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Die Toten, die niemand vermisst: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition)

Die Toten, die niemand vermisst: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition)

Titel: Die Toten, die niemand vermisst: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hjorth , Hans Rosenfeldt
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Schnell. Doch von wem? Um diese Zeit war die Straße des Villengebiets fast leer.
    Dann bemerkte er, dass auf der anderen Seite, etwa zwanzig Meter entfernt, zwei Männer in einem Auto saßen. Es war ein dunkelroter VW, den er in dieser Straße noch nie gesehen hatte. Alexander versuchte, auf sich aufmerksam zu machen. Fuchtelte mit den Armen, klopfte mit letzter Kraft gegen die Windschutzscheibe. Zu mehr war er nicht mehr in der Lage, er hätte nicht mehr aufstehen können, selbst wenn er die Tür aufbekommen hätte.
    Bildete er sich das nur ein, oder beobachteten ihn die Männer sogar? Der eine von ihnen, der Rothaarige, tat es definitiv. Beim anderen war es schwieriger zu erkennen, da er eine Sonnenbrille trug. Warum unternahmen sie nichts?
    Während sein Herz sich anfühlte, als würde es gleich seine Brust sprengen, dämmerte ihm die Antwort auf seine Frage.
    Sein letzter Gedanke, kurz nachdem sein Herz aussetzte, galt merkwürdigerweise weder seiner Frau noch den Kindern. Er dachte an Veronica, und dass er jetzt verstand, was sie gemeint hatte, als sie sagte, sie werde sich um alles kümmern.

[zur Inhaltsübersicht]
    B illy steckte zwei Brotscheiben in den Toaster, ging zum Kühlschrank, holte Butter, Käse und Marmelade heraus und stellte sie auf das Tablett, das auf der Kücheninsel stand. Dann drehte er sich um und schaltete den Wasserkocher ein. Er klappte die Omelettes um und ließ sie auf der warmen Platte stehen. Öffnete den Küchenschrank und holte zwei Tassen heraus. Er hatte keinen Grund zur Eile, denn er war erneut beurlaubt. Das zweite Mal innerhalb weniger Monate. Das machte natürlich keinen besonders guten Eindruck. Die Presse würde sich darauf stürzen, wenn sie es erfuhr, aber bisher hatte er seine Ruhe. Überhaupt wurde über die Ereignisse in Almnäs erstaunlich wenig geschrieben.
    Billy dachte umso mehr daran.
    Charles, wie er aus dem Auto kam. Die Waffe, die er auf Billy richtete. Hätte er anders reagieren können? Beispielsweise auf die Schulter oder das Bein zielen? Er sah die Situation nicht mehr hundertprozentig vor sich, aber an eine Sache erinnerte er sich mit schmerzlicher Deutlichkeit. Die Erwartung, die sich bei ihm eingestellt hatte, als er die Böschung hinabging und sich dem Auto näherte.
    Bei der internen Untersuchung würde Torkel natürlich zu seinen Gunsten aussagen. Charles Cederkvist war ein erfahrener Agent, der ihn auf geringe Distanz mit einer gezogenen Waffe bedroht hatte. Trotz seiner Verletzung hatte er mit größter Wahrscheinlichkeit eine tödliche Gefahr dargestellt. Es gab genügend Zeugen. Nein, die interne Untersuchung bereitete Billy keine großen Sorgen, eigentlich sogar gar keine mehr. Ihn beschäftigte viel mehr, dass er sich, auch wenn er nicht mehr detailliert wusste, welche Ereignisse zu dem Schuss geführt hatten, umso besser an das Gefühl danach erinnern konnte. Sein Körper war von einer angenehmen Wärme durchströmt worden, als er Charles zu Boden sinken sah. Eher Endorphine als Adrenalin. Ein Wohlbefinden. Es war vollkommen absurd, aber das einzig Vergleichbare, was ihm einfiel, war das Gefühl nach dem Sex. Richtig gutem Sex.
    Der Wasserkocher schaltete sich aus, und er goss das Wasser in die beiden Tassen und hängte jeweils einen Teebeutel hinein. Stellte das Gerät zurück, öffnete den Schrank neben dem Herd und holte den flüssigen Honig heraus. Anschließend nahm er die Bratpfanne vom Herd, legte die Omelettes auf einen Teller und stellte alles zusammen auf das Tablett. Zufrieden blickte er auf das Arrangement. Nichts vergessen. Doch, das getoastete Brot. Er nahm es und legte es in ein reines Geschirrtuch. My hatte ihn in jeglicher Hinsicht beeinflusst, aber die größte Veränderung hatte sie wahrscheinlich hinsichtlich seiner Essgewohnheiten und Kochkünste bewirkt, dachte er, als er die Küche verließ. Er holte einen Schlüssel aus seiner Jackentasche im Flur, legte ihn neben das Buttermesser und ging weiter ins Schlafzimmer.
    My schlief auf der linken Seite. Ein kleiner Speichelfaden rann aus ihrem Mund auf das Kissen. Sogar das fand Billy drollig. Sie war die Richtige für ihn. Jetzt war sie wirklich die Richtige. Anfangs hatte es einige Probleme gegeben. Er hatte geglaubt, sie würde ihn weniger mögen, wenn er mit seiner Arbeitssituation einfach zufrieden war, und sie hatte geglaubt, er würde ihre Hilfe schätzen, um sein Dasein zu verändern. Deshalb war er mit Vanja aneinandergeraten. Jetzt hatte er die Sache mit beiden

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