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Die Tote auf dem Opferstein: Kriminalroman

Die Tote auf dem Opferstein: Kriminalroman

Titel: Die Tote auf dem Opferstein: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Rosman
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hauptsächlich, damit ihr Gesprächspartner sich entspannte und nicht die ganze Zeit ihrem prüfenden Blick ausgesetzt war.
    »Wann bist du dort weggefahren? Ich nehme an, du hast die Fähre genommen. Weißt du noch, wie spät es war?«
    Asko überlegte. Karin ließ ihren Blick währenddessen durch die Küche schweifen. Die Fronten waren aus Eiche.Vor den Fenstern hing eine blau-weiß karierte Gardine, und auf dem Tisch lag eine passende Decke. Es war gemütlich. Der Raum wirkte einfach und gepflegt. Kein Geschirr im Spülbecken oder auf dem Abtropfgestell.
    »Es war halb elf, als wir zur Fähre aufbrachen, aber bei der Abfahrtszeit bin ich mir unsicher.«
    Karin notierte sich die Zeitangabe und sah ihn an. Asko hatte kurze, hellgraue Haare, aber sein Gesicht wirkte jünger, als die Haarfarbe vermuten ließ. Auf den ersten Blick machte er einen offenen und ehrlichen Eindruck.
    »Du hast ›wir‹ gesagt. Meintest du damit euch beide?«
    »Nein, Kristian ist erst später hier aufgetaucht. Ich meinte mich und eine Kollegin, die ebenfalls hier draußen wohnt. Sie heißt Lycke Lindblom.« Karin blickte von ihrem Notizblock auf, als sie den Namen hörte. Asko glaubte, sie habe ihn nicht richtig verstanden und wiederholte ihn:
    »L-i-n-d-b-l-o-m.«
    Lycke?, dachte Karin. Sie stellte Asko noch ein paar Routinefragen und wandte sich dann an den Arzt Kristian Wester.
    »So spät noch joggen?«, fragte sie, ohne einen Hehl aus ihrer Verwunderung zu machen.
    »Ich laufe immer diese Runde. Auf Koön gibt es viele Spazierwege. Da ich morgen vor Askos Kollegen einen Vortrag halte, wohne ich auch in der Villa Maritime.«
    »Du wohnst also im Maritime und hast trotzdem die Fähre genommen, um eine Runde zu joggen …«
    »Ich habe Askos Auto gesehen und dachte, ich sage mal hallo.«
    »Und das Abendessen im Maritime?«, fragte Karin. »Warst du auch dabei?«
    »Ja. Es war nett, Askos Kollegen kennenzulernen.«
    »Erkennt einer von euch die Frau wieder?«
    Kristian schüttelte den Kopf, und Asko verneinte.
    Karin hatte gerade um eine Art von Ausweis gebeten, womit allerdings nur Asko dienen konnte, und notierte sich die Telefonnummern, unter denen die beiden Männer zu erreichen waren, als vor dem Haus zwei Autos hielten. Die Kriminaltechniker trugen ihre Ausrüstung herein, während sich die Beifahrertür des anderen Wagens öffnete und KG von der Kripo ausstieg. Er hieß eigentlich Karl Göran, wurde aber immer nur KG oder manchmal heimlich BD wie Bulldozer genannt. Er schüttelte seine nasse Jacke, dass der ganze Eingangsbereich und ein Teil der Küche nass wurden, streifte die Schuhe nur leicht am Perserteppich hinter der Tür ab und behielt sie an, als er ins Haus ging. Karin atmete tief ein, als er die Küche betrat, und verkniff es sich mühsam, ihn über die landläufigen Manieren aufzuklären. Karin war ihm mehr als einmal über den Weg gelaufen, als sie noch in derselben Abteilung arbeitete wie er, doch sie hatte sich weitestgehend bemüht, einen Bogen um KG zu machen, der gerne betonte, dass Frauen bei der Polizei und im Priesteramt nichts zu suchen hatten.
    Nun stand er in der Küchentür und starrte Karin albern an. Hinter ihm tauchte ein junger Kerl auf mit roten Flecken auf Gesicht und Händen, die im Verhältnis zu seinem schmächtigen Körper viel zu groß waren.
    »Sieh mal an, Kommissarin Karin Adler ist schon an Ort und Stelle. Tüchtig, tüchtig.« KG gluckste.
    Sie ignorierte die Bemerkung und erklärte ihm stattdessen sachlich die Lage.
    »Spielt überhaupt keine Rolle«, sagte KG. »Wir fangen noch einmal ganz von vorne an.« Er wandte sich an Asko und Kristian.
    »KG und …« Sie warf dem Jüngling, der sich mit dem Rücken an die Küchenwand presste, einen herausfordernden Blick zu.
    »Kim«, presste er schließlich zwischen den Zähnen hervor, ohne sich von seinem sicheren Platz wegzubewegen.
    »KG und Kim sind von der Kripo-Zentrale in Göteborg. Nun befand ich mich zwar zufällig bereits hier draußen, aber es macht euch hoffentlich nichts aus, den beiden noch einmal alles genau zu erzählen.« Sie legte zwei Visitenkarten auf den Tisch und bedankte sich bei Asko und Kristian. Den M-Bird ließ sie auf dem Tisch liegen, als sie ging. Jerker seufzte nur, als er sie erblickte.
    »Das ist doch nicht dein Ernst«, sagte er. »Wie schaffst du es bloß, immer als Erste vor Ort zu sein?«
    »Ich kann keine Einbruchsspuren an der Tür entdecken«, sagte sie, ohne auf seine Bemerkung einzugehen. »Vielleicht

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