Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition)

Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Dieckmann
Vom Netzwerk:
das nächste Mal sage ich Bescheid, wenn ich länger wegfahre.«
    Donatella seufzte. »Du bist ein guter Junge. Aber du musst mich auch verstehen. Ich mache mir doch immer so große Sorgen, seit dem Vorfall, von dem du mir erzählt hast. Und dann sagte der Celli auch noch so etwas Merkwürdiges.«
    Robert wurde hellhörig. »Der Celli? Was hat er denn gesagt?«
    »Ach, ich weiß auch nicht, was er meinte. Pippa hatte zu einem Abendessen im kleinen Kreis geladen, und er war auch da. Er hat mich gefragt, wo du steckst, und ich habe geantwortet, dass ich es nicht wüsste und mir Sorgen mache. Er hat dann so ungefähr gesagt: ›Ja, ja, die Zeiten sind gefährlich, da muss man schon gut auf sich aufpassen.‹ Und dabei hat er sein böses Grinsen aufgesetzt.«
    Robert tat so, als würde ihn das nicht interessieren. »Ach, Mamma, vergiss es einfach. Was ist der Celli denn eigentlich für ein Typ? Ich kenne ihn nur flüchtig.«
    Robert hörte, wie Donatella ein Schlückchen nahm. Er schaute auf die Uhr. Aha, Portwein-Zeit.
    »Ach, weißt du, Roberto, er soll ja ein tüchtiger Anwalt sein, aber – ehrlich gesagt – mir ist er ein bisschen unheimlich. Wie der einen anschaut! Ich traue dem alles zu. Er soll ja auch fast schon mal …« Ihre Erzählung brach plötzlich ab.
    Robert klopfte auf den Hörer. »Mamma, warum sprichst du nicht weiter?«
    »Ach, du weißt doch. Die Leute reden. Signora Frescobaldi hat gesagt, es habe sogar etwas in der Zeitung gestanden. Du weißt ja, so was interessiert mich eigentlich nicht, aber ich bekomme die Zeitung ja erst am Nachmittag, und da hat nichts drin gestanden.«
    »Jetzt musst du es mir aber wirklich erzählen«, sagte Robert interessiert.
    Donatella gab einen leicht stöhnenden Ton von sich. »Ach, er soll solche Partys bei sich zu Hause veranstaltet haben. Und da soll er seinen Gästen auch von diesem Zeugs – wie heißt das noch mal? – Koffe … nein … Kokain angeboten haben. Und minderjährige Mädchen sollen auch dabei gewesen sein. Irgendjemand hat dann wohl etwas erzählt. Jedenfalls hat die Polizei die Wohnung durchsucht und eine ganze Menge von dem Zeugs gefunden. Marco hat sich dann ganz vehement für ihn eingesetzt. Und es ist ihm nichts passiert.«
    »Marco Sacconi?«, fragte Robert.
    »Ja«, schwärmte Donatella, »das ist ja wirklich ein anständiger Mensch. Er setzt sich für seine Freunde ein. Er soll dem Celli eine ziemliche Standpauke gehalten haben, sagt Pippa. Und seitdem ist wohl nichts mehr vorgefallen.«
    »Ach ja, was so alles erzählt wird … So, Mamma, ich muss jetzt wieder an meinen Schreibtisch. Ciao!«
    »Halt«, rief Donatella, »das hätte ich fast vergessen. Wie konnte ich nur! Einen Tag, bevor du zurückgekommen bist, hat eine Frau bei mir angerufen und nach dir gefragt. Sie konnte dich zu Hause nicht erreichen. Möchte nur wissen, woher sie meine Nummer hatte …«
    Robert stutzte. »Eine Frau? Was für eine Frau?«
    »Eine ganz entzückende Person«, antwortete seine Mutter lachend. »Geistreich und witzig. Sie ist Europakorrespondentin für Vanity Fair . Sie wollen einen Bericht über dich bringen. Roberto, ist das nicht aufregend?
    Vielleicht kommst du ja auf die Titelseite! Pippa würde platzen vor … Nun ja, sie wäre sicher auch begeistert. Ich habe gesagt, du rufst sie an, wenn du wieder da bist. Ich habe mir den Namen und ihre Nummer aufgeschrieben. Wo hab ich denn nur … Ach da! Notiere doch mal bitte. Sie heißt Maria Koska.«
    Robert ging auf die untere Terrasse, die zu dieser Zeit im Schatten lag, setzte sich in einen der Korbsessel und dachte nach. Wenn das stimmt, was Mamma über Celli erzählt hat, dann ist der Mann noch gefährlicher, als du dachtest, Roberto. Celli ist nicht der Typ des Kokainkonsumenten. Alles, was er einsetzt, scheint eiskalt kalkuliert und mit einem Zweck verbunden. Wenn er tatsächlich solche Partys arrangiert hat, dann höchstwahrscheinlich nur, um Menschen in seine Abhängigkeit zu bringen. Rauschgift und minderjährige Mädchen – wer damit hier in der Toskana in Zusammenhang gebracht wird, der ist öffentlich erledigt. Bis auf Celli. Er muss wirklich über einflussreiche Kontakte verfügen, wenn die sogar eine Meldung über ihn aus einer im Druck befindlichen Zeitung verschwinden lassen und ein drohendes Verfahren gegen ihn im Keim ersticken konnten. Seitdem ist nichts mehr passiert, hat Mamma gesagt. Aber vielleicht war da doch was … Vielleicht war es das, was Francesca herausgefunden hatte …

Weitere Kostenlose Bücher