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Die tote Autorin (German Edition)

Die tote Autorin (German Edition)

Titel: Die tote Autorin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Aischa
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nicht verirrte. Sie war aufgewühlt und glaubte sich selbst in Gefahr.
     
    Wie ist die Frau auf ihrem Schaukelstuhl gestorben? , fragte sie sich immer wieder, während sie weiterrannte. Als sie gestern Abend und heute Morgen die Tote angesehen hatte, gab es keine Spuren von Gewalt auf ihrem Körper, obwohl Anna Beck zugeben musste, dass sie nicht so genau hingeschaut hatte. Sie schien friedlich eingeschlafen zu sein. Wenn ich nur endlich mein Auto irgendwo sehen könnte. Himmel, wo habe ich es nur abgestellt? Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie lange sie gestern im Wald umhergeirrt war. Und auf einmal sehnte sie sich wieder nach Hause...

Der Hilferuf
     
     
    Sandy Decom und Sergej Barbez sassen im Streifenwagen und kamen gerade von einer Routinekontrolle zurück, als sie angefunkt wurden. Eine Frau hatte in der Notfallzentrale angerufen und um Hilfe gebeten. Da sie aber nicht wusste, wo genau sie war, hatte sie ihre Handynummer hinterlassen. Sandy Decom rief gleich zurück. « Hallo», meldete sich Anna Beck mit verstörter Stimme. « Hallo Frau Beck, hier ist Sandy Decom von der Polizei, wir sind gleich bei Ihnen.»
     
    Das stimmte nicht, denn sie wussten nicht einmal, wo Anna Beck steckte. Aber Sandy Decom hatte eine beruhigende Stimme und konnte dem Gegenüber das Gefühl geben, alles sei in Ordnung. Anna Beck erzählte alles durcheinander, sprach von Selbstmord und dass sie wütend gewesen sei und wiederholte immer wieder, mit der Leiche nichts zu tun zu haben und dass es hier einen See gäbe.
     
    « Einen See?» fragte Sandy Decom überrascht.
     
    «Ja, einen See.»
     
    In der ganzen Umgebung gab es weit und breit keinen See ausser dem Kleinen, der zu einem sechs Hektar grossen Grundstück gehörte. Vor einigen Jahren war es bei einer Auktion zum Kauf ausgeschrieben gewesen. Zuerst hatten nur zwei Männer Interesse gezeigt, aber plötzlich, mitten in der Auktion, tauchte eine Frau auf. Die Drei überboten sich gegenseitig immer und immer wieder, bis einer der Männer bei 150‘000.- Euro ausstieg. Der Wert des Grundstücks war auf 200‘000.- geschätzt worden. Der zweite Mann wollte nicht aufgeben und trieb den Preis weiter auf 250‘000.- Euro.
     
    Die Frau schien langsam unruhig zu werden oder sich zu langweilen. Also streckte sie die Hand bei 260‘000.- hoch und bot gleichzeitig 350‘000.- Euro. Der Mann schaute sie böse an, und als sie dann den Zuschlag bekam, wurde er so wütend, dass einige Anwesende eingreifen mussten und ihn aus dem Auktionssaal entfernten um zu verhindern, dass er auf sie losging. Niemand fand je heraus, warum das Interesse so gross gewesen war.
     
    Sandy Decom erinnerte sich wieder daran, dass die Meistbietende Lora Fiorente hiess. Es war damals eine Zeitungsmeldung über sie erschienen: Kurz nachdem sie das Grundstück ersteigert hatte, liess sie das einfache Haus innen renovieren und teilweise vergrössern. Wie sie ihr Geld verdiente, wusste niemand. Man hatte sie im Dorf seit dem Einzug nie gesehen, und sie bekam auch keine Post. Sandy Decom redete immer noch mit Anna Beck und versuchte sie zu beruhigen.
     
    «Chris, halte bitte an!» Er schaute sie verdutzt an und bremste.
     
    «Ich fahre! Ich weiss, wo sie ist », und sie gab ihm das Handy, damit er weiter mit Anna Beck sprechen konnte . Sie verliessen das Dorf und bogen ausserhalb in einen holprigen, unbefestigten Waldweg ein, dem sie einige Zeit folgten.
     
    Sie befanden sich irgendwo südlich des Sees und dieser Waldweg war der einzig befahrbare weit und breit. Sandy Decom sah von weitem das geparkte Auto. Eine völlig aufgelöste Frau wartete auf sie. Bevor Sandy Decom anfing ihr Fragen zu stellen, holte sie aus dem Auto etwas zu trinken und zu essen und reichte es ihr. Anna Beck griff dankbar danach. Seit gestern hatte sie nichts mehr zu sich genommen. Nach einer ersten Vernehmung machten sie sich gemeinsam auf den Weg zum Haus, das Anna Beck beschrieben hatte. Weil Sandy Decom sich gut auskannte, waren sie schnell am Tatort. Sie blieben vor Lora stehen.
     
    «Merkwürdiger Ausdruck für eine Leiche» , murmelte Sandy Decom, ohne etwas zu berühren.
     
    «Das hatte sie aber nicht in der Hand!», schrie Anna Beck entsetzt und zeigte auf die Rose. Eine weisse Rose.
     
    «Sind Sie sicher?», fragte Sandy Decom. «Klar bin ich sicher.» Anna Beck folgte Sandy Decom verängstigt, als sie und ihr Kollege das Haus betraten.
     
    «Und die Türe habe ich offen gelassen!» Jetzt aber war sie geschlossen und Anna Beck

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