Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)
schwitze nicht aus meinen Ohren.«
Jocko zuckte die Achseln. »Das ist eine besondere Gabe.«
»Es ist eklig.«
»Ein bisschen eklig ist es schon«, gab er zu. »Aber es stinkt nicht.«
Während sie den Tee in die Tassen goss, sagte Prinzessin Chrissy: »Prinzessin Josephine, wessen Bild tragen Sie auf Ihrem Kleid? Ist er ein Ritter in Ihrem Königreich?«
Jocko trug kein Kleid. Er trug Jeans und ein langärmeliges T-Shirt mit dem Bild seines Helden darauf.
»Das ist der einmalige Buster Steelhammer! Eine durchgeknallte Ladung Steroide. Er poliert seinen Gegnern die Fresse, teilt Arschtritte aus, lässt sie nach ihrer Mama wimmern. Er ist der beste Catcher aller Zeiten! «
Prinzessin Chrissy sagte, sie wüsste nicht, was ein Catcher sei, sie hätten keine Catcher am königlichen Hof, und Prinzessin Josephine, also Jocko, erklärte es ihr mit Begeisterung. Er rang sich selbst zu Boden. Bog sich selbst den Arm auf den Rücken. Was er aufgrund der Länge seiner Arme tun konnte. Und aufgrund des zusätzlichen Ellbogengelenks. Er stampfte sich mit seinem rechten Fuß ins Gesicht und hielt sein zerquetschtes Gesicht auf den Boden gepresst. Er hatte keine Haare, an denen er ziehen konnte. Nur die drei Haare auf seiner Zunge. Aber er hatte in keiner der Shows, die von World Wrestling Entertainment ausgestrahlt wurden, jemals gesehen, dass sie sich an Zungenhaaren zogen. Er konnte sich nicht hochheben und sich selbst auf den Boden knallen. Er versuchte es. Aber es ging nicht. Trotzdem konnte er ihr viele coole Wrestlingtechniken zeigen. Was er auch tat. Und dann kehrte er auf seinen Platz am Tisch zurück.
Prinzessin Chrissy kicherte. »Du bist albern.«
Ihr Kichern gab Jocko das Gefühl, ein echter Prinz zu sein. Oder eine Prinzessin. Was auch immer.
Prinzessin Chrissy nahm ihre Tasse in die Hand, pustete hinein und sagte: »Das gab es noch nie. Es ist das erste Mal überhaupt, dass ich zur Teestunde richtigen Tee habe. Zofe Erika hat ihn für uns aufgegossen.«
»Was trinkst du denn sonst zur Teestunde?«
»Lufttee«, sagte Prinzessin Chrissy.
Jocko leerte die Teetasse, ohne abzusetzen. »Ärrrg. Iiieh. Bäh. Bah. Igitt. Brrr. Grrr. Bääh.« Er streckte seine Zunge raus und rieb sie heftig mit beiden Händen. Schnappte sich die todschicke Serviette. Wischte sich den Mund innen aus. Putzte sich die Nase. Tupfte den Schweiß aus seinen Ohren. »Ich meine es nicht böse«, sagte er.
»Sie hätten Zucker reintun sollen«, sagte Prinzessin Chrissy und deutete auf die vier Zuckerwürfel, die noch auf dem Teller lagen.
Jocko packte alle vier Würfel. Warf sie sich in den Mund. Ließ sie darin herumrollen. Besser. Aber zu süß. Er spuckte sie in seine Tasse.
»Warte«, sagte er, bevor er aufsprang und das Zimmer verließ, wobei er Pirouetten drehte. Mit Pirouetten durch den Flur. In die Küche. Um die Kücheninsel herum. Er drehte gern Pirouetten. Wenn er nervös war. Um den Energieüberschuss abzubauen. Er drehte sich im Kreis, um sich zu beruhigen. Oh, wie hübsch die Glöckchen an seinem Hut bimmelten!
Als er ins Wohnzimmer zurückkehrte, brachte er ein silbernes Tablett mit zwei frischen Teetassen mit. Zwei Zweiliterflaschen kalte Pepsi. Einen Teller mit Whoopie Pies, die eine dicke, klebrige Cremefüllung hatten.
»Das gibt es in meinem Königreich zum Tee«, sagte Jocko.
Er goss Pepsi in beide Tassen. Verschüttete nichts auf den Tisch. Trank nicht einfach aus der Flasche. Schleuderte die vier langweiligen Kekse in den Kamin. Warf einen Whoopie Pie wie ein Frisbee und fing ihn auf, da er durch das Zimmer flog und wie ein Bumerang zu ihm zurückkehrte. George Clooney, wie er leibt und lebt.
Prinzessin Chrissy stellte ihre Teetasse ab und sagte: »Das ist köstlich.«
»Sehr köstlich«, stimmte er ihr zu.
»Prinzessin Josephine, erzählen Sie mir die Neuigkeiten aus Ihrem Königreich.«
Jocko, der sich gerade einen ganzen Whoopie Pie auf einmal in den Mund stopfen wollte, legte ihn stattdessen wieder hin. Er war nur für Josephine eingesprungen. Er wusste nichts über ihr Königreich. Vielleicht sollte er lü gen. Aber lügen war nicht richtig. Er hatte oft gelogen. Aber das tat man nicht. Er wollte ein besserer Jocko werden.
Prinzessin Chrissy sagte: »Erzählen Sie mir von Ihren Drachen.«
»Es gibt keine Drachen.«
»Was ist mit den Hexen?«
»Bedaure. Keine Hexen.«
»Dann erzählen Sie mir von Ihren Zauberern.«
»Keine Zauberer.«
Er sah, dass sie unzufrieden mit ihm war. Er war kein
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