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Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition)

Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Dieckmann
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berichten, was die Männer mir erzählt haben. Die beiden Typen machten mir klar, dass sie zum deutschen Geheimdienst gehörten, und dass das im Grunde eine hochanständige Arbeit sei. Und wenn ich mich weigern würde, für sie zu arbeiten, würden sie mich anzeigen.« Inzwischen hatten sie die Kirche San Stefano erreicht. Eva blieb stehen, nahm ihre Sonnenbrille ab und sah Robert in die Augen. »Ich habe zugestimmt und mir den Arbeitsnamen Tanja zugelegt. Den Rest kennst du.«
    Robert schaute sie schweigend an. Dann sagte er: »Und das alles soll ich dir glauben? Warum sollte das alles nicht genauso erfunden sein, wie die Geschichten, die du mir in Berlin erzählt hast? Weißt du übrigens, dass man versucht hat, mich umzubringen?«
    Eva wich seinem Blick aus und schaute auf den Boden. »Das ist ja einer der Gründe, warum ich hier bin und diese Maskerade veranstalten muss. Deshalb bin ich ausgestiegen. Ich will nicht mehr. Ich will nicht mitverantwortlich sein, dass einem wunderbaren Menschen wie dir so etwas passiert. Bitte glaub mir, ich bringe mich selbst in äußerste Gefahr, um dir zu sagen, dass sie es immer noch auf dich abgesehen haben.« Sie blieb stehen und griff in ihre Handtasche. »Hier, dein Pass. Bei deiner Kollektion hast du wahrscheinlich noch gar nicht bemerkt, dass er dir fehlt.«
    Ohne etwas zu sagen, steckte Robert den Pass in die Innentasche seines Jacketts. »Würdest du denn endlich die Güte haben, mir zu erklären, wer sie sind?«
    Eva hob den Kopf und schaute ihm in die Augen. »Robert, ich verstehe deine Wut. Ich wäre auch nicht gerade begeistert, wenn jemand wie ich plötzlich wieder auftaucht und traurige Geschichten erzählt. Ich weiß, dass ich mich da selbst hineingeritten habe …« Ihre Füße schmerzten, und ihr Blick fiel auf das Schild einer Espresso-Bar. »Wollen wir uns einen Augenblick setzen?«
    Robert schaute auf die Tische mit den karierten Tüchern, an denen nur einzelne Paare saßen. »Okay. Ich glaube, ich brauche jetzt einen Cognac.«
    Ein paar Minuten saßen sie schweigend da.
    »Es ist schwer, das Ganze zu durchschauen«, nahm Eva das Gespräch wieder auf. »Auf jeden Fall ist das keine Bande gewöhnlicher Krimineller. Sie verfolgen eher politische Ziele. Aber nicht offen als Partei oder so etwas, sondern mehr wie eine Art Geheimbund. An der Spitze soll ein Mann mit sehr viel Geld stehen, der ohnehin schon zum Club der Mächtigen gehört. Die Männer, die ich aushorchen sollte, waren ausschließlich aus Politik und Wirtschaft. Und ein General war auch dabei.«
    »Aber was hat das alles mit diesem Mussolinischatz zu tun?«, fragte Robert und nahm einen Schluck von dem doppelten Cognac.
    Eva hob ihre Espressotasse, musste aber feststellen, dass sie leer war. »Ich kann es nur ahnen. Sie sind hinter dir her, weil sie dachten, du wüsstest, wo dieser Schatz versteckt worden ist. Als sie merkten, dass du es auch nicht weißt, wollten sie dich als lästigen Mitwisser loswerden. Das klingt paradox, aber sie räumen alle aus dem Wege, die von ihren Aktivitäten auch nur ansatzweise etwas wissen. Oberst Scherf hat mal gesagt: ›Mitwisser darf es nur auf unserer Seite geben. Alle anderen, die uns nützlich sein können, saugen wir aus und werfen sie dann weg.‹«
    Robert strich sich ein paar Haare aus der Stirn. »Scherf? Derselbe, mit dem du mich in Berlin hinters Licht geführt hast?«
    Eva nickte und schaute mit sichtbar schlechtem Gewissen zu Boden. »Ja, genau der. Scherf hat eine Menge guter Verbindungen, und auch nach der Wiedervereinigung hat er sich unentbehrlich gemacht. Obwohl er unter den Kommunisten zu den Karrieristen gehörte, steht er heute politisch eher rechts.«
    »Gut«, sagte Robert, »aber noch einmal: Was hat das alles mit dem Mussolinischatz zu tun?«
    »Du weißt doch sehr viel mehr über diesen Schatz«, sagte Eva irritiert. »Da geht es offenbar um Unmengen Geld und andere Wertgegenstände. Ist doch klar, dass den jeder haben will. Allerdings ist eins seltsam: Scherf hat einmal furchtbar geschimpft und gesagt, das er sich gar nicht sicher ist, ob das Geld überhaupt existiert, aber dass er trotzdem auf dieses Hirngespinst warten müsste, weil diese Wahnsinnigen sonst nichts unternehmen wollten. Damit meinte er mit Sicherheit diejenigen, die in Italien die gleichen Ziele verfolgen.«
    Robert fand diese Antwort ziemlich undurchsichtig, aber er fragte nicht nach. »Was weißt du denn über ihre Kontakte nach Italien?«
    »Ich glaube, die sind sehr

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