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Die Toten der Villa Triste

Die Toten der Villa Triste

Titel: Die Toten der Villa Triste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucretia Grindle
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den Mund gestopft. Und in seinen Hals.«
    Eleanor Sachs verzog das Gesicht. »Ich werde das für mich behalten.«
    »Bitte. Genauso wie die Tatsache, dass sich Roblino und Giovanni Trantemento kannten. Das wurde noch nicht veröffentlicht, und ich glaube nicht, dass es relevant ist, aber dennoch.«
    Sie hob beide Hände.
    »Ich werde schweigen wie ein Grab.«
    »Aber«, erklärte er ihr, »Sie hatten recht, und zwar in fast allem.«
    »Außer bei Il Spettro?«
    Sie wollte ihn aufziehen, aber er schluckte den Köder nicht.
    »Vielleicht sollten Sie Ihr Buch doch noch nicht schreiben.« Er sah kurz auf die Papiere, die überall im Raum herumlagen.
    »Oh«, widersprach Eleanor Sachs, »vielleicht sollte ich das doch. Übrigens habe ich es überprüft. Wenn ich von Anfang an gewusst hätte, wie er aussieht, Giovanni Trantemento – ich meine, sobald ich ihm begegnet wäre, hätte ich es mir selbst zusammenreimen können. Er sieht meinem Dad kein bisschen ähnlich. Zum einen war er … wie groß? Einen Meter neunzig? Keiner in unserer Familie bringt es auch nur auf einen Meter achtzig.«
    Pallioti sah sie an. »Aber Sie sind ihm nie begegnet.«
    »Nein«, sagte sie. »Ich meine, sobald ich sein Foto in der Zeitung gesehen hatte, erkannte ich ihn von dem Video wieder. Es ist nicht zu übersehen, dass er Roblino kannte. Die beiden fallen sich beinahe in die Arme.«
    »Von was für einem Video?«
    Eleanor nickte. »Der Aufzeichnung von den Feierlichkeiten für den sechzigsten Jahrestag. Ich habe Ihnen doch erzählt, dass ich es mir immer wieder angesehen habe. Spätnachts. Meine persönliche Show: ›Wer ist Eleanors wahrer Großvater …‹ «
    Pallioti lächelte.
    »Ich nehme nicht an, dass Sie eine Kopie davon dabeihaben? Hier?«
    Eleanor Sachs sah ihn an. »Warum?«
    Er breitete die Hände aus.
    Sie stellte ihren Kaffee ab.
    »Sie suchen nach Massimo, nicht wahr?«, fragte sie.
    Pallioti antwortete nicht. Eleanor Sachs nickte.
    »O ja«, bekräftigte sie. »Darum wollten Sie wissen, ob ich etwas über die drei Männer herausfinden konnte. Sie suchen nach ihm, weil die beiden anderen tot sind.« Sie beobachtete ihn. »Haben Sie mir nicht erklärt, dass inzwischen in eine ganz andere Richtung ermittelt wird? Dass die Sache nichts mit den Partisanen zu tun hat?«
    »Habe ich. Tun wir. Und hat sie wahrscheinlich nicht …« Pallioti nahm einen Schluck Kaffee. »Aber es könnte trotzdem ganz interessant sein, mit ihm zu sprechen. Wenn er noch am Leben ist.«
    »Der letzte Aufrechte von drei Männern und zwei Frauen?«
    Pallioti zuckte mit den Achseln. »Überlebende sind immer interessant.«
    »Vielleicht könnte er uns erklären, warum sie sich neue Namen zugelegt haben.«
    »Vielleicht könnte er das. Wenn er wollte. Wenn er noch am Leben ist.«
    Eleanor Sachs rutschte von ihrem Hocker und verschränkte die Arme.
    »Eine Bedingung.«
    Pallioti zog eine Braue hoch.
    »Wenn ich Ihnen dieses Band zeige«, sagte sie, »und Sie diesen Massimo finden, dann will ich dabei sein, wenn Sie mit ihm sprechen.«
    Pallioti lächelte. »Ich könnte mir vom Sender eine Kopie ziehen lassen.«
    Sie lächelte ebenfalls. »Das könnten Sie, stimmt. Natürlich würde fast eine Woche vergehen, bis man alles in die Wege geleitet und gefunden und die Aufzeichnung hergeschickt hat. Und dann, danach, haben Sie das Vergnügen, die ganzen ungeschnittenen vier Stunden anschauen zu dürfen, um etwas zu finden, das ich Ihnen hier und jetzt in fünf Minuten zeigen könnte.«
    Pallioti ließ sich das durch den Kopf gehen. Er sah sie von der Seite an.
    »Zwei Bedingungen.«
    »Und die wären?«
    »Eins: Wenn ich, wir, ihn finden und Sie mitkommen, dürfen Sie ihn danach nicht noch einmal belästigen. Keine Anrufe. Keine Briefe. Keine weiteren Besuche, bei denen Sie darauf bestehen, dass er Ihr Großvater ist – es sei denn, er lädt Sie ein.«
    Er war fast überrascht, als sie nickte. »Okay«, sagte sie. »Das ist nur fair. Und Nummer zwei?«
    »Dass Sie kein Wort zu ihm sagen. Weder über Il Spettro noch das Salz oder irgendwas anderes, bevor ich es Ihnen erlaube.«
    Sie verdrehte die Augen. »Ich weiß nicht, ob ich auf diesen Handel eingehen kann.«
    »Es ist der einzige, den ich Ihnen anbieten werde. Wie gesagt, ich kann auch bis Montag warten und mir die Sendung aus Rom schicken lassen.«
    »Und sie ohne mein nützliches Fachwissen ansehen.«
    Er nickte.
    »Na schön.« Sie hob die Hände. »Schon gut. Ich geb’s auf. Sie haben gewonnen. Ich hole

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