen Zeuge zu werden.«
    Die Köpfe verschwanden wieder im Wasser. Lenk streckte die Hand nach ihnen aus, als könnte er sie aufhalten. Doch das Abysmyth hielt ihn fest und machte sich nicht einmal die Mühe, die Pfeile aus seinem Auge zu ziehen.
    Kurz darauf schien die Dunkelheit zum Leben zu erwachen. Worte blubberten an die Oberfläche, zu mächtig, um von der Finsternis zurückgehalten zu werden, zu machtvoll, um von sterblichen Lippen gesprochen zu werden. Rotes Licht zuckte in der Tiefe durch das Wasser, beleuchtete sie sporadisch: Abysmyths und Froschwesen, die in einem dunklen Schein schwammen. Die Köpfe von Machtwort beugten sich über ein Buch, während ihr Haifischkörper darum herumschwamm; er war das Epizentrum der endlosen Kreise. Ein gewaltiger Umriss, ein riesiger Kreis aus Licht, der die Dunkelheit immer wieder erhellte, immer länger wurde und immer größer.
    Die Höllenpforten.
    Sie öffneten sich.
    Und aus dem Licht tauchte etwas Größeres auf, etwas, das sich dunkel vor dem Rot abhob, wie ein schwarzer Farbfleck in einem Becken aus Blut. Gewaltige Tentakel wurden sichtbar, goldene Sterne erwachten zum Leben, zwei glänzende Kiefer öffneten sich.
    »Nein, nein , nein!«, schrie Lenk.
    Er hatte sein Schwert ziehen können. Jetzt schwang er es gegen den Arm des Abysmyths. Die Monstrosität ließ ihn fallen, aber ohne vor Qual zu brüllen und zu bluten. Seine Klinge konnte das Wesen nicht länger verletzen. Diese Macht hatte er im Schlund verloren. Seine Schulter schmerzte. Er war müde. Er hatte Angst.
    Doch all das kümmerte ihn nicht.
    Er lief zu Kataria. Die Froschwesen konnte seine Klinge nach wie vor durchbohren. Sie trat gerade zu, traf eines der Froschwesen in die Lenden. Es gurgelte und ließ sie los. Dann schlug es mit seinen Krallen nach ihren Augen, während die anderen versuchten, ihren Arm zu packen.
    »Kataria!«, schrie er. »Kataria, beeil dich! Wir müssen hier …!«
    Das

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