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Die tote Autorin (German Edition)

Die tote Autorin (German Edition)

Titel: Die tote Autorin (German Edition)
Autoren: Lena Aischa
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weiter in dem Durcheinander, fand aber nichts. Er hob auch ein Bild auf, dessen Rahmen, genau wie alle anderen, zerbrochen war und betrachtete es genau. Er drehte es aus Gewohnheit um und entdeckte, dass das Bild eine Nummer trug. Nachdem er das Bild nochmals inspiziert hatte, nahm er das Manuskript mit der gleichen Nummer an sich.
     
    Es erstaunte ihn nicht, dass das Bild mit demjenigen auf dem Buchumschlag übereinstimmte. Langsam fügte er Teile des Puzzles zusammen. Ihm fiel auf, dass zu jedem Buch und jedem Bild immer ein oder mehrere Symbole gehörten. Einige davon fehlten, als hätte sie jemand weggerissen oder zerstört, als man die Bilder zu Boden warf. Das Bild fünf fehlte gänzlich und der Inspektor nahm an, dass es eine Verbindung zum Mord haben könnte. Erneut durchsuchte er das Haus. Irgendwo musste noch etwas sein, das ihm weiterhelfen würde. Er durchstöberte schon seit Stunden erfolglos die Räume und inzwischen hatte die angeforderte Suchtruppe mit ihren Hunden bereits die Hälfte des Grundstücks abgesucht. Es war lange nach Mitternacht, als sie etwas fanden, das McLee weiterhelfen sollte. Sie riefen ihn über Funk und baten ihn an die Fundstelle zu kommen.
     
    Als er kurze Zeit später eintraf, sah er am Boden einen etwa dreissig Zentimeter grossen Leuchtturm aus Holz. Man hatte ihn der Länge nach aufgeschnitten. Das ist bestimmt eines der Symbole, die zu den Bildern gehören , dachte der Inspektor. Der Dieb oder der Mörder, die vielleicht dieselbe Person waren, hatte es anscheinend auf der Flucht verloren, obwohl McLee sich nicht vorstellen konnte, was man mit einem solchen Spielzeug anstellen sollte. Er forderte die Leute auf weiterzusuchen und ging zum Haus zurück. In Gedanken rekapitulierte er: fünf Bilder waren komplett, bei vieren hatte man etwas entfernt oder war etwas abgebrochen, als sie zu Boden fielen. Bild Nummer fünf und dessen Symbole blieben genau wie das Manuskript Nummer fünf verschwunden. So sah es im ersten Moment aus. Er erinnerte sich daran, was Sandy Decom und Sergej Barbez über die Aussagen von Anna Beck erzählt hatten, und versuchte sich ein Bild zu machen. Anna Beck habe behauptet, die Tote hätte keine Rose in der Hand gehabt…
     
    Wollte jemand eine Botschaft hinterlassen?
     
    Wenn ja, für wen war sie bestimmt?
     
    Langsam wurde es kalt und weil die Spurensicherung bereits erfolgt war, entschloss er sich Feuer im Kamin zu machen. Er nahm das erste Manuskript und begann zu lesen. Das Holz knisterte, und er war sofort in das Buch vertieft. Da wurde er erneut gerufen. Diesmal war eine Uhr gefunden worden, die sich an einem dünnen Ast verfangen hatte: eine Damenuhr, herzförmig und mit Diamanten verziert. Ein besonderes Stück. Vermutlich gehörte sie der Person, die weggerannt war.
     
    McLee forderte seine Leute auf, die Uhr so schnell als möglich an Yannik von der Spurensicherung weiterzuleiten, damit dieser die Fingerabdrücke nehmen konnte. Wieder im Holzhaus, griff er nach dem Buch und las weiter. Es handelte von zehn Schubladen, die jede eine Botschaft oder eine Geschichte enthilten. Geschichten zwischen Wahrheit und Fiktion, Mystik, Utopie, Hoffnung, Illusion und Verzweiflung. Sie handelten von Gewalt und Liebe. Von enormer Stärke und erschreckender Schwäche.
     
    McLee legte das Buch zur Seite, stand auf und ging wieder durch die Räume. Instinktiv begann er sich nach einem Möbelstück mit zehn Schubladen umzusehen. Gleichzeitig hielt er fieberhaft nach etwas Ausschau, das er vielleicht übersehen hatte. Im Badezimmer öffnete er ein Schränkchen und fand darin eine kleine Schatulle mit genau zehn Schubladen. Plötzlich musste er laut lachen. Er hatte nach einer Kommode oder Ähnlichem gesucht, und nicht eine Schatulle. Normalerweise würde man darin Schmuck aufbewahren, aber Frau Fiorente hatte dort offenbar ihre Ideen gesammelt. Er machte zuerst die erste und zweite Schublade auf. In ihnen waren Listen der Symbole, die er auf den Bildern gesehen hatte, und zusätzliche Bemerkungen waren notiert. Nun wusste er, dass das zehnte Manuskript eine Geschichte über die ersten neun Bücher sein musste. Sofort machte er die fünfte Schublade auf.
     
    Sieh mal an, dachte McLee, wer das fünfte Buch und das dazugehörende Bild verschwinden liess, hatte offensichtlich keine Ahnung, dass Lora ihre Ideen noch woanders aufbewahrte. Über sein vorher ernstes Gesicht zog sich jetzt ein Lächeln. Obwohl er im Moment mit den Symbolen und Bemerkungen nichts
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