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Die Tote im Götakanal

Die Tote im Götakanal

Titel: Die Tote im Götakanal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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Sacharintabletten.
    Die Frau, die ihm öffnete, war klein, blond und blauäugig. Ende Zwanzig und hübsch. Ängstlich hielt sie den Türgriff umklammert, jederzeit bereit, die Tür zuzuschlagen.
    »Polizei? Ist was passiert? Mein Mann…«
    Das Gesicht verriet Schrecken und Verwirrung.
    Niedliches Geschöpf, dachte Martin Beck. Er zeigte seinen Dienstausweis; das schien sie zu beruhigen.
    »Ich weiß zwar nicht, wie ich Ihnen helfen kann…
    aber bitte, kommen Sie doch erst mal rein.«
    Die Einrichtung des Zimmers war unpersönlich, die Aussicht dafür einmalig. Er konnte hinunter auf Lilla Värtan blicken; zwei Bugsierschiffe waren gerade dabei, einen Hochseefrachter an den Kai zu schleppen. Er hätte viel darum gegeben, so eine Wohnung zu bekommen.
    »Haben Sie Kinder?« fragte er, um sie ein wenig abzulenken.
    »Ja. Ein kleines Mädchen, zehn Monate alt. Ich hab sie gerade hingelegt.«
    Er zeigte ihr die Fotos. »Kennen Sie diesen Mann?«
    Sie errötete und nickte unsicher. »Ja, wir waren einmal befreundet, aber das ist schon lange her.
    Warum fragen Sie?«
    Martin Beck antwortete nicht sofort.
    »Sie müssen verstehen. Das ist mir äußerst peinlich. Mein Mann…« Sie schien nach Worten zu suchen.
    »Vielleicht setzen wir uns erst mal hin«, schlug Martin Beck vor.
    »Ja, natürlich.« Sie ließ sich verkrampft und unsicher auf der vordersten Sofakante nieder.
    »Es besteht kein Grund zur Aufregung, Frau Lindberg. Wir brauchen nur eine Auskunft von Ihnen.
    Dieser Mann interessiert uns als Zeuge. Das hat überhaupt nichts mit Ihnen zu tun.
    Wir müssen wissen, wie weit man sich auf seine Aussagen verlassen kann. Darum versuchen wir, uns ein Bild von ihm zu machen, und da Sie mit ihm befreundet waren…«
    Seine Worte schienen sie nicht wesentlich zu beruhigen. »Es ist mir schrecklich peinlich«, wiederholte sie. »Mein Mann… wir sind seit fast zwei Jahren verheiratet, und er weiß nicht… ich habe ihm nichts von Folke erzählt… ich meine, daß ich vorher mit einem anderen ; Mann…« Sie wurde immer verwirrter und wußte nicht mehr weiter. »Wir sprechen nie über solche Dinge«, setzte sie schließlich hinzu.
    »Sie können völlig beruhigt sein. Ihr Mann wird nichts von unserem Gespräch erfahren, das verspreche ich Ihnen. Es handelt sich auch nur um ein paar Auskünfte. Niemand erfährt, was Sie mir sagen. Jedenfalls niemand, den Sie kennen oder der Sie kennt.«
    Sie nickte, sah jedoch hartnäckig zur Seite.
    »Sie kennen Folke Bengtsson also?«
    »Ja.«
    »Wann und wo lernten Sie ihn kennen?«
    »Ich… wir haben vor vier Jahren bei derselben Firma gearbeitet.«
    »Bei dem Fuhr- und Transportunternehmen Eriksson?«
    Sie nickte. »Ich war an der Kasse.«
    »Und Sie hatten ein Verhältnis mit ihm?«
    Wieder nickte sie mit abgewandtem Kopf.
    »Wie lange dauerte das?«
    »Ein Jahr«, antwortete sie mit kaum hörbarer Stimme.
    »War es eine glückliche Zeit für Sie?«
    Sie warf ihm einen schnellen, unsicheren Blick zu und hob hilflos die Hand.
    Martin Beck blickte über ihre Schulter hinweg aus dem Fenster in den düsteren grauen Winterhimmel.
    »Können Sie mir vielleicht erzählen, wie die Sache begann?«
    »Gott, wie so was eben geht… Man sieht sich jeden Tag, trifft sich in der Kaffeepause und später dann beim Mittagessen. Na ja, und dann brachte er mich ein paarmal nach Hause.«
    »Wo wohnten Sie?«
    »In Vasastaden, Upplandsgatan.«
    »Hatten Sie ein möbliertes Zimmer?«
    »Nein, ich wohnte damals noch bei meinen Eltern.«
    »Dann haben Sie ihn also nie mit nach oben genommen?«
    Sie schüttelte energisch den Kopf, immer noch ohne ihn anzusehen.
    »Und weiter?«
    »Er lud mich dann mal ins Kino ein, und dann auch mal zum Abendessen.«
    »Bei sich zu Hause?«
    »Das kam erst später.«
    »Wann?«
    »Im Oktober.«
    »Wie lange Zeit waren Sie da schon näher bekannt?«
    »Mehrere Monate.«
    »Und dann begannen Sie Ihr Verhältnis mit ihm?«
    Sie schien mit sich zu kämpfen. »Muß ich wirklich darauf antworten?« fragte sie schließlich.
    »Sie müssen natürlich nicht. Es wäre aber besser für Sie. Sonst lassen wir Sie vorladen, und dann wird es doppelt peinlich.«
    »Also gut, was wollen Sie wissen?«
    »Sie hatten intime Beziehungen mit ihm, nicht wahr?«
    Sie nickte.
    »Wann fing das an? Als Sie zum erstenmal bei ihm oben waren?«
    »O nein… vielleicht beim vierten- oder fünftenmal.
    Beim fünften glaube ich.«
    »Und dann wiederholten Sie es?«
    Sie blickte ihn hilflos an.
    »Wie

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