Die Tote von San Miguel
stürzte sich auf sie. Nach hektischen Versuchen, die richtige Position zu finden, stopfte sie sich ein Kissen unter den Arsch und lag mit fast geschlossenen Augen da, während er sie wie entfesselt leckte. Als sie sich lustvoll zu winden begann, schob er sich über sie und stocherte mit dem Schwanz in ihr herum.
Martina packte seinen Schwanz und führte ihn geschickt ein, während sie ihm leise Obszönitäten zuflüsterte. Diaz begann, mit den Hüften zu stoßen, und der Druck in seinen Lenden steigerte sich wie der eines Dampfkessels unmittelbar vor der Explosion. Martina keuchte unter ihm und stöhnte, dass sie sterben würde, wenn sie nicht bald käme. Warum hielt er sich weiter zurück? Warum, zum Teufel, ließ er sich nicht einfach gehen? »Komm schon, Baby«, stöhnte sie heiser. »Komm!«
Diaz war völlig in seinem Rhythmus versunken, seine Eichel kalibrierte wie der empfindlichste seismologische Messfühler. Als er in Erwartung des Höhepunktes schneller zu keuchen begann, wehrte sich Martina plötzlich gegen ihn und stemmte sich mit aller Kraft gegen seine Brust. Er rutschte aus ihr heraus, und sein völlig überlastetes Gehirn pendelte hilflos zwischen vager Desillusionierung und der Erkenntnis hin und her, schon viel zu weit gegangen zu sein, als dass es ihn noch kümmerte.
»Du benutzt kein Kondom!«, rief Martina. »Spritz draußen ab.«
Genau in diesem Moment kam er auch, sein weißer Strahlspritzte über ihre Schenkel hinweg und klatschte auf die handbestickte Tagesdecke.
Martina stieß ihn beiseite. »Scheiße! Der Fleck geht nicht mehr raus.« Sie war kaum aufgestanden, um einen feuchten Lappen zu holen, als sich Diaz auch schon auf den Rücken rollte und in einen todesähnlichen Schlaf fiel.
Kapitel 5
Als Hector Diaz am Freitag um zehn Uhr morgens an dem mit einer Maschinenpistole bewaffneten Wachposten vorbei das Revier der Policía Judicial betrat, entdeckte Sergeant Roberto Ortiz ihn sofort. Ortiz telefonierte gerade. Er hielt den Hörer in einer Hand und deckte die Sprechmuschel mit der anderen ab. Seine Augenbrauen zuckten in die Höhe wie explodierende Feuerwerksraketen, seine Lippen formten lautlos zwei Wörter: »Der Bürgermeister.«
Diaz klopfte die Taschen seines Anzugjacketts ab und fand seine Zigaretten. Er fingerte eine aus der Packung, zündete sie an und ging in sein Büro. Dann beugte er sich über seinen Schreibtisch und nahm den Telefonhörer ab. »Diaz hier.«
»Inspector Diaz.« Die Stimme klang schneidend und unpersönlich. »Ich habe mich schon gefragt, wann du eintreffen würdest.«
»Wie kann ich dir behilflich sein, Don Cedillo?«
»Der Mord an der mujer norteamericana ist Thema in jeder Zeitung und jedem Radiosender.«
Scheiße! , fluchte Diaz stumm. Er hatte gewusst, dass die Nationalität des toten Mädchens früher oder später zu einem Alptraum in Sachen Öffentlichkeitsarbeit führen würde. Allerdings hatte er gehofft, dass es erst deutlich später dazu kommen würde.
»Wie du bestimmt verstehen wirst – dessen bin ich mir sicher, Inspector –, ist das eine beschissene Katastrophe mit unabsehbaren Folgen. Ich möchte über alles informiert werden, was in diesem Fall unternommen wird. Über jedenSchritt, der diese widerwärtige Geschichte zu einem befriedigenden Ende bringt.«
»Wir arbeiten daran.«
Diaz stellte sich das schmale, spitze Gesicht einer riesigen Ratte in einem Nadelstreifenanzug am anderen Ende der Leitung vor. Einen Nager, der sich weit in einem Ledersessel zurückgelehnt und den Telefonhörer hinter ein Ohr geklemmt hatte. Behaarte Pfoten mit spitzen Klauen, die aus seinen Hosenbeinen hervorragten, übereinandergeschlagen und auf den Schreibtisch gelegt.
»Nachdem die Zeitungen erst einmal Witterung aufgenommen haben«, fuhr die Ratte fort, ohne Diaz’ knappe Antwort zu beachten, »werden sie so erbarmungslos hinter der Geschichte her sein wie eine Hure hinter ihrem Liebeslohn. Ich bin jetzt schon unzählige Male nach einem Kommentar zu dieser Abscheulichkeit gefragt worden.«
So viele Zeitungen, Radio- und Fernsehsender gibt es im gesamten Bundesstaat Guanajuato nicht , dachte Diaz. »Ich bin mir sicher, dass du die richtigen Worte finden wirst, um die öffentliche Ruhe wieder herzustellen«, sagte er.
»Natürlich werde ich das. Und was dich betrifft, Inspector Diaz, bring mir einfach bis Montagmorgen den Kopf des Killers.«
»Wir werden tun, was in unseren Kräften steht, Don Cedillo.« Diaz ließ den Hörer auf die Gabel
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