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Die Tote im Götakanal

Die Tote im Götakanal

Titel: Die Tote im Götakanal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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das?«
    Eriksson machte eine vage Kopfbewegung.
    »Ich fragte: Stimmt das? Sind die Angaben korrekt? Antworten Sie. Ja oder nein.«
    Eriksson: »Ja, zum Teufel.«
    Beck: »Wann musterten Sie auf der Kalajoki an?«
    Eriksson: »Vor drei, vier Wochen.«
    Beck: »Und was machten Sie vorher?«
    Eriksson: »Nichts Besonderes.«
    Beck: »Wo haben Sie nichts Besonderes gemacht?«
    Eriksson: »Was?«
    Beck: »Wo haben Sie gewohnt, bevor Sie auf dem finnischen Boot anheuerten?«
    Eriksson: »Bei einem Freund in Göteborg.«
    Beck: »Wie lange haben Sie in Göteborg gewohnt?«
    Eriksson: »‘n paar Tage, vielleicht eine Woche.«
    Beck: »Und davor?«
    Eriksson: »Bei meiner Mutter.«
    Beck: »Haben Sie während der Zeit gearbeitet?«
    Eriksson: »Nö, ich war krank.«
    Beck: »Was für eine Krankheit war das?«
    Eriksson: »Ich war einfach so krank . Hab mich schlecht gefühlt und hatte Fieber und so.«
    Beck: »Und davor, wo haben Sie da gearbeitet?«
    Eriksson: »Auf einem Boot.«
    Beck: »Name?«
    Eriksson: » Diana .«
    Beck: »Was für einen Job hatten Sie auf der Diana ?«
    Eriksson: »Ich war Heizer.«
    Beck: »Wie lange sind Sie auf der Diana gefahren?«
    Eriksson: »Den ganzen Sommer über.«
    Beck: »Bitte die genauen Daten.«
    Eriksson: »Vom 1. Juli bis Mitte September. Dann machen sie fest. Also das Boot wird stillgelegt. Die fahren nur im Sommer. Hin und her mit einer Masse Touristen. Todlangweilig. Ich wollte eigentlich schon früher abhauen, aber mein Kumpel wollte bleiben, und man braucht ja schließlich den Zaster.«
    Nach dieser rednerischen Kraftanstrengung sank Eriksson ganz erschöpft auf seinem Stuhl zusammen.
    Beck: »Wer ist dieser Kumpel? Was hatte er für einen Job auf der Diana ?«
    Eriksson: »Auch Heizer. Wir waren zu dritt an der Maschine. Ich und der Kumpel und der Chief.«
    Beck: »Kannten Sie noch andere von der Besatzung?«
    Eriksson beugte sich vor und drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus. »He, was wollen Sie eigentlich von mir? Das ist ja das reinste Kreuzverhör«, knurrte er und warf sich in den Stuhl zurück.
    »Ich hab nichts getan. Da hat man sich Arbeit verschafft und alles, und dann kommen so ein paar blöde Bullen und…«
    Beck: »Sie sollen meine Fragen beantworten.
    Kannten Sie noch andere von der Besatzung?«
    Eriksson: »Nicht zu Anfang. Da kannte ich nur meinen Kumpel. Aber mit der Zeit lernt man ja mehr kennen. Da war noch ein ganz netter Kerl, der an Deck arbeitete.«
    Beck: »Lernten Sie auf der Reise irgendwelche Mädchen kennen?«
    Eriksson: »Es gab nur eine, die halbwegs anständig aussah, die hatte sich der Koch aber schon an Land gezogen. Der Rest waren nur alte Weiber.«
    Beck: »Aber unter den Passagieren gab’s doch welche.«
    Eriksson: »Von denen bekam man aber nicht viel zu sehen. Mädchen habe ich überhaupt nicht kennengelernt.«
    Beck: »Wenn Sie zu dritt an der Maschine waren, haben Sie doch sicher schichtweise gearbeitet, oder?«
    Eriksson: »Ja.«
    Beck: »Können Sie sich entsinnen, ob auf einer Reise etwas Ungewöhnliches an Bord geschehen ist?«
    Eriksson: »Ich verstehe nicht, was Sie meinen…«
    Beck: »Daß eine Reise nicht wie alle anderen war.
    Hatten Sie nicht einmal Maschinenschaden?«
    Eriksson: »Ach so, das meinen Sie. Ja, das stimmt. Es war ein Dampfrohr geplatzt. Wir haben das in Söderköping reparieren lassen. Hat furchtbar lange gedauert. Aber wenn Sie glauben, daß ich etwas dafür konnte…«
    Beck: »Erinnern Sie sich noch, wann das war?«
    Eriksson: »Kurz hinter Stegeborg, glaub ich.«
    Beck: »Soso. Und wann? Wissen Sie das Datum noch?«
    Eriksson: »Mann, woher soll ich das jetzt noch wissen? Es war bestimmt nicht meine Schuld, daß die Maschine stoppen mußte. Außerdem hatte ich gar keine Schicht. Ich schlief, als es passierte.«
    Beck: »Aber als Sie von Söderköping ablegten, haben Sie gearbeitet?«
    Eriksson: »Ja, und vorher auch. Wir mußten alle drei hart ran, um den Pott wieder flott zu bekommen. Wir haben die ganze Nacht geschuftet und noch den folgenden Tag. Ich und der Chief.«
    Beck: »Wann gingen Sie an dem Tag von der Schicht?«
    Eriksson: »An dem Tag nach Söderköping? Am späten Nachmittag, glaub ich.«
    Beck: »Und was taten Sie dann, als Sie frei hatten?«
    Eriksson starrte Martin Beck an und antwortete nicht.
    Beck: »Was taten Sie, als Sie an diesem Tag Schluß machten?«
    Eriksson: »Nichts.«
    Beck: »Irgendwas müssen Sie ja wohl gemacht haben.«
    Dasselbe leere Vorsichhinstarren.
    Beck: »Wo

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