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Die Tote auf dem Opferstein: Kriminalroman

Die Tote auf dem Opferstein: Kriminalroman

Titel: Die Tote auf dem Opferstein: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Rosman
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nicht einfach in die Hosentasche.«
    Er zeigte auf eine Frau mit langem Rock, die einen Hund ausführte. »Unter so einem könnte man es allerdings verstecken und gemächlich hinausspazieren. Bleibt die Frage, wie man ins Magazin hineinkommt. Glaubst du, sie verheimlichen uns was?«
    »Nein, warum sollten sie?«
    »Dieser Börje war mehr um sein eigenes Ansehen als um das verschwundene Schwert besorgt. Er hat mir erzählt, dass er bald pensioniert wird, und fürchtet nur um seinen mäkellosen Ruf.«
    »Du meinst makellos. Harald dagegen war wirklich wegen des Schwertes bekümmert. An sich selbst scheint er dabei gar nicht zu denken.« Karin verstummte.
    »Was noch?«, fragte Carsten.
    »Ach, vielleicht irre ich mich auch, aber ich hatte das Gefühl, dass er noch etwas sagen wollte. Ich habe ihn sogar gefragt, ob ihm noch etwas eingefallen sei.«
    »Wir werden sehen, was Jerker nach der technischen Untersuchung sagt.«
    »Aber was wollen sie denn untersuchen? Ehrlich gesagt, wissen wir doch gar nicht, wann das Schwert verschwunden ist. Vielleicht war es nicht dabei, als das Museum Bohuslän die ausgeliehenen Sammlungsstücke zurückgab. In dem Fall hätte sich der Diebstahl nicht im Stadtmuseum ereignet.« An der roten Ampel vor dem Sahlgrenska-Universitätskrankenhaus blieb Karin stehen und sah Carsten an.
    Er stützte den Kopf mit der Hand ab.
    »Zuerst fragen wir Margareta, ob das Ding als Mordwaffe in Betracht kommt. Dann sehen wir weiter.«
     
    Auf der Suche nach Zutaten für das Abendessen streifte Sara ziellos durch den Supermarkt. Entscheiden, was es heute geben sollte, und gleichzeitig versuchen, sich von gestressten Kunden und Kassiererinnen abzuschirmen. Sobald sie einem Menschen begegnete, der unter Stress stand, steckte sie sich an. Im Grunde war alles möglich. Jemand, der hektisch telefonierte, losrannte, um den Bus noch zu erwischen, oder die Kinder zu spät in den Kindergarten brachte.
    Sie hatte das Gefühl, in einem ewigen Trott aus Fischstäbchen, Blutpudding, Fleischbällchen mit Kartoffeln und Spaghetti mit Hackfleischsoße festzustecken. Fischgratin, dachte sie. Es bestand zwar die Gefahr, dass die Kinder davon nichts essen würden, aber sie wollte nicht zu den Eltern gehören, die sich nur noch nach dem Geschmack der Kinder richteten. So hatte sie jedenfalls vor der Geburt der Kinder gedacht. Nun war sie vor allem darauf bedacht, dass sie überhaupt etwas zu sich nahmen.
    Sara ging zur Kühltheke hinüber und betrachtete das Fischangebot. Warum musste immer sie sich etwas einfallen lassen, einkaufen und kochen? In geruhsamem Tempo ging ein Vater mit randvollem Einkaufswagen und einem schlafenden Säugling an ihr vorbei. Sara legte die Packung Fischfilets wieder zurück und zog stattdessen ihr Handy aus der Tasche. Ohne ein einziges »Liebling« zu verwenden, teilte sie Tomas mit, er solle sich um das Abendessen kümmern, das spätestens um halb sechs auf dem Tisch zu stehen habe, damit kein Chaos ausbreche. Sie legte auf und spazierte an der langen Schlange vorbei aus dem Laden.
    Sara arbeitete zwar nur fünfzig Prozent, aber die kamen ihr wie einhundertfünfzig Prozent vor. Mittlerweile ging sie schnell in die Luft und herrschte die Kinder an, was ihr Gefühl von Unzulänglichkeit nur verstärkte. Die Betriebsärztinwar der Meinung gewesen, sie solle fünf halbe Tage arbeiten, aber Sara merkte schnell, dass sie nach der Arbeit nicht abschalten konnte. Mit dem Ergebnis, dass sie auch zu Hause immer auf hundertachtzig war. So boten ihre freien Nachmittage nicht die beabsichtigte Erholung. Auch aus den Spaziergängen, die sie sich vorgenommen hatte, war nur bedingt etwas geworden. Bei dem Gedanken daran fiel ihr ein, dass es eine vollkommen idiotische Idee gewesen war, sie könnte am Freitag eine Führung für Lyckes Kollegen machen. Sie hätte auf der Stelle nein sagen müssen, aber gerade das war ihr Problem – es war tausendmal leichter, ja zu sagen. noch eine Entscheidung, die gefällt werden musste. Anstatt einen Entschluss zu fassen und dann daran festzuhalten, konnte Sara nicht aufhören, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, ob sie sich wirklich für die beste Lösung entschieden hatte. Sie wünschte, es wäre ihr leichtergefallen, mit den Schultern zu zucken und sich zu sagen: »Das wird schon.«
    Sara hatte gerade den Staubsauger weggeräumt, als die Haustür aufging.
    »Hallo?«, rief Tomas.
    »Hallo, meine Süßen!«, antwortete sie, während sie die Kellertreppe hinaufstieg.
    Tomas

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