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Die Toten vom Klan

Die Toten vom Klan

Titel: Die Toten vom Klan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schien der Laden gut besucht zu sein. Das warerauch. Wir traten ein in den Wirrwarr, über dem der Rauch zahlreicher Zigaretten und Zigarren hing. Durch die Fenster schienen Sonnenstrahlen, nur eines war durch eine Jalousie abgedeckt worden. Den Chief oder seinen Helfer entdeckten wir nicht. An den Tischen hockten die Einheimischen, zumeist Männer und so gekleidet, wie man es von ihnen erwartete: Jeans, derbe Hemden, die großen Hüte oder die strapazierfähigen Jacken. Man trank Kaffee oder Bier, aß die Schnellgerichte, schaufelte Kuchen in sich hinein, und Abe Douglas hatte uns nicht angelogen, denn wir entdeckten kein dunkelhäutiges Gesicht, bis auf eines.
    Es gehörte einer jungen Frau, die hinter der Theke bediente. Das mußte Marsha sein. Sie trug knallenge Jeans, wir sahen es, weil sie uns den Rücken zugewandt hatte und an einer großen Kaffeemaschine hantierte. Vor dem Körper hatte sie sich eine Schürze gebunden. Ihre rote Bluse saß locker und ließ von der oberen Figur nur mehr einiges ahnen. Als sie sich umdrehte, sahen wir ihr Gesicht.
    Es war rund, mit wunderschönen großen Augen, sie hatte noch etwas Kindliches und trug ihre Haare zu Zöpfen geflochten. Die Haut besaß die Farbe von Milchkaffee. Ihre Lippen waren feingeschwungen, und der schlanke Hals zeichnete sich als zarte Linie nach.
    Als sie uns sah, runzelte sie die Stirn. Wahrscheinlich wußte sie nicht, wo sie uns hinstecken sollte.
    An der Theke waren noch einige Hocker frei, nebeneinander konnten wir uns niederlassen.
    Suko saß rechts von mir. Zwei Hocker weiter saß ein breitschultriger Mann mit sonnenbrauner Haut, einem kräftigen Körper und einer Nase, die wie eine scharfe Ecke aus seinem Gesicht ragte. Er schaute Suko mit einem Blick an, der weder ihm noch mir gefallen konnte, hielt sich allerdings zurück, wobei Suko den Blick kaum zur Kenntnis nahm. Marsha Lamont besaß ihr Reich hinter der Theke. Für die Bedienung der Tischgäste war ein schmalhüftiger junger Mann zuständig, der ziemlich schwitzte. Ein zweiter hatte ebenfalls Thekendienst und sorgte für die Getränke, die der andere bestellte. Der zweite Mann sah aus wie ein Mexikaner, wurde aber Jim gerufen.
    Wir mußten warten, denn Marsha füllte sechs große Tassen mit frischem Kaffee aus der Maschine. Daneben stand, sorgfältig von einer großen Glasglocke bedeckt, ein Kuchen. Man konnte auch Spiegeleier bekommen, gebratenen Schinken, Mais, selbst Croissants waren käuflich zu erwerben, und natürlich Hamburger.
    Das Mädchen schob ihr Tablett der Bedienung zu und wandte sich an uns. Dabei wußte sie nicht, ob sie lächeln oder ernst bleiben sollte. Sie sah so aus, als würde sie über uns nachdenken.
    Zumindest lächelten wir. »Der Kuchen ist frisch?« fragte ich nach einem kurzen Gruß.
    »Ja, sehr frisch.«
    »Ich nehme ein Stück zum Kaffee.«
    »Für mich bitte das gleiche«, bestellt Suko.
    »Gern.«
    Es dauerte nicht lange, da stand beides vor uns. In den Staaten habe ich schon oft Kaffee getrunken, den man nur als Brühe bezeichnen konnte. Hier nicht, denn hier schmeckte er nach Bohnen, und auch der Kuchen war ein kleines Gedicht.
    Marsha freute sich, daß es uns schmeckte, und wir geizten auch nicht mit Komplimenten. Als sie die Teller abräumen wollte, flüsterte ich ihr etwas zu.
    »Sie sind Marsha Lamont, nicht wahr?«
    Das Mädchen erstarrte. Ihre Finger umfaßten dabei noch die beiden Tellerränder. »Ja, wieso?«
    Ich schaute gegen den Ventilator unter der Decke, der sich müde drehte und wohl mehr zur Dekoration dort hing. Frische Luft verströmte er nicht, er verteilte den Mief nur, sorgte aber für etwas Kühlung.
    »Wir möchten Sie gern sprechen, Marsha.«
    Sie zögerte. Noch immer umfaßte sie die Tellerränder und schaute uns dabei an. »Sie sind fremd hier«, gab sie flüsternd zurück, »aber nicht so fremd, als daß ich nicht über Sie etwas Bescheid wüßte.«
    »Von Jerry?«
    Marsha erschrak. »Bitte, nennen Sie keine Namen. Nicht hier im Drug. Hier ist alles anders.«
    »Wann machen Sie denn Schluß?«
    »Sie haben Glück, in einer halben Stunde werde ich abgelöst.«
    »Wunderbar!« freute ich mich. »Dann können wir ja gemeinsam etwas unternehmen.«
    »Weiß nicht.«
    »He, Marsha, meine Tasse ist leer. Sie wartet darauf, gefüllt zu werden. Aber schnell.« Der Mann neben Suko hatte gesprochen und sich dabei etwas vorgebeugt.
    »Natürlich, Mr. Morris, sorry.« Marsha bewegte sich plötzlich hektisch. Suko und ich hatten das Gefühl,

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