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Die Tote auf dem Opferstein: Kriminalroman

Die Tote auf dem Opferstein: Kriminalroman

Titel: Die Tote auf dem Opferstein: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Rosman
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betreten?«
    »Natürlich. Als sein Patenonkel bin ich schließlich für seine christliche Erziehung zuständig.«
    Johan setzte eine ernste Miene auf und fing dann an zu lachen. »Ach, die Sachen müssen doch benutzt werden. Ich finde, es ist ein schönes Gefühl, Dinge zu verwenden, die schon ewig in Gebrauch sind. Guck dir nur mal diese Kerzenständer an.« Johan griff nach dem einen und betrachtete ihn liebevoll. »Laut Stempel stammt er von einem Petter Samuelsson Norén in Hedemora. Wahrscheinlich hat er einen schwedischen Esstisch beleuchtet, während 1789 in Frankreich die Revolution wütete. Wenn ich in solchen Zusammenhängen denke, fühle ich mich nicht so verloren. Verstehst du, was ich meine?«
    »Absolut. Beim Segeln versuche ich mir immer vorzustellen, wie die Häfen und Inseln früher ausgesehen haben.«
    »Apropos vergangene Zeiten«, sagte Johan. »Ist Göran auch Vergangenheit? Ich hatte nämlich nicht den Eindruck, dass du für ihn ein abgeschlossenes Kapitel bist.«
    »Fang jetzt bitte nicht davon an, wir haben es gerade so nett. Für mich ist er Vergangenheit.«
    Das Essen war himmlisch, und Karin ertappte sich selbst bei der Überlegung, ob Johan wohl auch schlechte Seiten hatte. Es konnte schließlich nicht anders sein. Sie ärgerte sich sofort über sich selbst, weil sie merkte, dass sieihn insgeheim mit Göran verglich. Vielleicht lag es daran, dass Johan seinen Namen erwähnte hatte, aber die beiden spielten wirklich nicht in derselben Liga. Sie ließ den Blick über die dicke Arbeitsplatte aus Holz schweifen, die in einem doppelten Spülbecken aus Keramik mit eleganten Armaturen endete.
    »Welchen Beruf muss man ausüben, um so zu wohnen?« Karin merkte selbst, dass sie die Frage etwas plump formuliert hatte. »Sag bitte nicht, dass du dein Geld mit Bankraub oder Betrügereien verdienst, denn sonst hätten wir beide ein Problem.«
    »Eine Zeitlang habe ich mich mit Antiquitäten beschäftigt und alte Möbel restauriert, aber dann habe ich beschlossen, dass diese Leidenschaft ein Hobby bleiben soll. Ich hatte sogar einen Ausbildungsplatz als Konservator, aber meine Mutter hat mir die Ausbildung ausgeredet, bevor sie überhaupt begonnen hatte. Eigentlich sah ihr das gar nicht ähnlich, aber sie meinte, man muss auch die Miete bezahlen können. Als ich noch jünger war, habe ich viel an Computern herumgebastelt, du weißt schon, Commodore 64 und Atari 500. Schließlich habe ich beschlossen, in die IT-Branche zu gehen.«
    »Und was macht man da?«
    »Man unterstützt Unternehmen beim Aufbau ihrer internen Strukturen. Server, Mailprogramme, Datenbanken und Sicherheitsspeicherung. Wir versuchen auch, Richtlinien für Firmen aufzustellen, die ein neues Betriebssystem einrichten wollen. Wir kommen einen Schritt vor Lycke, die das Betriebssystem pflegt. Sie hört sich die Bedürfnisse der Angestellten an, hilft ihnen hin und wieder, die für sie beste Anwendung zu finden, und übernimmt zu Beginn die Projektleitung, falls das gewünscht wird. Meistens ist es jedoch am besten, wenn eine Art von Schulung stattfindet, so dass das meiste intern geregelt werden kann. Das WortVeränderungsprozesse beschreibt ganz gut, was ich tue.« Er stellte sein Glas ab.
    Karin nickte und strich über die Leinenserviette auf ihrem Schoß. Vor diesem schön gedeckten Tisch und umgeben von all diesen wunderbaren alten Dingen wäre sie lieber ein wenig passender angezogen gewesen, aber bei näherer Überlegung wusste sie gar nicht, welche Art von Kleidung eigentlich geeignet gewesen wäre. Ein Rokokokleid vielleicht? Sie kicherte.
    »Worüber lachst du?«, wollte Johan wissen.
    »Ich könnte vielleicht anbieten, dass ich den Abwasch erledige, aber ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich mir das zutraue«, sagte Karin, anstatt zu offenbaren, was ihr wirklich durch den Kopf gegangen war.
    »Ich möchte nicht, dass du abwäschst. Aber du darfst mir gerne helfen, das Dessert und den Kaffee zuzubereiten.« Karin warf einen Blick auf den hochmodernen Kaffeeautomaten in der Ecke.
    »Da man für dieses Gerät einen Führerschein zu brauchen scheint und ich mittlerweile zu viel Alkohol im Blut habe, werde ich mich lieber um den Nachtisch kümmern.«
    Johan stand auf und rückte ihren Stuhl zurück. Karin war es fast ein wenig unangenehm. Sie war es nicht gewohnt, so galant behandelt zu werden. Er holte zwei feuerfeste Förmchen aus dem Edelstahlkühlschrank.
    »Crème brulée, das mochtest du doch.« Johan streute braunen Zucker

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