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Die Tote von Buckingham Palace

Die Tote von Buckingham Palace

Titel: Die Tote von Buckingham Palace Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Perry
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Haltung, auch wenn wir unser Ziel möglicherweise nicht erreichen. Ich habe jede Polizeiwache im Umkreis von einer Wegstunde um den Palast herum angewiesen, feststellen zu lassen, ob in jüngster Zeit eine Prostituierte plötzlich nicht mehr am üblichen Standort gesehen worden ist, eine Frau aus einem Bordell verschwunden ist oder
jemand ein Straßenmädchen als vermisst gemeldet hat, aus welchem Grund auch immer.«
    »Wir können aber doch nicht tatenlos hier herumsitzen und einfach warten«, begehrte Pitt auf. »Es kann ewig dauern, bis sich die Leute auf einer der Polizeiwachen rühren oder eine Meldung kommt. Möglicherweise …«
    »Ein paar Stunden«, fiel ihm Narraway ins Wort. »Vielleicht sogar weniger.«
    »Einige Tage werden wohl schon vergehen«, widersprach Pitt. »Wenn überhaupt etwas kommt.«
    »Ich glaube, Ihnen ist nicht klar, wie wichtig die Leute das nehmen werden, Pitt«, erklärte Narraway trocken. »Man muss nur das Wort ›Bombenleger‹ oder ›Anarchist‹ in den Mund nehmen, und schon spitzen sogar die meistbeschäftigten und am wenigsten hilfsbereiten Polizeibeamten die Ohren. Sofern wir überhaupt etwas erfahren, wissen wir es noch vor Einbruch der Dunkelheit.«
    Mit dieser Auskunft musste sich Pitt zufriedengeben. Narraway verlangte, dass er mit wartete, und tatsächlich kam der Bericht in der Abenddämmerung. Es war noch nicht ganz dunkel, als sie vor der Polizeiwache in der Vauxhall Bridge Road aus der Droschke stiegen, weniger als drei Kilometer vom Buckingham-Palast entfernt.
    Narraway vergeudete keine Zeit oder Energie mit einleitenden Floskeln. Er stellte sich vor und kam umgehend zur Sache. »Sie haben mir mitgeteilt, dass in Ihrem Bezirk eine Prostituierte einige Zeit nicht gesehen worden ist und man vermutet, dass sie nicht mehr lebt«, sagte er zu dem Diensthabenden. »Ich muss mit dem Leiter der Wache sprechen.«
    »Er hat zu tun …«
    »Sofort«, sagte Narraway finster.
    »Aber …«
    »Sie sollten sich lieber nicht mit mir herumstreiten, wenn Sie keine Anklage wegen Beihilfe zum Hochverrat an den Hals bekommen wollen«, fuhr ihn Narraway an.

    Weniger als fünf Minuten später wurde einer der örtlichen Honoratioren hinauskomplimentiert, und sie nahmen im Büro von Oberinspektor Bayliss Platz. Auf dem Schreibtisch, auf dem sich die Papiere türmten, stand ein großer Becher dampfenden Tees.
    »Beschreiben Sie die Frau«, forderte ihn Narraway auf. »Seit wann wird sie vermisst, und wo hat sie sich üblicherweise aufgehalten?«
    »Ich habe keine Ahnung, wie sie aussieht«, begann Bayliss, überlegte es sich dann aber anders. »Soweit ich gehört habe, ziemlich gut. Brünett, gute Figur.«
    »Wann und wo hat man sie zuletzt gesehen?«
    »Vor etwa einer Woche in der Bessborough Street, kurz vor der Themsebrücke von Vauxhall, Sir. Da steht ein Haus, das wie ein achtbares Bürgerhaus aussieht, in Wahrheit aber ein besseres Bordell ist. Fuhrleute verkehren dort.«
    »Von wem stammt der Bericht?«
    »Von Wachtmeister Upfield.«
    »Lassen Sie den Mann kommen. Er soll uns in einer Stunde dort hinbringen. Sicher läuft da das Geschäft bis dahin schon. Ich möchte, dass jemand uns begleitet, der die Leute dort kennt.«
    »Können Sie mir sagen, worum es geht, Sir?«, fragte Bayliss respektvoll.
    »Nein, und es ist für Sie mit Sicherheit besser, wenn Sie es nicht wissen.«
    »Wenn es sich um eine Sache in meinem Revier handelt, Sir, muss ich das wissen, ob ich will oder nicht.«
    »Es geht nicht um Ihr Revier. Die Nachforschungen liegen in den Händen des Staatsschutzes. Schicken Sie also nach diesem Wachtmeister.«
    »Upfield hat Feierabend … Sir.«
    »Dann lassen Sie ihn zurückholen«, knurrte Narraway.
    »Sehr wohl, Sir.«
    Die Befragungen in dem genannten Haus, die nicht ohne verbale Auseinandersetzungen und Drohungen abliefen, zogen
sich hin. Erst nach Mitternacht stellte sich heraus, dass eine gewisse Kate einen Freier nach Hause begleitet hatte, der in der Nähe in einer Kutscherwohnung oberhalb eines Pferdestalls lebte und sich nicht mit einer Frau abgeben wollte, die er nicht zuvor gesehen hatte. Allem Anschein nach war es um bestimmte Praktiken und Vorlieben gegangen, für die er bereits in einem oder zwei anderen Bordellen niemanden gefunden hatte. Da Kate nichts dagegen hatte, wie der Türsteher erklärte, war sie mit ihm gegangen.
    »Zu ihm nach Hause?«, fragte Pitt rasch. »Nicht hier ins Haus?«
    »Ja, denken Sie nur, so ein dämliches Weibsbild.« Der Mann

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