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Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Titel: Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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verschleiern, dann war es unwahrscheinlich, dass er den Geldzug entgleisen ließ, indem er wegen einer Meinungsverschiedenheit mit seiner Ehefrau seine Familie in Stücke hackte.
    Vier Schlafzimmer, ein Wohnzimmer in der Suite der Eltern, diverse Einbauschränke und zwei Badezimmer erbrachten nur zwei weitere grausige Beweisstücke. Beide fanden sie im Schlafzimmer der Eltern.
    Auf dem Fußboden lag in der Nähe der Kommode ein Fragment von einem Kieferknochen, aus dem zwei Backenzähne, zwei zweihöckrige Zähne und ein einziger Eckzahn herausstanden. Etwas Grünes hing zwischen den Backenzähnen, vielleicht ein Stückchen Haut von einer Paprika oder von einer Peperoni. Die Knochenränder, die hätten geborsten sein sollen, wo sie vom Rest des Knochens abgebrochen waren, wirkten stattdessen ... wie geschmolzen.
    Da es sich nicht nur um ein weiteres Stück anatomischer Trümmer handelte, sondern um ein unsägliches Gebilde, das der Fantasie eines Surrealisten entsprungen sein musste, erwies sich das zweite Fundstück im elterlichen Schlafzimmer als beunruhigender als alles, was sie bisher entdeckt hatten. Es lag auf einer Ecke des ordentlich gemachten Betts, nicht weit vom Fußende, und es wirkte nicht so, als sei es sorgsam dort platziert worden, sondern als sei es zur Seite geworfen worden – oder sogar ausge spuckt. Die dicke Zunge, gebogen und mit erhobener Spitze, als leckte sie an etwas, wäre ekelhaft und alarmierend gewesen, wenn sie nichts weiter als das gewesen wäre, aber stattdessen wirkte sie wie ein Bild von Salvador Dalí, das durch H. P. Lovecraft angeregt worden war. Inmitten der fetten Zunge, nicht etwa darauf balancierend, sondern in ihr Gewebe eingebettet, befand sich ein braunes, lidloses menschliches Auge.
    Frost sah die Ungeheuerlichkeit als Erster. Im Moment der Entdeckung wurde er von einem Gefühl überwältigt, über das er viel gelesen hatte, mit dem er bisher jedoch noch keine eigenen Erfahrungen gemacht hatte. Die Haut in seinem Nacken wurde kalt, und etwas so Reales wie Tausendfüßler oder Spinnen schien darauf herumzukrabbeln.
    Als FBI -Agent, der quasi für verdeckte Operationen eingesetzt wurde, hatte er genug Gräuel gesehen und Furcht in einer großen Bandbreite von Erscheinungsformen und Intensitätsgraden kennengelernt. Aber bisher hatte nichts an diesen besonders tief begrabenen Nerv gerührt, der überhaupt kein physischer Nerv war, sondern ein intuitives Gefühl für das Unheimliche, egal ob übernatürlicher oder bloß unnatürlicher Art. Weder seine gesamte Bildung noch seine lebhafte Einbildungskraft konnten ihm die Existenz dieser Abscheulichkeit erklären. Als er sie an starrte, breitete sich das haarsträubende Gefühl tiefer in ihm aus, und ein Frösteln überlief ihn.
    Er gab Dagget ein Zeichen, zu ihm zu kommen. Frost brauchte nicht aufzublicken, um die Reaktion seines Partners auf das widerliche Objekt abzuschätzen. Das scharfe Luftholen und ein wortloser Ausdruck von Ekel, der tief aus seiner Kehle aufstieg, vermittelten ihm Daggets Abscheu und sein Grauen.
    Einen Moment lang rechnete Frost damit, das Auge könnte sich in seiner fleischigen Höhle bewegen und sich auf ihn richten oder die Zunge könnte sich obszön ausstrecken und einrollen. Aber diese Erwartungshaltung sagte ihm nur, dass seine Einbildungskraft mit ihm durchging. Die Zunge und das Auge auf dem Bett waren totes Gewebe, ebenso wenig zu einer Bewegung fähig, wie die Zähne in dem Kieferknochenfragment es schaffen würden, den Teppich unter ihren Füßen anzuknabbern.
    Nichts weiter als eine Pistole und zwei Ersatzmagazine schienen eine unangemessene Bewaffnung gegen den Feind zu sein, mit dem sie es hier zu tun hatten. Die Vorfälle in Rainbow Falls ließen sich weder durch gewöhnli che kriminelle Aktivitäten erklären noch durch Terrorismus einer schon einmal da gewesenen Spielart.
    Als sei er in die Kindheit zurückgeworfen worden, er neut in die Verwirrungen und Ängste eines Jungen im Vorschulalter gestürzt, blickte Frost auf seine Füße hinunter, die nur wenige Zentimeter vom Saum der Steppdecke auf dem Bett entfernt waren, und fragte sich, ob sich etwas Feindseliges unter dem Bett verbergen könnte. Konnte es dort, wo in der Vergangenheit nie ein Schreckgespenst oder ein Troll oder irgendeine Form von Hexenzauber gewesen war, jetzt etwas Geheimnisvolleres und doch Realeres als irgendeine dieser Bedrohungen aus den Ammenmärchen geben?
    Der Anfall von kindischer Furchtsamkeit dauerte nur

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