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Die Tote von Buckingham Palace

Die Tote von Buckingham Palace

Titel: Die Tote von Buckingham Palace Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Perry
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zu. »Leg dich wieder schlafen«, gebot er.
    Sie stand reglos da. »Mr Pitt hat mich nicht kommen lassen; ich habe ihn aus freien Stücken aufgesucht.« Sie war nicht bereit, zuzulassen, dass er Pitt beschuldigte; das wäre unaufrichtig und schäbig. Sie kämpfte jetzt für alles, was ihr wichtig war, ganz gleich, ob sie dabei gewann oder verlor.
    »Tu, was man dir sagt!«, zischte er ihr zu.
    Sie rührte sich nicht.

    Pitt schien vollständig gefasst zu sein. »Mr Dunkeld, haben Sie dem Prinzen eine Kiste Portwein als Gastgeschenk mitgebracht?«
    »Was?«
    »Ich denke, Sie haben mich verstanden, Sir. Wie lautet Ihre Antwort?«
    Dunkeld schien nicht zu glauben, was er da hörte. »Um vier Uhr morgens wollen Sie von mir wissen, ob ich dem Kronprinzen Wein mitgebracht habe?«
    »So ist es.«
    »Wenn Sie es unbedingt wissen wollen: ja. Den besten Port, den ich finden konnte. In unseren Kreisen ist das üblich.« Sein Ton war unüberhörbar herablassend.
    »Und war auch der Tafelaufsatz aus Limoges-Porzellan ein Geschenk?«, fragte Pitt.
    Diesmal war Dunkeld vollständig überrascht. »Von was für einem … Tafelaufsatz fabulieren Sie da?«
    »Es geht um den in Ihrem Gepäck, Sir. Gibt es denn mehr als einen?«, fragte Pitt höflich, aber mit schneidendem Unterton.
    Einen Augenblick lang überlegte Dunkeld sichtlich, ob er alles bestreiten sollte.
    »Ein Tafelaufsatz in Weiß und Gold«, sagte Elsa. Sie kämpfte darum, Julius zu retten, griff nach jedem Strohhalm. Alle Entscheidungen waren getroffen, und für einen Rückzug war es ohnehin zu spät. »Mit einer Gartenszene in der Mitte. Ein Mann und eine Frau in blauer Kleidung sitzen auf einer steinernen Bank.«
    »Du hast in meinen Sachen herumgeschnüffelt!«, beschuldigte Dunkeld sie in einem Ton, als habe sie sich eines unverzeihlichen Verhaltens schuldig gemacht.
    »Dein Gepäck interessiert mich nicht«, gab sie zurück und tat so, als überrasche seine Vorhaltung sie. »Dein Kammerdiener hat es ausgepackt und wusste nicht, wohin mit dem Tafelaufsatz. Da du beim Prinzen warst, hat er mich gefragt. Ich habe ihn angewiesen, einstweilen alles zu lassen, wie und wo es war. Falls du dich nicht erinnern kannst, weiß er es sicher noch.«
    »Sarkasmus ziemt sich nicht für eine Frau«, sagte er eisig. »Das
lässt dich kalt erscheinen, wie ein Mannweib.« Er wandte sich Pitt zu. »Ich bedaure, dass ich Ihnen über diese Sache nichts sagen kann, Inspektor. Es handelt sich um einen Gefallen, den ich Seiner Königlichen Hoheit getan habe, und ich habe ihm mein Wort als Ehrenmann gegeben, nicht darüber zu reden. Es ist mir gleichgültig, ob Sie das verstehen können oder nicht. Sollten Sie der Sache trotz allem nachgehen wollen, tun Sie, was Sie nicht lassen können, auf Ihre eigene Gefahr. Ich habe nichts dazu zu sagen. Ich weiß nicht, ob Sie um diese Tageszeit dienstliche Aufgaben zu erfüllen haben, ich jedenfalls gehe wieder zu Bett und meine Frau auch. Ich vermute, dass Sie Sorokine fortgeschafft haben werden, bevor ich Sie das nächste Mal sehe. Ich empfehle Ihnen, dabei so unauffällig wie möglich zu verfahren.«
    Elsas Herz schmerzte, und es fiel ihr schwer zu atmen. Sie hatte so sehr gekämpft, so sehr gehofft, und jetzt schien alles zu Ende zu gehen.
    Pitt sah Dunkeld unverwandt an. »Falls er fortgebracht wird, dann an einen sicheren Ort. Es gibt noch vieles zu klären, bevor der Fall abgeschlossen werden kann«, sagte er.
    »Sie scheinen nicht verstanden zu haben, was sich mit Händen greifen lässt.« Dunkelds Stimme klang übertrieben schleppend. »Der Mann ist verrückt. Er leidet an einer gemeingefährlichen Geisteskrankheit, die ihn dazu veranlasst, bestimmte Frauen zu töten. Vor einigen Jahren hat er in Afrika eine umgebracht. Damals waren wir der Ansicht, es handele sich um einen einmaligen Anfall. Soweit ich informiert bin, ist auch tatsächlich seither dergleichen nie wieder geschehen, bis er vor einigen Tagen die Hure umgebracht hat. Minnie ist ihm auf die Schliche gekommen und war vermutlich so unklug, ihm das vorzuhalten. Daraufhin hat er sie ebenfalls getötet. Sonst ist niemand in den Fall verwickelt, wenn man davon absieht, dass meine Frau nicht bereit zu sein scheint, sich den Tatsachen zu stellen. Sie war nicht mit uns in Afrika, ist nicht an die Gewalttätigkeit und die Tragödien des Lebens gewöhnt und neigt zu idealistischen Vorstellungen. Träume sind ihr vertrauter als die Wirklichkeit.«

    »Soll das heißen, Mr Marquand hat gewusst,

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