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Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Titel: Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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Haupteingang aufschließen. Das könnte uns alle das Leben kosten«, und Burt Cogborn, den die gewohnte Zungenfertigkeit im Stich gelassen hatte, sagte: »Äh.«
    Sammy Chakrabarty setzte sich bei dem Wort Haupteingang in Bewegung. Er betrat den Flur rechtzeitig, um zu sehen, wie Mason die Tür zur Empfangshalle öffnete. »Tu das nicht, Mason!«, rief er, doch der Talkmaster lief weiter.
    Am Haupteingang holte Sammy Mason ein, als dieser gerade das Schloss entriegelte. Sammy packte ihn am Gürtel und versuchte ihn nach hinten zu ziehen und ihn zu Fall zu bringen. Aber Sammy war nur eins achtundsiebzig groß und wog knapp sechzig Kilo, wogegen Mason ein s achtundachtzig maß und neunzig Kilo wog, und selbst die verzweifeltste Anstrengung eines entschlossenen Rund funkprivatunternehmers konnte den Größen- und Ge wichtsvorteil des Talkmasters nicht aufwiegen. Während Sammy versuchte, ihm auf den Rücken zu klettern, riss Mason die Tür auf und stürzte in die verschneite Nacht hinaus.
    So weit er zurückdenken konnte, hatte Sammy davon geträumt, beim Rundfunk Multimillionär zu werden. Er hatte nie bei Rodeos auftreten wollen, aber ein wenig Erfahrung auf dem Gebiet hätte ihm helfen können, als er sich jetzt an den breiten Rücken seines Starmoderators klammerte wie ein Cowboy, der einen Stier reitet. Mason schnaubte vor Wut und Panik, warf seine breiten Schultern herum und verrenkte sich, um ihn abzuschütteln.
    Im Licht der Lampen auf dem Parkplatz erhaschte Sammy aus seiner unablässig ruckenden und kreisenden Perspektive einen Blick auf einen großen, weißen, fensterlosen Lieferwagen mit einer dunkelblauen Fahrerkabine. Er sah einen anscheinend toten Mann auf dem schneebedeckten Pflaster liegen, wobei es sich wahrscheinlich nicht wirklich um einen Mann handelte, sondern um einen Replikanten wie den von Warren Snyder, mit etwas Ähnlichem wie Fischgulasch in Béchamelsauce im Bauch. Er sah, wie Deucalion einen weiteren Mann vom Boden über seinen Kopf hob – eine Leistung, die vollkommen unmöglich zu sein schien; nicht einmal der großartige Buster Steelhammer, Superstar unter den Catchern, hätte in einer Darbietung mit extravaganter Choreographie vorzugeben gewagt, er sei dazu in der Lage. Aber dann verlor Sammy den Riesen für einen Moment aus dem Blick, und als er ihn das nächste Mal sehen konnte, knallte das tätowierte Wunder den zweiten Replikanten auf die Kühlerhaube des Lieferwagens und zerschmetterte dabei gewiss das Rückgrat des Geschöpfs.
    Masons Hemd zerriss. Sammy flog von seinem Reittier, landete bäuchlings, rutschte durch den Schnee, bis er gegen ein klobiges Etwas stieß, und fand sich von Angesicht zu Angesicht einem der toten Replikanten gegenüber. Aus den Nasenlöchern des Dings strömte irgendein schädliches blaues Gas in Sammys Mund.
    Sammy spuckte angeekelt aus, wälzte sich von dem teuflischen Geschöpf fort, kam auf die Knie und fragte sich zum ersten Mal in seinem Leben, ob es wirklich eine kluge Idee gewesen war, dass seine Mom und sein Dad aus Neu-Delhi emigriert waren. Vielleicht war das heutige Amerika zu wild, um von irgendjemandem geritten zu werden, nicht nur ein zorniger Stier von einem Land, sondern ein verrückter Stier von einem Land, der nur aus Hufen, Hörnern und bockender Muskelmasse bestand.
    Sammys Zweifel hielt nur so lange an, wie er brauchte, um wieder auf die Füße zu kommen. Mason kletterte hinter das Steuer seines Toyota Sequoia, der das letzte in der Reihe von geparkten Fahrzeugen war, und Sammys Stimme war die einzige Alternative für die Übertragung, die Rainbow Falls und den Staat im Großen und Ganzen vor der Invasion (oder was auch immer es war) der Cyborgs von Stepford (oder was auch immer sie waren) warnen würde. Selbst in einer Stunde würde der arme Burt Cogborn wahrscheinlich immer noch nicht in der Lage sein, etwas anderes als »Äh, äh, äh« zu sagen, und obwohl Ralph Nettles ein guter Mann war, ein grundsolider Kerl, war er keineswegs ein eloquenter Redner. Sammy hörte sich zwar nicht gerade an wie ein mickriger Streber oder ein weinerlicher Waschlappen oder ein quäkender Feigling, aber er hatte keine ausgebildete Stimme. Er war kein begnadeter Rund funksprecher, er war eine Rundfunkführungskraft. Er würde nicht halb so überzeugend sein wie Mason. Plötzlich verlieh sein ganz spezieller amerikanischer Traum Sammy neue Energie und putschte ihn auf.
    Nicht nur für die Einwohner von Rainbow Falls (die offensichtlich abgeschlachtet

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