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Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Titel: Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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Söldnern im Dienste der Kornspeicherbarone. Von ganzen Einheiten der Grange, die kaltblütig erschossen wurden. Hunderte von Menschen auf einmal, erschossen und erschlagen und erstochen und in Brand gesteckt und dann noch einmal erschossen und gehängt und dann neuerlich gehängt und verbalen Beschimpfungen unterworfen. Ihre Nutztiere verkauft, ihre Hunde gezwungen, demütigende Kostüme zu tragen, ihre Scheunen niedergebrannt, ihr Land mit Salz bestreut.
    Als Sammy eilig durch die Räume und die Flure des Senders lief, um sich ein klares Bild von den Stärken und Schwächen dieser Festung zu machen, sagte er sich, der Vorsitzende des Bauausschusses für die Grange von Rainbow Falls müsste einer der Kribbeligsten der Gruppe gewesen sein und einen Gebäudeentwurf erzwungen haben, der davon ausging, jedes Festessen der Grange mit an schließender Tanzveranstaltung könnte zu einem Schlacht feld und das Gebäude unter Belagerung gestellt werden. Die Außenwände, abwechselnde Schichten aus Beton und Backstein, waren fünfundvierzig Zentimeter dick. Die Schie befenster waren auf ein Minimum beschränkt, schmal und durch dekorative Bronzegitter geschützt, bei denen es sich im Grunde genommen um etwas attraktivere Gefängnisgitterstäbe handelte. Da das Gebäude den Status eines Baudenkmals hatte, waren auch die dekorativen Bronzetüren erhalten geblieben, eine auf jeder Seite des Gebäudes, aber sie waren so schwer, dass sie bei der Sanierung mit verborgenen Kugellagerscharnieren nachgerüstet wor den waren, um ihre Benutzung zu erleichtern.
    Man hatte absichtlich Baumaterialien gewählt, von denen keines feuergefährlich war. Dennoch hätte der Inhalt des Gebäudes es zu einer Feuerfalle gemacht, wären nicht die Sprinkleranlagen gewesen, die Jahrzehnte zuvor ein gebaut worden waren, um die Bestimmungen der Bauordnung zu erfüllen, damit KBOW die Räumlichkeiten beziehen konnte.
    Das nahezu flache Dach mit der Brüstung war mit glasierten Backsteinziegeln gedeckt und fiel zu den Dachkanten hin leicht ab, damit Regen rasch abfließen konnte. Bei Schneefall wurde das Dach regelmäßig von einem Räumdienst freigeschaufelt. Aber heute Nacht würde zum ersten Mal – zumindest in der jüngsten Vergangenheit – ein Schütze dort oben stationiert werden, um das Gebäude zu verteidigen.
    Ralph Nettles und Deucalion waren weniger als zehn Minuten fort und kehrten mit genügend Schusswaffen zu rück, um den paranoiden Vorsitzenden des Bauausschusses der Grange zu begeistern, wenn er noch am Leben gewesen wäre und sie hätte sehen können. Sechs Pistolen, vier Sturm gewehre, drei Schrotflinten mit Pistolengriff. Sie brachten auch etliche Munitionskisten aus Metall mit Tragegriffen mit, die mit Munitionsschachteln und mit vorgeladenen Ersatzmagazinen für die diversen Waffen gefüllt waren.
    Im Konferenzzimmer, das sie zur Waffenkammer ausersehen hatten, sagte Sammy zu Ralph: »Ich weiß, dass du kein Waffennarr im negativen Sinne bist.«
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Ralph und erfasste mit einer weit ausholenden Bewegung die Ansammlung von Schusswaffen auf dem Konferenztisch. »Das ist ungefähr ein Fünftel meiner Sammlung, und es sind keine Antiquitäten darunter.«
    »Du bist in keiner Hinsicht durchgeknallt. Du bist ein ruhiger, zuverlässiger Typ. Also hast du einen guten Grund für ein solches Aufgebot an Waffen.«
    Ralph zögerte. Er war niemand, der viel über sich selbst sprach. »Früher hatte ich nur eine einzige Pistole für die Nachttischschublade. Im September vor acht Jahren habe ich mit dieser Sammlung begonnen.«
    Vor acht Jahren war Sammy gerade erst fünfzehn gewesen und hatte in Corona del Mar, Kalifornien, wo seine Eltern wohnten, die Highschool besucht.
    Deucalion sagte zu Ralph: »Ihre Frau ist vor acht Jahren gestorben.«
    Sammy wusste das, hatte aber den Zusammenhang nicht hergestellt.
    »Jenny konnte nicht so jung sterben. Sie war so gut. So enorm lebendig. Es war das Unmöglichste, was jemals hätte passieren können. Aber es ist passiert. Also wurde mir damals klar, dass alles andere, was unmöglich erschien, ebenfalls passieren könnte. Mein ganzes Leben lang war ich praktisch, vorausschauend, vorbereitet. Ich hätte auf keinen Fall darauf vorbereitet sein können, dass Jenny stirbt, aber an dem Tag, als ich sie begraben habe, habe ich mir geschworen, ich würde auf jede andere Unmöglichkeit vorbereitet sein, die als Nächstes eintreten könnte. Also bin ich vielleicht doch

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