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Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Titel: Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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Unterleib der kopflosen Frau verkündete: »Ich bin dein Baumeister.« Der Mund dehnte sich ge waltig, und heraus kam ein Strom silbergrauer Pampe, der wenige Zentimeter vor Rustys Gesicht innehielt, in der Luft zitterte und auf den Boden fiel, ebenso wie die kopflose Frau. Diese einst so phantasmagorische und bedroh liche Gestalt war jetzt ein anscheinend harmloser Haufen ... irgendwas.
    Sein Herz raste dennoch, als Rusty bemerkte, dass die Bruchstücke des Mannes mit dem Glasgesicht immer weiter zerbrochen waren, bis sie jetzt kleine Haufen von etwas bildeten, was Sand hätte sein können, es aber wahrscheinlich nicht war. Und es läutete auch nicht mehr an der Tür.
    Er schaltete das Licht auf der Veranda an und näherte sich zögernd der Scheibe. Auf der Veranda schien niemand zu sein.
    Als er die Tür öffnete, war der attraktive Mann mit dem Lächeln, mit dem man alles verkaufen konnte, verschwunden. Dort war nichts zurückgeblieben außer einem weiteren seltsamen Haufen ... irgendwas.
    Rusty blieb in der Kälte auf der Veranda stehen und lauschte. Er hörte keine Schüsse. Keine Schreie. Keine Kader von Models marschierten die Straße hinunter. Die zwei prächtigen Schäferhunde tauchten auf, jetzt nicht mehr voller Grauen auf der Flucht, sondern sie spazierten ziellos durch die Gegend und schnupperten hieran und daran. Einer von ihnen ließ sich unvermittelt fallen und wälzte sich freudig in dem frisch gefallenen Schnee.
    So plötzlich, wie der Alptraum begonnen hatte, war er vorbei.
    Rusty ging wieder ins Haus zurück und rief: »Corrina, Corrina«, während er die Treppe hinaufstieg. Als er ihr Schlafzimmer erreichte, sang er ihren Namen.
    Am Server des Bienenstocks, in einem Raum, der mit den Leichen von Victors Geschöpfen übersät war, arbeitete Deucalion stundenlang wie ein Besessener, was er in gewisser Weise auch war. In seinem Zustand der Besessenheit vollbrachte er Wunder mit dem Schatz an Daten und löschte alles, was enthüllte, wie Victor seine Kommunitaristen und Baumeister erschaffen hatte, wohingegen er eine Fülle von Beweisen dafür zurückließ, was er getan hatte.
    Im Gegensatz zu denen in Rainbow Falls funktionierten die Telefone im Bienenstock noch. Mit einer Leichtigkeit, die einen weiteren Hinweis darauf gab, dass er nicht allein auf sich gestellt arbeitete, gelang es Deucalion, online den Kontakt zu einem vertrauenswürdigen Reporter eines der großen Kabelnachrichtennetzwerke herzustellen, für den er all die zahlreichen digitalen Dateien freigab, die er gerade bereinigt hatte.
    Carson und Michael mussten schleunigst aus diesem Trauer haus verschwinden, in dem vier Gemeindemitglieder der Kirche der apokalyptischen Reiter der Offenbarung gestorben waren – zwei Männer, eine Frau und ein Kind. Carson wusste ebenso wie Michael, dass sie das kleine Mädchen unter gar keinen Umständen hätten retten können, dass es niemand gekonnt hätte, nicht, wenn es sich bei den Feinden um zwei Kolonien von Nanotieren handelte, gegen die man sich mit keiner Waffe verteidigen konnte.
    Am frühen Morgen liefen sie gemeinsam durch die Schatten unter den gewaltigen immergrünen Bäumen, die das Anwesen der Samples’ verhüllten. Frühes Licht, klar und golden, drang da und dort wie Speerspitzen zwischen den beladenen Ästen der Bäume hindurch, strahlte die Stellen auf dem Boden an, die der Schneefall erreicht hatte, und ließ andere Bereiche, die mit einem Teppich toter Nadeln bedeckt waren, im Dunkeln.
    Der Schneesturm hatte vor dem ersten Tageslicht aufgehört. Jetzt wurden die Rotorengeräusche eines Hubschraubers lauter, noch lauter, und er flog außer Sichtweite über den Bäumen vorbei. Sie vermuteten, das Fluggerät müsse von der Staatspolizei von Montana oder von einer anderen staatlichen Strafverfolgungsbehörde kommen. Bald würde der Himmel voller Hubschrauber sein, und die Fahrzeuge der Ersthelfer und der Medien würden die Straßen, die in die Stadt führten, verstopfen.
    Carson war unsäglich dankbar dafür, am Leben zu sein, Hand in Hand mit Michael, aber wie nie zuvor in ihrem äußerst riskanten Leben fühlte sie sich in einem gewissen Maß schuldbewusst, weil sie überlebt hatte, während so viele umgekommen waren. Ihr bezaubernder und fürsorg licher Ehemann, der normalerweise schnell mit einem lockeren Spruch bei der Hand war, konnte sie jetzt nicht aufheitern, aber ohne ihn an ihrer Seite wäre sie vollständig verloren gewesen.
    Sie gingen zwischen den massiven Stämmen

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