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Die Tote im Keller - Roman

Die Tote im Keller - Roman

Titel: Die Tote im Keller - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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geht hier auch darum, guten Willen zu zeigen, indem man sich innerhalb der EU zu einem solchen Informationsaustausch bereit erklärt«, meinte die stellvertretende Provinzpolizeichefin und lächelte.

    Aber dieses Lächeln täuschte niemanden. Wenn Marianne Wärme sagte, einer von ihnen müsse nach Teneriffa fahren, so würde sich einer von ihnen schon bald in einem Flugzeug wiederfinden.
     
    »Ich habe keine Zeit«, sagte Irene mit Nachdruck.
    Sie hatte einfach zu viele Fälle auf dem Schreibtisch. Außerdem hatte die Familie Huss vereinbart, einige Tage zum Skifahren ins Ferienhaus nach Värmland zu fahren. Irene hatte sich extra Freitag und Montag freigenommen und wollte noch einiges vor ihrem Kurzurlaub abarbeiten. Krister hatte ebenfalls frei, und sogar die Zwillinge wollten mitkommen. Auf dem Hinweg waren sie bei Kristers Schwester in Säffle zum Mittagessen eingeladen. Seit der Beerdigung von Irenes Schwiegermutter im vergangenen August hatten sie sich nicht mehr gesehen.
    »Nur du kannst fahren«, entschied Andersson.
    »Wie meinst du das? Bin nur ich im Dezernat entbehrlich? Wir versinken geradezu in der Arbeit! Und da sagst du, dass ich entbehrlich sei!«
    Irene brauste nur selten auf, aber jetzt fühlte sie sich zutiefst beleidigt.
    »Du sollst nach Teneriffa fahren, um zu arbeiten und nicht, um in der Sonne zu liegen. Außerdem bringst du eine gewisse Erfahrung mit, was die Zusammenarbeit mit Kollegen im Ausland angeht«, meinte der Kommissar beschwichtigend.
    Irene meinte einen einschmeichelnden Ton mitschwingen zu hören. Allerdings hatte ihr Chef nicht ganz Unrecht. Sie war dienstlich bereits in Kopenhagen, London und Paris gewesen und hatte dort mit der örtlichen Polizei zusammengearbeitet. Das war zwar nicht immer erfolgreich verlaufen, aber sie hatte dabei Erfahrungen gesammelt, die ihren Kollegen im Dezernat fehlten. Meist war diese Arbeit auch fruchtbar und interessant.
    »Hannu kann ich schließlich nicht schicken, so wie es um Birgitta steht. Und Tommy wird bei der Suche nach diesen Leuten
gebraucht, die Torleif auf dem Gewissen haben. Ebenso Jonny und dieser neue Bursche … Jonathan.«
    »Jesper«, berichtigte ihn Irene.
    »Der neue Bursche Jesper. Und Fredrik jagt den Indianer. War wirklich bescheuert, ihn wieder laufen zu lassen! Diesen Typen müssen wir erwischen!«
    Andersson holte Luft und fuhr dann fort:
    »Bleibst also nur du übrig. Du bist als Einzige mit dem Fall des toten Mädchens befasst, jetzt wo Birgitta ausgefallen ist. Ich glaube, es ist eine gute Idee, nach Teneriffa zu reisen. Viele werden neidisch sein, wenn sie hören, dass du in den warmen Süden fahren darfst.«
    »Pah. Schließlich gehen zwei Tage für die Reise drauf. Insgesamt werde ich mich gerade mal zwölf Stunden auf der Insel aufhalten. Und außerdem sollte ich doch arbeiten«, sagte Irene, während sie aus dem Fenster schaute.
    Schneeregen klatschte gegen die Scheibe, und das Wasser floss zäh nach unten. Es war um die null Grad, und der Wind blies stürmisch. Ein Tag in der Wärme würde vielleicht nicht schaden, aber das wollte sie nicht sagen. Außerdem war da ja da noch der geplante Skiausflug nach Sunne.
    »Okay. Aber eigentlich habe ich keine Zeit«, seufzte sie demonstrativ.
    Anderssons Miene hellte sich auf.
    »Gut! Dann fährst du morgen, spätestens übermorgen! Du kannst den Spaniern die freudige Nachricht selbst übermitteln.« Lächelnd reichte er ihr einen zerknitterten Zettel.
    Ehe sie noch an der Tür war, hatte er schon die Hand nach dem Telefonhörer ausgestreckt, um der stellvertretenden Provinzpolizeichefin mitzuteilen, dass eine Inspektorin bereits auf dem Weg sei, der Policía Nacional bei ihrer schwierigen Ermittlung beizustehen.
     
    Es war genau, wie Linda Holm gesagt hatte: Polizeichef Miguel de Viera sprach lausig Englisch. Außerdem schien er von dem Gedanken, eine schwedische Kollegin zu treffen, nicht sonderlich
angetan zu sein. Irene glaubte zu hören, wie er seufzend sagte: »Just women policía ?«
    Nach ein paar Minuten herrschte vollkommene Verwirrung, und Irene war im Begriff aufzugeben. Sie zuckte zusammen, als der Polizeichef plötzlich laut in den Hörer brüllte. Es dauerte ein paar Sekunden, bis sie erkannte, dass er gar nicht sie anschrie, sondern jemanden in seiner Nähe. Klappernd legte er den Hörer auf eine Tischplatte, und Irene hörte ihn erregt mit einer anderen Person im Zimmer reden. Nach einer Weile griff wieder jemand zum Hörer. Eine ruhige Männerstimme

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