Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
Vom Netzwerk:
entglitten ihm, stürzten in die Tiefe und zerplatzten nutzlos in silbernen Pfützen auf der Erde.
    Die Carnassia grinste und hob ihre gewaltige Klinge mit der freien Hand, während Atem, Blut und Erbrochenes aus ihrem Mund spritzten. Die Klinge schimmerte dunkelgrau vor dem roten Himmel, doch nur einen kurzen Moment. Dann wurde alles schwarz.
    Eine ungeheure Klaue sank von oben auf sie herab, wie ein herabfallender Baum. Beinahe träge glitt sie über den Helm, kratzte die Carnassia wie eine Mücke ab, riss ihren Körper, während sie knurrte und kreischte, von dem rostigen Metall. Die Klinge glitt aus ihrer Hand, rutschte klappernd über den Helm und in Gariaths wartende Klaue.
    Er hörte, wie sie fluchte. Er hörte ihr Schreien. Er hörte, wie ihre Knochen brachen, als Daga-Mers Hand sich um sie schloss. Dann hörte er ein Platzen, als würde ein Eiterpickel ausgequetscht werden.
    Doch er dachte nur an das Schwert in seiner Hand, an das Metall unter seinem Körper, als er Daga-Mers Helm hinabglitt. Mit einer Hand hielt er sich an dem Horn fest und rutschte herunter. Sein Fuß suchte Halt in dem Augenschlitz des Helms. Er trat zu. Das rostige Metall verbog sich unter seinem Fuß. Er fauchte, ließ das Horn des Helms los und erwischte mit der freien Hand den Augenschlitz. Er blutete. Seine Muskeln traten hervor, als er den Schlitz weiter öffnete und dabei das Schwert fest umklammert hielt.
    Das höllische Licht blendete ihn. Der dumpfe Herzschlag Daga-Mers erfüllte seine Ohren, während er in ein strahlend rotes Auge blickte. Einen flüchtigen Moment lang sah er, wie die rote Pupille sich zusammenzog und das Licht lange genug gedämpft wurde, dass er sein Spiegelbild erkennen konnte.
    Er sah sich selbst lächeln.
    Als er das Schwert hob.
    Und zustieß.
    Der Dämon, der ein Berg war, war in diesem Moment weder das eine noch das andere. Diese titanische Missgeburt, diese unerschütterlich scheinende Kreatur aus Fleisch und Blut und Knochen verschwand in einer Flutwelle von Blut und dem Zischen einer vergifteten Klinge. Das Blut, das aus seinem Auge spritzte, verdampfte im Himmel.
    Der Schrei, der dem Blut folgte, hallte durch die ganze Schöpfung. In diesem Moment war Daga-Mer etwas Lautes, Verwundetes und quälend Sterbliches.
    Das Haupt des Dämons ruckte zurück. Gariath flog durch den Himmel. Er schlug wie verrückt mit den Flügeln, als er versuchte, sich gegen den Wind zu behaupten. Am Ende gelang es ihm nur, seinen Sturz in ein Büschel von Kelp zu steuern, das ihn elastisch auffing und seinen blutenden Körper wieder in die Arena des Sandkreises zurückschleuderte.
    Dort erhob er sich taumelnd und schwer atmend. Er griff nach seiner Wunde und rang nach Luft. Dann setzte er sich humpelnd in Richtung auf den Berg in Bewegung. Und versuchte vergeblich, nicht über das zu lächeln, was sich gerade ereignete.
    Daga-Mers Schrei schien den Himmel aufzureißen. Seine Füße stampften die Erde zu Brei. Sein Körper zuckte wie ein Wirbelwind aus Licht und Fleisch, während er wie verrückt um sich schlug, eine gewaltige Pranke auf sein verletztes Auge presste und über den Sand tobte, während er gleichzeitig versuchte, auf den Beinen zu bleiben.
    Unter ihm wurden die Dämonen zerschmettert, Froschwesen flogen durch die Luft, Niederlinge wurden im Sand zermalmt. Glaube und Wut waren vergessen, alles wich Daga-Mers Schmerz. Langgesichter, die dieses Wort bislang nicht einmal gedacht hatten, wollten plötzlich den Rückzug. Froschwesen kreischten flehentliche Bitten zu einem Titan hinauf, der zu riesig war, um sie zu hören. Abysmyths hoben flehentlich die Hände, als wollten sie ihn mit den wenigen Worten besänftigen, die sie ausstoßen konnten, bevor sie unter seinen Füßen zerquetscht wurden.
    Daga-Mer stampfte weiter durch den Kreis, unablässig brüllend. Er riss an seinem Helm, schob seine Klauen darunter, zerrte mit aller Kraft daran. Der Helm löste sich, mit quietschenden Riegeln und kreischendem Metall, als sich das aufgepfropfte rostige Eisen löste und dabei Hautfetzen abriss, die von ihm herabhingen. Er schleuderte den Helm achtlos zur Seite und tastete mit seinen Klauen hilflos zu seinem Auge. Vergeblich.
    Es war zerstört.
    An seiner Stelle gähnte eine Leere, aus der ein strahlendes Licht strömte wie Blut aus einer offenen Wunde. Es war ein riesiges Loch, das seinen Blick über das Schlachtfeld schweifen ließ.
    Und sich schließlich auf Gariath richtete.
    Dem Drachenmann verging die Lust am

Weitere Kostenlose Bücher